10.02.2025 08:32:41
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MÄRKTE ASIEN/Börsen stecken neue US-Zolldrohungen weg - Hongkong sehr fest
Von Steffen Gosenheimer
DOW JONES--An den Börsen in Ostasien hat sich am Montag abgesehen von Schanghai und insbesondere Hongkong wenig getan. In Hongkong (Späthandel) lag der HSI 1,7 Prozent höher, in Schanghai (+0,6%) war die Stimmung freundlich.
Die Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump scheint zunächst an Schrecken verloren zu haben. Zumindest wurden in der Breite schwache US-Vorgaben ebenso gut weggesteckt wie neue Zolldrohungen, die am Freitag an der Wall Street bereits gespielt wurden. Am Sonntag kündigte Trump an, dass er am Montag einen Zoll von 25 Prozent auf US-Einfuhren von Stahl und Aluminium beschliessen werde. Ab wann diese in Kraft treten sollen, sagte er nicht. Er drohte daneben Ländern gegenseitige Zölle an, die US-Einfuhren besteuern. Derweil treten mittlerweile von China im Gegenzug erhobene Zölle auf US-Produkte im Wert von 14 Milliarden Dollar am Berichtstag in Kraft.
In Tokio schloss der Nikkei-225-Index fast unverändert mit 38.801 Punkten, auch in Seoul bewegte sich der Kospi kaum vom Fleck, und in Sydney gab der S&P/ASX-200 um 0,3 Prozent nach.
Die Aktienmärkte in Ostasien steckten damit auch die US-Arbeitsmarktdaten für Januar gut weg. Sie waren insgesamt robust ausgefallen und bestätigten die US-Notenbank in deren abwartendem Kurs, was weitere Zinssenkungen betrifft.
Nach Ansicht der Analysten von Daiwa könnte die Stimmung an den chinesischen Börsen von einer Art "Nationalstolz" gestützt worden sein angesichts des Durchbruchs von Deepseeks KI-Technologie. Das könne China weniger anfällig für eine Konfrontation mit den USA machen. Dazu habe sich der chinesische Konsum während der Neujahrsfeierlichkeiten etwas erholt. Neue Preisdaten aus China fielen unterdessen im Rahmen der Erwartungen aus und sorgten ihrerseits kaum für Impulse. Sie deuten weiter auf eine wenig dynamische Wirtschaft hin.
Aktien aus dem Stahl- und Rohstoffsektor gehörten nach der Zolldrohung aus den USA eher zu den Verlierern. Die Auswirkungen potenzieller US-Zölle dürften nach Einschätzung von Ökonomen von Barclays aber relativ begrenzt sein. Sie schätzen, dass beispielsweise Taiwan, Südkorea und Indien höchstens etwa 5 Prozent ihrer Lieferungen in die USA exportieren. Baoshan Iron & Steel lagen in Hongkong 1,1 Prozent fester, Inner Mongolia Baotou Steel Union 0,5 Prozent leichter. In Tokio büssten Nippon Steel 0,5 Prozent ein, in Seoul Posco Holdings 0,8 und Hyundai Steel 2,0 Prozent, in Sydney verlor der Kurs des Eisenerzförderers Fortescue 1,5 Prozent, und BHP verbilligten sich um 1 Prozent. Bluescope Steel legten um 1,8 Prozent zu. Das Unternehmen betreibt ein Werk in Ohio und will die dortige Produktionsmenge weiter erhöhen.
Chinesische Telekomwerte waren gesucht, nachdem die Telekombetreiber Deepseek in ihre Angebote integriert haben. China Mobile gewannen 1,9, China Unicom 2,3 und China Telecom 3,7 Prozent. Dongfeng Automobile machten einen Satz um 26 Prozent, nachdem das Unternehmen Pläne für eine Fusion mit einem weiteren staatlichen Automobilhersteller, Chongqing Changan, bekannt gegeben hatte.
