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11.11.2015 18:49:49

MÄRKTE EUROPA/Kursgewinne - Um die Osram-Aktie wird es dunkel

Carlsberg
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   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Zum Auftakt der närrischen Zeit waren auch die Anleger wieder besser gelaunt. Am Mittwoch, den 11. November und traditionellem Beginn der neuen Session stieg der Dax um 0,7 Prozent auf 10.908 Punkte. Bei Unternehmen, die wie Henkel oder Carlsberg mit guten Quartalsberichten und Prognosen aufwarteten, wurden die Aktie eingesammelt wie am Rosenmontag die Kamelle. Der Euro-Stoxx-50 rückte um 0,7 Prozent auf 3.448 Punkte vor.

   Allerdings dämpfte der Estnische Notenbankchef Ardo Hansson am Nachmittag ein wenig die Kauflaune. Es gebe gegenwärtig keinen Bedarf für eine Senkung des Einlagenzinses durch die EZB, sagt Hansson. Auf eine solche setzen die Finanzmärkte jedoch. Die Kurse gaben daraufhin einen Teil ihrer Kursgewinne wieder ab.

   Tiefschwarz wurde es um den Osram-Kurs. Dieser brach um fast 30 Prozent ein auf den tiefsten Stand seit Januar. Der Börsenwert des MDAX-Unternehmens schmolz an nur einem Börsentag um 1,5 Milliarden Euro ab. Der Hersteller von Lichttechnik will mit Investitionen in Milliardenhöhe das Wachstum ankurbeln. "Das belastet die Profitabilität und den Cash-Flow", sagte Tim Wunderlich von Hauck & Aufhäuser. Die Barclays Bank und J.P. Morgan stuften die Osram-Aktie ab.

   Der Konsumgüterhersteller Henkel will den Gewinn je Aktie in diesem Jahr um mehr als 10 Prozent steigern. Zuvor lautete die Prognose auf "etwa" 10 Prozent. "Das Wachstum und die Profitabilität im dritten Quartal überraschen positiv", sagte Andreas Riemann von der Commerzbank. Henkel stiegen um 6,7 Prozent.

   An der Börse in Kopenhagen verteuerten sich Carlsberg um 6,2 Prozent. "Carlsberg räumt auf", sagte Nikolaas Faes von Bryan Garnier. Mit einem neuen Strategieplan will der dänische Bierbrauer die Märkte Russland, China und Großbritannien umkrempeln.

   E.ON hat von Januar bis September die Erwartungen von Analysten erfüllt, die Jahresziele bekräftigt und will für 2015 eine Dividende von 0,50 Euro je Aktie zahlen. Nach anfänglichen Kursgewinnen schlossen E.ON unverändert. Aktien von RWE, die am Donnerstag Ergebnisse veröffentlicht, legten um 0,7 Prozent zu.

   Mit Verkäufen reagierten Händler auf die Quartalszahlen der Deutschen Post und von K+S. Bei der Post steht dem Gewinn von 49 Millionen Euro eine Konsenserwartung von Analysten von 440 Millionen Euro gegenüber. Rückstellungen sowie Abschreibungen auf das IT-System der Fracht-Sparte haben den Gewinn verhagelt. Der Kurs gab um 3 Prozent nach.

   Der Düngemittel- und Salzkonzern K+S hat nach dem dritten Quartal die Gewinnprognose für 2015 gekappt. Der Kurs verlor 3,7 Prozent und hielt damit im DAX die rote Laterne. Die equinet Bank bemängelte hohe Kosten bei K+S.

   Denkbar schlecht kam bei Anlegern eine 230 Millionen Euro schwere Kapitalerhöhung von Rheinmetall an. Mit dem Geld will der Rüstungskonzern und Automobilzulieferer das Wachstum ankurbeln. Die Aktie büßte 7,6 Prozent ein.

   Mehrere Banken haben ihre Kursziele für den Automobilzulieferer LEONI gesenkt. Die Aktie verlor 5,6 Prozent. Bei JENOPTIK nahmen Anleger nach guten Ergebnissen des Herstellers von Optoelektronik Kursgewinne mit. Die Aktie büßte fast 10 Prozent ein, nachdem ihr Kurs seit Jahresbeginn um 33 Prozent gestiegen war.

