23.06.2017 18:42:47
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MÄRKTE EUROPA/Wachstumsernüchterung auf beiden Atlantik-Seiten
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Schwächere Wirtschaftsdaten auf beiden Seiten des Atlantiks haben Europas Börsen am Freitag belastet. Für Ernüchterung sorgten schwächere Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und den USA. Diese bekräftigten den Eindruck, dass das Wirtschaftsmomentum in den USA und in Europa den Höhepunkt überschritten haben dürfte. Die Daten bilden keine positive Indikation für den am Montag zur Veröffentlichung anstehenden ifo-Geschäftsklimaindex. Der Dax verlor 0,5 Prozent auf 12.733 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,3 Prozent auf 3.544 nach unten.
Zwar fiel in Europa der Index für das verarbeitende Gewerbe etwas besser als erwartet aus, dafür präsentierte sich der Service-Index überraschend schwach. Auch in den USA verlor die Wirtschaft an Schwung. Der Service-Markit-PMI fiel im Juni auf 53 von 53,6 - erwartet wurde ein Rückgang auf 53,5. Der Index für das verarbeitende Gewerbe gab auf 52,1 von 52,7 nach. Hier lag die Prognose bei 53. "Die Wirtschaft hat das zweite Quartal mit einer etwas schwächeren Note beendet", sagte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson.
Bank of America-Merrill Lynch (BoA-ML) sieht über die Sommermonate kein Aufwärtspotenzial für Aktien. Die bullishe Stimmung der Anleger, das nachlassende zyklische Momentum, der schwache Ölpreis sowie politische Unsicherheiten mit Blick auf die weitere Geld- und Fiskalpolitik könnten zum Stolperstein werden.
Niedrige Inflation ist nicht nur in Europa ein Problem Am Devisenmarkt reagierte der Euro volatil auf die Veröffentlichungen. Nachdem die Eurozone-Daten zeitweise belastet hatten, zog die Einheitswährung am Nachmittag mit den US-Daten an und notierte zum Börsenschluss bei 1,1201 Dollar. Die schwächlichen Daten auf beiden Seiten des Atlantiks sprechen für einen nachlassenden Inflationsdruck. Das bereitet aber nicht nur der EZB Sorgen, der Rückgang des Preisdrucks ist ein globales Phänomen.
Öl, dessen Schwäche in der ersten Wochenhälfte auf die Stimmung der Investoren geschlagen hatte, erholte sich etwas. WTI und Brent legten zu. Das ändert aber nichts daran, dass Brent weiter im Bärenmarkt notiert. An eine nachhaltige Erholung glauben die Anleger offenbar nicht. Das legt zumindest der andauernde Druck auf den Ölsektor an den Börsen nahe - der Sektor verlor europaweit 0,2 Prozent. Seit Jahresbeginn hat er rund 10 Prozent an Wert verloren.
Die Erhöhung des Gebots von Glencore für Coal & Allied drückte die Glencore-Aktie um 0,8 Prozent. Statt 2,55 Milliarden US-Dollar bieten die Schweizer nun 2,675 Milliarden Dollar. Hinzu soll eine Prämie kommen, die vom Kohlepreis abhängig ist. Rio Tinto will seine australische Kohletochter zwar verkaufen, präferiert als Käufer aber die Yancoal Australia Ltd. Glencore betonte nun, die eigene Offerte liege mindestens 225 Millionen Dollar über der von Yancoal.
Commerzbank kündigt Verlust an Commerzbank verloren 0,3 Prozent nach der Ankündigung, im zweiten Quartal wegen der Kosten für den Konzernumbau einen Verlust auszuweisen. Die Bank erwartet, noch im zweiten Quartal 2017 Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von voraussichtlich rund 810 Millionen Euro zu bilden gegenüber ursprünglich erwarteten jeweils 550 Millionen Euro für die Jahre 2017 und 2018. Allerdings sollen diesen Rückstellungen keine weiteren mehr folgen.
innogy gaben kräftiger um 2,3 Prozent nach. An einer Übernahme durch die französische Engie sei nichts dran, teilte das Unternehmen mit. Das belastete auch die Innogy-Mutter RWE, deren Aktie um 2,9 Prozent fiel. Die Sonderdividende, die RWE aus der zu erwartenden Gutschrift der Kernbrennstoffsteuer zahlen will, war nach Angaben aus dem Handel erwartet worden und stützte den Kurs nicht. Im Gefolge von RWE und Innogy verloren Eon 1,4 Prozent. Engie gewannen 0,9 Prozent.
