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Organisches Wachstum 24.07.2025 18:04:00

Nestlé-Aktie verliert: Nestlé-Marge besser als gedacht - aber hohe Kosten belasten

Nestlé-Aktie verliert: Nestlé-Marge besser als gedacht - aber hohe Kosten belasten

Nestlé ist in der ersten Jahreshälfte 2025 zwar weiter gewachsen - doch hohe Kosten drücken etwas auf die Profitabilität.

Auch das Geschäft in China schwächelte. An den Margenzielen für das Gesamtjahr hält der Lebensmittelriese fest.

Der Umsatz für den Zeitraum von Januar bis Juni lag bei 44,2 Milliarden Franken - das sind rund 1,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Grund dafür sind primär negative Währungseffekte wegen des starken Schweizer Frankens.

Das organische Wachstum - also bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte - beschleunigte sich um eine Spur auf 2,9 Prozent gegenüber 2,8 Prozent im ersten Quartal. Dieses Wachstum stammt fast ausschliesslich aus Preiserhöhungen, etwa bei Nespresso und Kitkat.

Das Mengenwachstum (RIG) dagegen brach auf noch 0,2 Prozent ein von 0,7 Prozent im ersten Quartal. Im zweiten Quartal war das Wachstum mit 0,4 Prozent negativ. Negativ wirkte sich die schwache Nachfrage in den USA aus. In Nordamerika, Nestlés wichtigstem Markt mit 35 Prozent Umsatzanteil, drückten die Zölle und Unsicherheiten auf den Konsum.

Der operative Gewinn ging zurück um rund 7,1 Prozent auf 7,29 Milliarden Franken (VJ: 7,84 Mrd). Die entsprechende Marge sank auf 16,5 von 17,4 Prozent. Hohe Rohstoffpreise für Kaffee und Kakao, gestiegene Marketingausgaben sowie ungünstige Währungseffekte drücken auf die Margen. Auch der Reingewinn brach um 10,3 Prozent auf 5,07 Milliarden Franken ein.

Für das Gesamtjahr hält Nestlé an seinen Zielen fest. Mit den Zahlen erfüllt der grösste Nahrungsmittelproduzent die Erwartungen der Analysten teilweise. Beim organischen Wachstum erfüllte er sie, nicht aber bei der verkauften Menge. Bei der operativen Marge übertraf Nestlé die Erwartungen.

Nestlé krempelt schwächelndes China-Geschäft und Vitamin-Sparte um

Der Nahrungsmittelriese Nestlé hat genug von der Wachstumsschwäche in China: Nachdem dort das Wachstum in der ersten Jahreshälfte regelrecht zusammengebrochen ist, will Nestlé das Führungsteam umbauen. Für die Besserungen gibt sich der Konzern ein Jahr Zeit.

Das Wachstum in Greater China ging in der ersten Jahreshälfte um 4,2 Prozent zurück. Nach einem Plus von 1,7 Prozent im ersten Quartal verschlechterte sich damit die Lage rasant im zweiten Quartal - was das organische Gruppenwachstum um 0,7 Prozentpunkte schmälerte sowie das Mengenwachstum um 0,4 Prozentpunkte, wie Nestlé am Donnerstag mitteilte.

Nun dürften im Führungsteam im Reich der Mitte Köpfe rollen: Nestlé unternimmt wesentliche Schritte, um die Leistung zu verbessern, einschliesslich Veränderungen bei den Führungskräften, hiess es. Die Massnahmen würden das Wachstum bis zu einem Jahr lang beeinträchtigen.

In den letzten Jahren habe Nestlé das Geschäft in China durch die Ausweitung des Vertriebs ausgebaut, hiess es weiter. Dieses Modell stehe mit der schwächeren Konsumnachfrage und dem deflationären Umfeld vor Herausforderungen. Zu konkreten Massnahmen hält sich der Konzern in der Mitteilung allerdings bedeckt: Es hiess lediglich, man wolle das "Wertversprechen" stärken. Auf Nachfrage sagte Nestlé-Chef Laurent Freixe an einer Telefonkonferenz mit Journalisten: "Wir wollen in China tiefer in den Markt hinein. Wir bauen den Vertrieb aus und wollen mehr in die Marken investieren." Zudem zeigte er sich zuversichtlich für Chinas Langzeitpotenzial.

