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25.10.2024 19:30:36

Sportwagenbauer Porsche baut nach schwachem Quartal auf neue Autos

Porsche Automobil vz.
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(Ausführliche Fassung)

STUTTGART (awp international) - Der Sportwagenbauer Porsche AG will nach einem holprigen dritten Quartal mit einem Endspurt noch seine Jahresziele schaffen. "Wie erwartet ist das dritte Quartal das schwächste des Geschäftsjahres 2024", sagte Finanzvorstand Lutz Meschke am Freitag. Die schwierige Wirtschaftslage unter anderem in China sowie die vielen Modellwechsel schlugen sich in den drei Monaten bis September in den Geschäften nieder. Der Manager sprach von einem erwarteten Abschneiden und will mit den neuen Autos wieder in die Spur kommen. China bleibt vermutlich jedoch auf absehbare Zeit eine Baustelle für die Stuttgarter.

Die VW-Tochter legte ihre Zahlen nach Börsenschluss vor. Die im Dax notierte Vorzugsaktie trat auf der Handelsplattform Tradegate zum Xetra-Schluss auf der Stelle. In diesem Jahr steht bis dato ein Kursrückgang von fast einem Fünftel zu Buche.

Der Umsatz von Porsche nach neun Monaten stand 5,2 Prozent niedriger bei 28,6 Milliarden Euro, das operative Ergebnis fiel um 26,7 Prozent auf 4,04 Milliarden Euro. Die Rückgänge vergrösserten sich damit zum Zeitraum der ersten sechs Monate. Der Gewinn rutschte um 30 Prozent auf 2,76 Milliarden Euro ab.

Die Stuttgarter hatten in den ersten neun Monaten 226.026 Fahrzeuge an die Kunden ausgeliefert. Das waren knapp 7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Porsche hat unter anderem Probleme in China, wo die wohlhabenden Kunden wegen der Immobilienkrise im Land weniger Geld locker haben. Im kommenden Jahr rechnet Meschke mit einem ähnlichen Abschneiden in der Volksrepublik wie in diesem Jahr - da steht nach neun Monaten ein Minus bei den Auslieferungen von 29 Prozent auf 43.280 Autos.

Die europäischen Autobauer könnten sich nicht darauf verlassen, dass man in China in den kommenden ein, zwei Jahren wieder in die "schöne alte Verbrennerwelt" zurückkehren könne, sagte Meschke. Mit der wachsenden Elektrifizierung nehme der Druck in der Volksrepublik zu, ein Luxus-Elektroautosegment habe sich dort aber noch nicht herausgebildet.

Die generelle Entwicklung in China werde wohl nicht mehr wie ursprünglich von Porsche angenommen eintreten, daher müsse man sich stärker auf andere Märkte konzentrieren. Meschke nannte unter anderem Indien als möglichen Zukunftsmarkt. Um das langfristige Ziel einer operativen Marge von 20 Prozent zu erreichen, müsse Porsche weiter darauf setzen, den durchschnittlichen Verkaufspreis durch attraktive Modelle und individuelle Sonderausstattungen zu steigern.

Im dritten Quartal für sich genommen sackte die operative Marge bei Porsche auf 10,7 Prozent ab, deutlich weniger als die 17 Prozent ein Jahr zuvor. Analysten hatten sich bei der beachteten Kennzahl trotz der bekannten Probleme im Quartal etwas mehr ausgerechnet.

Meschke verwies angesichts der Marge darauf, dass die Anläufe beim frischen Modell des Aushängeschilds 911er bisher nur in der Basisversion stattgefunden hätten. Beim neuen Elektro-Macan fahre die Pipeline gerade erst hoch. Porsche habe in den ersten Wochen seit dem Start bereits 5.000 Stück des Hoffnungsträgers ausgeliefert, mit dem Auftragseingang sei man in Nordamerika und Europa sehr zufrieden. Im vierten Quartal soll sich die Lage bei den Ergebnissen bereits wieder bessern.

Die im Juli wegen der Schwäche in China und der Überflutung bei einem Aluminiumzulieferer gesenkten Jahresziele behielt das mehrheitlich zum VW-Konzern gehörende Unternehmen bei. Porsche will 39 bis 40 Milliarden Euro Umsatz machen. Davon sollen 14 bis 15 Prozent als operativer Gewinn hängenbleiben.

Meschke forderte in der Diskussion um die anstehende Verschärfung der EU-CO2-Abgasregeln und das Verbennerverbot ab 2035 ein Umdenken. Er wünsche sich ein massives Eintreten der Bundesregierung in Brüssel, um die Deindustrialisierung Europas abzuwenden, sagte er. Er habe die klare Erwartung, dass das Verbrennerverbot 2035 zurückgenommen werde. Die Regulatorik solle zudem technologieoffen sein und unter anderem die Möglichkeit für sogenannte E-Fuels offenhalten. Ausserdem belaste das Verbrennerverbot vor allem die Zulieferer, die kaum noch Geldmittel für Investitionen in Verbrennertechnik bekämen./men/nas/he

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