Abgangsentschädigung |
03.08.2021 22:13:00
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Swiss: Mitarbeiter werden für eine Kündigung mit 100’000 Franken entlohnt
Schon im Mai kündigt das Lufthansa-Tochterunternehmen Swiss an, dass 20 Prozent der Unternehmenskosten eingespart werden müssen. Demnach könnten etwa 1'500 Stellen in Gefahr sein.
• Bezahlung gegen freiwillige Kündigung
• Gewerkschaft und kaufmännischer Verband finden Massnahme unverständlich
Swiss gibt Stellenabbau bekannt
Im Mai kündigte die Fluggesellschaft Swiss an, dass das Unternehmen aufgrund der Coronakrise und dem daraus resultierenden Nachfrageeinbruch ganze 20 Prozent seiner Kosten einsparen müsse. Zunächst wurden 780 Kündigungen bekannt gegeben, jedoch wurde die Anzahl auf 550 Kündigungen verkleinert. Aufgrund eines Konsultationsverfahrens konnte die Anzahl der geplanten Kündigungen reduziert werden. Ziel ist es, unter anderem mittels natürlicher Fluktuation und freiwilligen Massnahmen, bis Ende des Jahres etwa 1'700 Vollzeitstellen abzubauen.
Wer freiwillig kündigt wird entlohnt/h2>
Die Schweizer Fluggesellschaft will nun, wie das Nachrichtenportal nau.ch berichtet, den freiwilligen Austritt für Angestellte durch eine individuell berechnete Abgangsentschädigung erleichtern. Besonders ist das Angebot für Mitarbeiter mit dem "Status 75", also solche deren Alter plus ihre Dienstjahre mindestens 75 ergeben. Bei einem freiwilligen Abgang erhalten Mitarbeiter mit diesem Status eine einmalige Zahlung von 100'000 Franken. Auf wie viele Mitarbeiter dieser Status zutrifft ist jedoch nicht klar.
Gewerkschaft sieht durch Kündigungen keinen Vorteil
Kritik für die geplanten Entlassungen erntet das Unternehmen dafür jedoch von der Gewerkschaft vpod und dem kaufmännischen Verband. Schon im Mai forderte der kaufmännische Verband die Fluggesellschaft auf den Stellenabbau zu stoppen. Vor allem sorgte der Zeitpunkt dieser Massnahme für Unverständnis seitens des Verbandes, da der Bundesrat erst kurz zuvor die Möglichkeit für Kurzarbeit um sechs weitere Monate verlängert hatte. Ausserdem könnten sich nun viele der Mitarbeiter hintergangen fühlen: "Erst Anfang dieses Jahres haben die Mitarbeitenden einem Krisen-GAV zugestimmt […] und auf Leistungen verzichtet, damit ein Stellenabbau verhindert werden kann", so der kaufmännische Verband.
Auch die Gewerkschaft vpod äussert Kritik an der Massnahme der Swiss. Zwar steht der Luftverkehr noch vor vielen Unsicherheiten, jedoch könnte sich das noch dieses Jahr ändern: "Aktuelle Studien zeigen positive Szenarien für den Luftverkehr. Bereits Ende 2021 könnte ein ähnliches Niveau im Luftverkehr wie vor der Krise erreicht werden", so vpod. Aufgrund der angekündigten Kündigungen wurde ein Konsultationsverfahren eingeleitet, welches abgeschlossen wurde, wie die Gewerkschaft im Juni berichtet. Trotzdem sollen die Kündigungen ausgesprochen werden. Deshalb gibt vpod bekannt, dass die Massnahmen aus ihrer Sicht, aufgrund von Mängeln im Verfahren, sogar missbräuchlich seien und sie zusammen mit den Betroffenen rechtlich gegen diese vorgehen werden.
E. Schmal / Redaktion finanzen.ch
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