METRO erholten sich dagegen um 3,8 Prozent. Hier ließen die Sorgen nach, dass die Aufspaltung des Unternehmens scheitern könnte. Salzgitter schlossen 3,7 Prozent höher, nachdem die Commerzbank nicht mehr zum "Reduzieren" der Aktie rät und stattdessen ein "Halten" empfiehlt.
Bei STADA warten Anleger auf Andienungsergebnis Stada stand weiter im Fokus. Hier lief die Annahmefrist des Übernahmeangebots in der Nacht aus. Völlig offen ist derzeit noch, ob die Mehrheit der Anleger das Angebot angenommen hat. Die Aktien schlossen 0,7 Prozent fester. Erst ab dem Wochenende ist mit einer Klärung zu rechnen.
BASF verloren 0,7 Prozent, nachdem Berenberg die Beobachtung der Aktie mit einer Verkaufsempfehlung aufgenommen hatte. FUCHS PETROLUB fielen um 1,5 Prozent. Hier riet die DZ Bank zum "Verkaufen", da die Aktie gegenüber allen Vergleichsunternehmen nun deutlich überbewertet sei. Für Dürr ging es 1,9 Prozent nach unten, nachdem HSBC die Kaufempfehlung zurückgezogen hatte.
Deutlich im Plus schlossen mit 2,2 Prozent die Aktien des Satelliten-Herstellers OHB. Damit reagierte das Papier mit einem Tag Verspätung auf den Auftrag im Volumen von 320 Millionen Euro für acht Satelliten, den das Unternehmen auf der Pariser Luftfahrtmesse von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA erhalten hatte.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.543,68 -12,08 -0,3% +7,7% Stoxx-50 3.191,74 -8,42 -0,3% +6,0% Stoxx-600 387,62 -0,91 -0,2% +7,3% XETRA-DAX 12.733,41 -60,59 -0,5% +10,9% FTSE-100 London 7.431,77 -7,52 -0,1% +3,9% CAC-40 Paris 5.266,12 -15,81 -0,3% +8,3% AEX Amsterdam 519,50 +0,11 +0,0% +7,5% ATHEX-20 Athen 2.167,57 +15,21 +0,7% +24,5% BEL-20 Bruessel 3.843,76 -9,59 -0,2% +6,6% BUX Budapest 35.599,51 -179,76 -0,5% +11,2% OMXH-25 Helsinki 0,00 0,00 0,0% +10,4% ISE NAT. 30 Istanbul 122.292,82 -454,85 -0,4% +28,1% OMXC-20 Kopenhagen 1.014,16 +0,13 +0,0% +14,7% PSI 20 Lissabon 5.244,97 -44,33 -0,8% +11,1% IBEX-35 Madrid 10.630,80 -79,10 -0,7% +13,7% FTSE-MIB Mailand 20.833,88 -96,38 -0,5% +8,3% RTS Moskau 988,93 +10,48 +1,1% -14,2% OBX Oslo 619,88 -0,70 -0,1% +0,3% PX-GLOB Prag 1.291,30 -8,33 -0,6% +7,8% OMXS-30 Stockholm 0,00 0,00 0,0% +8,5% WIG-20 Warschau 2.304,48 -3,68 -0,2% +18,3% ATX Wien 3.058,09 -21,75 -0,7% +16,8% SMI Zuerich 9.032,89 -18,38 -0,2% +9,9%DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.19 Uhr Do, 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1199 +0,28% 1,1168 1,1159 +6,5% EUR/JPY 124,59 +0,28% 124,24 124,27 +1,3% EUR/CHF 1,0852 +0,12% 1,0839 1,0850 +1,3% EUR/GBP 0,8799 +0,09% 0,8791 1,1354 +3,2% USD/JPY 111,25 +0,00% 111,25 111,37 -4,8% GBP/USD 1,2728 +0,21% 1,2701 1,2670 +3,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,04 42,74 +0,7% 0,30 -24,4% Brent/ICE 45,63 45,22 +0,9% 0,41 -22,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.255,95 1.250,05 +0,5% +5,90 +9,1% Silber (Spot) 16,71 16,55 +1,0% +0,16 +4,9% Platin (Spot) 930,75 927,25 +0,4% +3,50 +3,0% Kupfer-Future 2,63 2,60 +1,1% +0,03 +4,4% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
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June 23, 2017 12:11 ET (16:11 GMT)
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