Umbau bei Vitamin-Geschäft

Eine weitere Baustelle hat Nestlé im Geschäft mit Vitaminen. Diese will Laurent Freixe erneut anpacken, nachdem diese bereits sein Vorgänger Mark Schneider an die Hand genommen hatte.

Das Wachstum in der übergeordneten Sparte Nestlé Health Science hatte sich bereits im ersten Jahresviertel auf 4,2 Prozent verlangsamt, im gesamten ersten Halbjahr stand dann nur noch ein Plus von 3,4 Prozent zu Buche. Nun soll das Geschäft mit Vitaminen, Mineralstoffen und Nahrungsergänzungsmitteln (VMS) auf Premium-Marken wie Garden of Life, Solgar und Pure Encapsulations ausgerichtet werden.

Die Mainstream-Marken wie dagegen werden einer strategischen Überprüfung unterzogen - sie könnten also verkauft werden. Gemäss CEO Laurent Freixe könnte sich das 2026 niederschlagen. Dazu zählen Nature's Bounty, Osteo Bi-Flex, Puritan's Pride sowie das US-Eigenmarkengeschäft.

Trotz der Rückschläge in China und im Vitamin-Geschäft sieht sich Nestlé auf Kurs damit, schwächelnde Einheiten wieder auf Vordermann zu bringen: In den 18 wichtigsten leistungsschwachen Geschäftseinheiten sei ein Drittel der aggregierten Wachstumslücke zum Markt aufgeholt worden. Dazu gehörten Kaffeeweisser in den USA, löslicher Kaffee in Europa, Tiefkühlpizza in den USA, Milo in Asien und Guetzli in Brasilien.

Nestlé-Aktien fallen stark nach durchzogenen Halbjahreszahlen

Die Aktien von Nestlé brechen nach Vorlage der Halbjahreszahlen ein. Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern hat zwar bei der Profitabilität besser als erwartet abgeschnitten, dafür enttäuschte er beim wichtigen Mengenwachstum (RIG). Dazu kommt eine heftige Wachstumsschwäche in China.

Die Nestlé-Aktien gaben an der SIX letztlich um 4,64 Prozent auf 74,14 Franken nach. Nestlé hat also weiter einen schweren Stand bei den Investoren. Nach einem sehr schwachen Jahr hatten die Nestlé-Aktien zwar ein sehr starkes erstes Quartal - doch einen grossen Teil dieser Gewinne haben sie seither wieder abgegeben und liegen lediglich noch 4 Prozent im Plus.

Einige Analysten hatten in dem vorgelegten Zahlenset zwar durchaus ermutigende Signale gesehen und noch vorbörslich zeichnete sich erst eine positive Börsenreaktion ab. Schliesslich fiel die Profitabilität mit einer operativen Marge von 16,5 Prozent deutlich besser aus als erwartet. Und auch das entsprechende Ziel von mindestens 16,0 Prozent für das Gesamtjahr wurde bestätigt, was einige Stimmen im Vorfeld angezweifelt hatten.

Doch bei den Investoren wiegen im frühen Handel die negativen Seiten der Zahlen stärker. So scheint die robuste Profitabilität auch auf Kosten des Volumenwachstums erreicht worden zu sein: Vor allem Preiserhöhungen trugen zum Wachstum bei, während die Volumenentwicklung (RIG) im zweiten Quartal in die negative Zone rutschte. Dabei hätten die meisten Investoren hier eine positive Entwicklung erwartet, heisst es am Markt. Dazu kommen böse Überraschungen in China und bei Nestlé Health Science. In beiden Bereichen hat Nestlé Massnahmen zur Besserung ergriffen.

Zudem spricht das Management trotz einer Bestätigung der Gesamtjahresguidance von zunehmendem Gegenwind. Einige Analysten schliessen daraus, dass etwa das Margenziel weiter auf wackligen Füssen steht.

Vevey (awp)

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Bildquelle: Keystone,Taina Sohlman / Shutterstock.com,Ken Wolter / Shutterstock.com

Analysen zu Nestlé SA (Nestle)

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13:52 Nestlé Hold Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
13:50 Nestlé Hold Deutsche Bank AG
12:11 Nestlé Neutral UBS AG
12:08 Nestlé Equal Weight Barclays Capital
12:07 Nestlé Neutral JP Morgan Chase & Co.
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