17.03.2025 16:57:41
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Parlamentarier kritisieren Ermotti-Lohn scharf
(Meldung durchgehend ergänzt. Zusammenfassung)
Bern (awp/sda) - Schweizer Parlamentarier haben sich über den Millionenlohn von UBS-Chef Sergio Ermotti schockiert gezeigt. Bezüglich schärferer Regeln für die Entlöhnung im Bankenwesen gingen die Meinungen am Montag aber auseinander.
Niemand verdiene einen so hohen Lohn, sagte der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), Pierre-Yves Maillard. "Ist es wirklich möglich, dass jemand so viel und so gut arbeitet, dass er in einem Jahr so viel verdient wie andere in einem ganzen Leben?", sagte der Waadtländer Ständerat am Montag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die Löhne entwickelten sich exponentiell, so der Gewerkschafter. Es sei wichtig, solchen Löhnen eine Grenze zu setzen.
"Ich finde solche Löhne einfach unverständlich", sagte der Freiburger Nationalrat Gerhard Andrey (Grüne) wiederum. Dies einerseits, weil gerade die UBS mit einer faktischen Staatsgarantie hantiere, andererseits weil sich solche Löhne aus individueller Leistung nicht rechtfertigen liessen. "Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir Löhne plafonieren", sagte Andrey weiter.
Lohn auch "erfolgsabhängig"
Der jurassische SVP-Nationalrat Thomas Stettler zeigte sich über die Höhe des Lohnes von Ermotti nicht überrascht, bezeichnete diesen aber als unverhältnismässig. Es sei schockierend, dass öffentliche Gelder in die Bank einflössen, sagte Stettler weiter zu Keystone-SDA.
Schärferen Regeln im Bereich der Entlöhnung im Bankenwesen erteilte der Jurassier jedoch eine Absage: "Es ist komplett falsch, wenn wir in den freien Markt intervenieren", sagte er. Die Frage sei, ob man eine Bank von internationaler Bedeutung in der Schweiz bewahren wolle.
Ein grosser Teil des Lohnes von Ermotti sei erfolgsabhängig, zudem zahle der UBS-Chef auch "einen Haufen Steuern und Sozialversicherungsabgaben", sagte der Zürcher Nationalrat Beat Walti (FDP). Man habe zudem bereits eine Regulierung bei den Salären der Spitzenkräfte in der Wirtschaft.
"Ich glaube das ist der richtige Weg, dass die Aktionäre aktiv Einfluss nehmen auf die Salärpolitik", sagte Walti weiter. Denn so gehe es mehr um den gesamtwirtschaftlichen Erfolg als um Einzelfälle.
Als die UBS bei der CS eingesprungen sei, habe sie auch erhebliche Risiken übernommen. Von daher gesehen sollte man der UBS nicht zusätzliche Beschränkungen auferlegen, sagte Walti im Hinblick auf die für den Dienstag erwartete Debatte im Nationalrat.
Vorstösse im Nationalrat hängig
In der vergangenen Woche hatte der Ständerat angesichts der CS-UBS-Notfusion schärfere Regeln für systemrelevante Banken gefordert. Unter anderem sagte der Ständerat denn auch Ja zu einer Motion von Jakob Stark (SVP/TG) zur Limitierung der Vergütungen im Bankenwesen. Stark will, dass in der Bankbranche Vergütungen pro Jahr drei bis fünf Millionen Franken nicht überschreiten. Als nächstes wird der Vorstoss im Nationalrat behandelt.
Für das vergangene Geschäftsjahr kassiert der Tessiner Banker Ermotti einen Lohn in der Höhe von 14,9 Millionen Franken, wie am Montag bekannt wurde. Damit verdiente er etwa gleich viel wie im Vorjahr - für drei Monate mehr Arbeit. 2023 hatte er für neun Monate im Dienst der UBS 14,4 Millionen Franken verdient. Denn er war erst per 1. April 2023 angetreten, um die Integration der Credit Suisse zu leiten.
mk/
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