Auf der Verliererseite fanden sich in Tokio Aktien von Handelshäusern, denen neue Zölle schaden dürften. Mitsui & Co. gaben um 1,8 Prozent nach. Mitsubishi Chemical Group gewann 2,0 Prozent hinzu, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, seine Arzneimittelsparte für 3,37 Milliarden Dollar zu verkaufen.
In Sydney rutschten Car Group um über 6 Prozent ab, nachdem der Auto-Marktplatzbetreiber Geschäftszahlen vorgelegt hatte, die die Erwartungen der Analysten nicht erreichten. Ebenfalls nach Geschäftszahlen verbilligten sich JB Hi-Fi um 4,6 Prozent.
BNP zuversichtlich für Hongkong
Die Analysten von BNP Paribas wiesen derweil darauf hin, dass Hongkong in diesem Jahr weiterhin von voraussichtlich beträchtlichen Portfolioinvestitionen Chinas profitieren dürfte. Diese würden unter anderem durch Zolldrohungen und die politische Unterstützung Pekings angetrieben. 2024 hätten sie bereits ein Rekordhoch erreicht und Hongkongs Finanzmärkten geholfen, ein weiteres Jahr mit längerfristig höheren US-Dollar-Zinsen zu überstehen. Die Hongkonger Währungsbehörde und die People's Bank of China hätten im Januar Massnahmen zur Ausweitung der grenzüberschreitenden Kapitalströme angekündigt, so die BNP-Experten. Peking könnte auch die Zuweisung offizieller Reserven an Hongkong beschleunigen. All diese Schritte deuteten darauf hin, dass die Behörden Chinas Grenzen weiter öffnen, was Hongkong zugutekommen werde.
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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende
S&P/ASX 200 (Sydney) 8.482,80 -0,3% +4,0% 06:00
Nikkei-225 (Tokio) 38.801,17 +0,0% -2,8% 07:00
Kospi (Seoul) 2.521,27 -0,0% +5,1% 07:00
Schanghai-Comp. 3.322,17 +0,6% -0,9% 08:00
Hang-Seng (Hongk.) 21.502,85 +1,7% +5,3% 09:00
Straits-Times (Sing.) 3.886,62 +0,7% +1,9% 10:00
KLCI (Malaysia) 1.588,26 -0,2% -3,1% 10:00
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 8:43 % YTD
EUR/USD 1,0318 +0,2% 1,0294 1,0386 -0,4%
EUR/JPY 156,84 +0,5% 155,99 157,56 -3,7%
EUR/GBP 0,8315 +0,0% 0,8313 0,8346 +0,5%
GBP/USD 1,2409 +0,2% 1,2384 1,2445 -0,8%
USD/JPY 151,99 +0,3% 151,54 151,71 -3,4%
USD/KRW 1.451,07 -0,3% 1.455,43 1.447,40 -1,7%
USD/CNY 7,1780 +0,2% 7,1660 7,1681 -0,4%
USD/CNH 7,3116 -0,0% 7,3131 7,2897 +2,0%
USD/HKD 7,7877 -0,0% 7,7906 7,7886 +0,3%
AUD/USD 0,6275 +0,4% 0,6247 0,6289 +1,4%
NZD/USD 0,5659 +0,3% 0,5643 0,5680 +1,1%
Bitcoin
BTC/USD 97.225,45 +1,4% 95.866,05 96.802,35 +2,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 71,52 71,00 +0,7% +0,52 +0,4%
Brent/ICE 75,22 74,66 +0,8% +0,56 +1,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.889,47 2.860,77 +1,0% +28,71 +10,1%
Silber (Spot) 32,05 31,79 +0,8% +0,25 +11,0%
Platin (Spot) 985,85 973,40 +1,3% +12,45 +8,7%
Kupfer-Future 4,60 4,59 +0,3% +0,01 +14,3%
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/uxd
(END) Dow Jones Newswires
February 10, 2025 02:33 ET (07:33 GMT)
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