   In Paris verloren Vivendi 5,8 Prozent. Der Medienriese hat im dritten Quartal die Analystenerwartungen verfehlt. Die italienische Bank UniCredit hat sich in einem Strategieplan für 2018 einen Nettogewinn von 5,3 Milliarden Euro auf die Fahnen geschrieben. Das wären 170 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Am Markt überwogen jedoch die Zweifel. Der Kurs gab Gewinne wieder ab und schloss quasi unverändert.

   In Wien büßten die Papiere des Stahlherstellers voestalpine 5,2 Prozent ein nach einer gesenkten Gewinnprognose. In London ließ eine schwache Nachfrage nach Lebensmitteln die Aktien der Supermarktkette J. Sainsbury um 7 Prozent nachgeben.

   Ahold stiegen in Amsterdam um 3,4 Prozent. Vor allem bei der Supermarktkette Albert Heijn auf dem Heimatmarkt liefen die Geschäfte des Handelsriesen zuletzt besser als erwartet.

   Am Devisenmarkt wertete das Pfund Sterling gegen Euro und Dollar auf. Die britische Arbeitslosenquote ist im September auf 5,3 Prozent gefallen von 5,6 Prozent zum Ende des zweiten Quartals. "Das beweist, dass die Konjunktur in Großbritannien nicht nur 'okay', sondern in guter Verfassung ist", sagte Rebecca Emery von der Berenberg Bank.

   Der Euro trat zum Dollar knapp über 1,0735 auf niedrigem Niveau auf der Stelle. "Das weitere Aufwertungspotenzial für den Dollar ist zumindest kurzfristig begrenzt", sagte Esther Reichelt von der Commerzbank. Denn eine Zinserhöhung der US-Notenbank im Dezember sei nun eingepreist und auch die Zinserwartungen für 2016 seien gestiegen.

   Bundesanleihen setzten die Kurserholung der vergangenen beiden Tage fort. Zehnjährige Papiere warfen eine Rendite von 0,61 Prozent ab. Alle Laufzeiten bis inklusive sechs Jahre rentieren mit negativem Zins. Am Euro-Geldmarkt, wo sich Banken untereinander Liquidität leihen, sind die Euribor-Sätze am Mittwoch nochmals auf Rekordtiefstände gefallen. Dort preist man immer mehr eine Zinssenkung der EZB Anfang Dezember ein.

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.448,42 +23,02 +0,7% +9,6% Stoxx-50 3.246,42 +19,68 +0,6% +8,1% Stoxx-600 378,71 +2,44 +0,6% +10,6% XETRA-DAX 10.907,87 +75,35 +0,7% +11,2% FTSE-100 London 6.297,20 +21,92 +0,3% -4,1% CAC-40 Paris 4.952,51 +40,35 +0,8% +15,9% AEX Amsterdam 469,20 +4,00 +0,9% +10,5% ATHEX-20 Athen 198,68 -2,50 -1,2% -25,0% BEL-20 Bruessel 3.655,69 +42,72 +1,2% +11,3% BUX Budapest 22.508,68 +114,09 +0,5% +35,3% OMXH-25 Helsinki 3.391,98 +44,38 +1,3% +13,5% ISE NAT. 30 Istanbul 100.579,17 +672,15 +0,7% -5,3% OMXC-20 Kopenhagen 982,35 +12,28 +1,3% +32,0% PSI 20 Lissabon 5.255,96 -6,72 -0,1% +9,4% IBEX-35 Madrid 10.377,20 +40,40 +0,4% +1,0% FTSE-MIB Mailand 22.385,11 -58,89 -0,3% +17,7% RTS Moskau 845,72 -8,36 -1,0% +7,0% OBX Oslo 558,56 -0,37 -0,1% +6,7% PX-GLOB Prag 1.271,50 -6,03 -0,5% +7,4% OMXS-30 Stockholm 1.511,46 +12,06 +0,8% +3,2% ATX Wien 2.466,66 -9,84 -0,4% +14,2% SMI Zuerich 8.884,55 +34,78 +0,4% -1,1%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.26 Uhr Di, 17.40 Uhr EUR/USD 1,0734 -0,15% 1,0750 1,0693 EUR/JPY 131,98 -0,13% 132,15 131,75 EUR/CHF 1,0786 -0,08% 1,0795 1,0770 USD/JPY 122,98 0,03% 122,93 123,21 GBP/USD 1,5205 0,32% 1,5157 1,5110 Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   November 11, 2015 12:18 ET (17:18 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 18 PM EST 11-11-15

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