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Kehrtwende? 24.06.2021 23:08:00

Trotz Rattengift-Vergleich von Warren Buffett: Berkshire Hathaway setzt auf Bitcoin-freundliches Startup

Trotz Rattengift-Vergleich von Warren Buffett: Berkshire Hathaway setzt auf Bitcoin-freundliches Startup

Warren Buffett ist als Gegner von Kryptowährungen wie Bitcoin und Co. bekannt. Dennoch tätigte sein Anlagevehikel Berkshire Hathaway jüngst ein ansehnliches Investment in die brasilianische Digitalbank Nubank. Das steckt dahinter.

• Buffett als Bitcoin-Gegner bekannt
• Berkshire Hathaway investiert 500 Millionen US-Dollar in Nubank
• Nubank will Nutzern Bitcoin-Investments anbieten

Die Ablehnung des bekannten Börsengurus Warren Buffett gegenüber Cyberdevisen ist allgemein bekannt. Dabei bezeichnete er die Ur-Kryptowährung Bitcoin einst gar als "Rattengift im Quadrat" und warnte Anleger, sich nicht von der "Fata Morgana", für die er das Internetgeld hält, täuschen zu lassen. Auch Buffetts Vize und Vertrauter Charlie Munger fand gegenüber dem Bitcoin auf der letzten Berkshire-Aktionärsversammlung drastische Worte: "Ich begrüße keine Währung, die so nützlich für Kidnapper und Erpresser und so weiter ist. Ich mag es auch nicht, wenn man an jemanden, der soeben aus dem Nichts ein neues Finanzprodukt erfunden hat, einfach ein paar zusätzliche Milliarden und Abermilliarden von Dollars ausschüttet".

Berkshire mit Nubank-Investment

Trotz dieser negativen Einstellung investierte die Buffett-Holding Berkshire Hathaway jüngst satte 500 Millionen US-Dollar in das brasilianische Fintech Nubank. Die Nubank ist eine Digitalbank, die sich zunächst auf die Länder Brasilien, Kolumbien und Mexiko spezialisiert hat und den zahlreichen dort lebenden Menschen ohne Bankkonto mit ihrem Angebot die Möglichkeit geben will, lediglich mithilfe eines Smartphones am Finanzwesen teilhaben zu können.

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Ein Startup aus Brasilien auf der Überholspur

Seit der Gründung im Jahr 2013 hat die Nubank eine steile Wachstumskurve hingelegt und dabei insbesondere von der starken Nachfrage nach digitalen Finanzdienstleistungen im Heimatland Brasilien profitiert. Auch die Corona-Krise mit der vermehrten Nutzung des Online-Handels hat hier nochmal einen ordentlichen Anschub gegeben.

In der letzten G-Finanzierungsrunde hat das Startup insgesamt 750 Millionen US-Dollar eingesammelt, das Berkshire-Investment mit eingenommen. Damit wird die Nubank nun mit 30 Milliarden US-Dollar bewertet. Dabei stellt die 500 Millionen US-Dollar schwere Investition durch die Buffett-Holding die größte finanzielle Unterstützung dar, die die Nubank jemals erhalten hat. Allerdings hält sich das Startup bedeckt, was die genaue Anteilsgröße von Investoren an dem Unternehmen anbelangt.

IPO geplant, aber nicht sofort

Wie Nubank-CEO David Vélez gegenüber dem WallStreetJournal verlautete, sei die Bank mit der jüngsten Finanzierungsrunde nun "sehr sehr gut kapitalisiert", weshalb es keine Pläne für weitere Finanzierungsrunden gäbe. Ein IPO sei zwar irgendwann geplant, diese Pläne seien bisher jedoch wenig konkret. "Unser Hauptfokus liegt darauf weiterhin führend im brasilianischen Digitalbanken-Markt zu bleiben, der zunehmend kompetitiver wird. Wachsende Digitalisierung, vermehrte Nutzung von E-Commerce, all diese Trends setzen sich unabhängig von dem politischen Umfeld oder dem BIP-Wachstum fort", so Vélez.

Nubank setzt auf Kryptowährungen

Das Investment von Berkshire kommt umso überraschender, bedenkt man, dass die Nubank eine positive Einstellung gegenüber Kryptowährungen hat und erst vor Kurzem den Broker Easynvest übernommen hat, der den ersten Bitcoin-ETF Brasiliens anbietet. Auch die Nubank selbst hat laut bitcoin.com schon mehrmals geäußert, seinen Kunden Bitcoin-Investments anbieten zu wollen. Mit dem Investment durch das Buffet-Anlagevehikel wird indirekt also auch die vermehrte Adaptation der ältesten Digitalwährung gefördert.

Die Nubank zählt nach eigenen Angabe mittlerweile 40 Millionen Nutzer und wachse mit einer Rate von rund 45'000 Neukunden pro Tag. Damit schlägt sie die deutsche Smartphone-Bank N26, die lediglich sieben Millionen Nutzer zählt, um Längen.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Dorottya Mathe / Shutterstock.com,Bill Pugliano/Getty Images,Daniel Zuchnik/WireImage,3Dsculptor / Shutterstock.com
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