Chipgeschäft im Fokus |
31.01.2025 09:59:10
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Samsung-Aktie unter Druck: Samsung enttäuscht Anleger mit schwachem Q1-Ausblick
Der südkoreanische Elektronikriese Samsung Electronics hat gemischt aufgenommene Zahlen für das vierte Quartal vorgelegt und ausserdem für das laufende erste Jahresviertel ein schwächeres Wachstum in Aussicht gestellt, weil sich die Profitabilität im Kerngeschäft mit Halbleitern weiter verringert.
• Umsatz und Betriebsgewinn im Vergleich zu Q3 allerdings rückläufig
• Weiterhin schwaches Chipgeschäft erwartet
Samsung steigerte den Nettogewinn im vierten Jahresviertel gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22 Prozent auf 7,75 Billionen Won, umgerechnet rund 5,13 Milliarden Euro, und übertraf damit laut "Dow Jones Newswires" die Konsensschätzung von 6,35 Billionen Won. Im Vergleich zum dritten Quartal 2024 ging der Gewinn allerdings um 23 Prozent zurück. Damals hatte Samsung noch einen Nettogewinn von 10,1 Billionen Won erzielt.
Der Quartalsumsatz stieg im Berichtszeitraum um 12 Prozent auf 75,79 Billionen Won und lag damit leicht über der vorläufigen Schätzung, während sich der operative Konzerngewinn gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 6,493 Billionen Won mehr als verdoppelte und damit die Prognose des Unternehmens weitgehend erfüllte. Analysten hatten laut "CNBC" jedoch einen Wert von 6,8 Billionen Won erwartet. Im Vergleich zum vorangegangenen Quartal sank der Konzerngewinn jedoch aufgrund schwacher Marktbedingungen um fast 30 Prozent, während der Umsatz rund vier Prozent tiefer lag.
Für das Gesamtjahr meldete Samsung einen Umsatz von 300,9 Billionen Won und einen Betriebsgewinn von 32,7 Billionen Won. Beim Umsatz entspricht dies einem Plus von rund 16 Prozent gegenüber dem Geschäftsjahr 2023, während der Betriebsgewinn im Vorjahresvergleich um rund 400 Prozent hochsprang. "Obwohl Umsatz und Betriebsgewinn im vierten Quartal im Vergleich zum Vorquartal (QoQ) zurückgingen, erreichte der Jahresumsatz den zweithöchsten Wert aller Zeiten, übertroffen nur vom Jahr 2022", heisst es in der Pressemeldung von Samsung.
Samsungs Chipgeschäft schwächelt
Besonders schwach im Vergleich zum vorangegangenen Jahresviertel zeigte sich das Chipgeschäft von Samsung. Der Elektronikkonzern verzeichnete in diesem Bereich im vierten Quartal einen Betriebsgewinn von 2,9 Billionen Won. Das enstpricht einem Einbruch um gut ein Viertel gegenüber dem dritten Quartal - obwohl Samsungs Speichergeschäft laut Unternehmensangaben im vierten Quartal einen Rekordumsatz erzielt hat, der durch höhere durchschnittliche Verkaufspreise aufgrund erhöhter Nachfrage nach Speicherprodukten für KI-Anwendungen zustande kam. "Der Betriebsgewinn ging jedoch im Vergleich zum Vorquartal leicht zurück, was auf höhere F&E-Ausgaben zur Sicherung der zukünftigen Technologieführerschaft sowie auf die anfänglichen Anlaufkosten zur Sicherung der Produktionskapazität für hochmoderne Knoten zurückzuführen ist", heisst es in der Pressemitteilung. Auch für das laufende Quartal erwartet Samsung weiterhin nur schwache Erträge.
Bald Schub im Chipgeschäft durch NVIDIA?
Wie "Bloomberg" unter Berufung auf ungenannte Quellen berichtet, habe Samsung zudem kürzlich die Genehmigung erhalten, weniger fortschrittliche Breitbandchips an NVIDIA zu liefern. Samsung habe sich dazu jedoch noch nicht geäussert. Bereits Anfang Januar hatte NVIDIA-Chef Jensen Huang laut dpa-AFX gesagt, dass Samsung schon bald die notwendigen Qualifikationen erreichen werde, um sogenannte HBM-Chips (High-Bandwidth Memory) an den US-Konzern zu liefern. "Sie arbeiten daran. Sie werden Erfolg haben, keine Frage", so der NVIDIA-CEO damals. Womöglich ist dies nun eingetreten.
So reagiert die Samsung-Aktie
An der südkoreanischen Börse in Seoul verlor die Samsung-Aktie am Freitag letztlich 2,42 Prozent auf 52.400,00 Won. Der Verlust dürfte allerdings nicht nur auf die Bilanzvorlage zurückzuführen sein, denn in Seoul wird heute nach einer längeren Feiertagspause erstmals wieder gehandelt und dabei der DeepSeek-Schock nachgeholt. Viele Tech-Werte gerieten dabei deutlich stärker unter Druck als der Elektronikriese.
Samsung steckt weiter viel Geld in Verbesserung von Hochleistungs-KI-Chips
Der Elektronikkonzern Samsung versucht mit weiter hohen Ausgaben seinen Rückstand bei Chips für Künstliche Intelligenz (KI) aufzuholen. Das Unternehmen will seine Ausgaben für Forschung und Betrieb auf hohem Niveau halten, wie es am Freitag bei der Vorlage seiner endgültigen Jahreszahlen für 2024 in Seoul mitteilte. Im vergangenen Jahr lagen die gesamten Investitionen mit 53,6 Billionen südkoranischen Won (35,7 Mrd Euro) etwas höher als im Vorjahr. Die Ausgaben für Speichertechnik dürfen 2025 auf dem hohen Niveau des Vorjahres bleiben, erklärte das Management.
Unterdessen erzielte der Konzern 2024 mit rund 301 Billionen Won den zweithöchsten Umsatz seiner Geschichte. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr in etwa von 14,5 Billionen auf 33,6 Billionen Won. Im vierten Quartal bekam das Unternehmen allerdings eine schwächere Nachfrage zu spüren. Ausserdem zehrten die gestiegenen Investitionen am operativen Gewinn. Vorläufige Zahlen hatten die Koreaner schon Anfang Januar vorgelegt.
Samsungs Chipsparte verdiente im Schlussquartal im operativen Geschäft 2,9 Billionen Won und damit weniger als von Analysten erwartet. Dass der Konzern die Erwartungen insgesamt dennoch übertraf, verdankte er seiner Netzwerksparte. An der Börse in Seoul verlor die Samsung-Aktie bis Handelsschluss knapp zwei Prozent an Wert.
Samsung versucht seine Abhängigkeit vom Geschäft mit herkömmlichen DRAM- und NAND-Chips für PCs und Mobilgeräte zu verringern. Dabei handelt es sich um gewöhnliche Arbeitsspeicher (DRAM) und Speicherhalbleiter etwa für SSD-Festplatten und USB-Sticks (NAND).
Stattdessen setzt der Konzern stärker auf die lukrativeren DRAM-Chips für Server und HBM-Chips (high bandwidth memory - Breitbandspeicher), die unter anderem in KI-Rechenzentren gebraucht werden. Hier versucht der Konzern mit den Rivalen SK Hynix und Micron gleichzuziehen. Im Geschäft mit Smartphones, Fernsehern und anderen Geräten kämpft Samsung gegen zunehmende Konkurrenz, vor allem aus China.
Redaktion finanzen.ch mit Material von awp international
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