Studie deckt auf |
04.09.2023 22:12:00
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Herausforderungen und Chancen: So steht es um das Schweizer Asset Management
Nach dem Rekordjahr 2021 war das vergangene Jahr äusserst schwierig für die in der Schweiz ansässigen Asset Manager. Auch weiterhin steht die Branche vor einigen Herausforderungen, doch es gibt auch Wachstumschancen, wie die "Swiss Asset Management Study 2023" aufdeckt.
• Studie betont Relevanz der Asset Manager hierzulande
• Herausforderungen, aber auch Chancen für die Branche vorhanden
Das Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern (HSLU) und die Asset Management Association Switzerland (AMAS) haben kürzlich die sechste Ausgabe der "Swiss Asset Management Study" herausgebracht, die einen Überblick über das Asset Management hierzulande bietet. Befragt wurden 58 Finanzinstitute, die zu den grössten und bekanntesten ihrer Branche zählen.
Asset Management als wichtige Branche in der Schweiz
Durch die "Swiss Asset Management Study 2023" wird die Relevanz dieser Branche für den Schweizer Finanzplatz herausgestellt. So trage das Asset Management zwischen 0,94 und 1,19 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt der Schweiz bei, wie aus der Studie hervorgeht. Das entspricht etwa 11 bis 13 Prozent der Wertschöpfung des Schweizer Finanzsektors. 2018 bis 2022 zahlten die in der Schweiz ansässigen Asset Manager ausserdem Schätzungen zufolge etwa 3,5 Milliarden Franken Steuern.
Lichtblicke nach schwierigem Anlagejahr
Nach dem Rekordjahr 2021 war das vergangene Jahr 2022 schwierig für Asset Manager in der Schweiz aber auch weltweit. Ende 2022 verwalteten die heimischen Asset Manager noch rund 2,9 Billionen Franken - 13,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Als Gründe für diese negative Entwicklung werden in der Studie die Verwerfungen an den Finanzmärkten, die hohe Inflation sowie der Zinsanstieg genannt.
Dennoch gebe es auch einige positive Aspekte. So sei das Volumen der im Inland verwalteten Vermögen seit 2016 im ersten Halbjahr 2023 um rund 2,9 Prozent gestiegen, wie aus der Studie hervorgeht. Ende Juni konnte dann sogar wieder die 3 Billionen Franken-Schwelle erreicht werden. Dank einer gesteigerten Kosteneffizienz weise die Branche eine starke Geschäftsentwicklung auf - der Nettoertragspool der Schweizer Asset Manager wird Ende 2022 auf 14,4 Milliarden Franken geschätzt gegenüber 16,5 Milliarden im Vorjahr, mit einem Gewinn von 4,89 Milliarden Franken (2021 waren es etwa 4,95 Milliarden Franken). Die Cost-Income-Ratio sank von 70 auf 66 Prozent, heisst es in der Studie.
Schlüsselrolle für Altersvorsorge
Wie aus der "Swiss Asset Management Study 2023" weiter hervorgeht, leistet das Asset Management hierzulande einen wesentlichen Beitrag zum Rentensystem. So wurden seit 2004 rund 32 Prozent des Vermögens der Pensionskassen durch Nettokapitalerträge angesammelt, das entspricht etwa 452 Milliarden Franken. Das Schweizer Asset Management stelle damit eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung der zweiten Säule dar, betonen die Studienautoren.
Digitalisierung wird immer wichtiger
Wie in zahlreichen anderen Branchen spielt auch im Schweizer Asset Management die Digitalisierung mittlerweile eine relevante Rolle. Sie werde den Finanzsektor wohl noch deutlich verändern, prognostizieren die Ersteller der Studie. Auch stelle sie einen wichtigen Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit dar, heisst es weiter. Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) würden immer wichtiger. Etwa zwei Drittel der befragten Unternehmen glauben, dass diese Technologien in den nächsten zehn Jahren den grössten Einfluss auf die Branche haben werden.
Chancen und Herausforderungen
Als wohl vielversprechendste Chance sehen die Autoren der Studie die Nachhaltigkeit an. So sei die Schweiz in einer guten Position, ihre starke Präsenz in diesem Segment weiter auszubauen, heisst es. Eine der grössten Herausforderungen sei es daneben, neue Kunden zu akquirieren, gefolgt von Regulierung und Wettbewerb.
"Daher ist die Schaffung neuer Wachstumschancen in Märkten im Ausland von entscheidender Bedeutung für zukünftiges Wachstum", erklären die Autoren der "Swiss Asset Management Study 2023". Relevant sei zudem der Ausbau bestehender Stärken und Innovationen im Bereich alternativer Anlagen. Auch könnte die Wettbewerbsfähigkeit "durch die weitere Etablierung der Schweiz als international führende Drehscheibe für Nachhaltigkeit" gesteigert werden.
Redaktion finanzen.ch
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