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Expertenkolumne 31.01.2025 09:06:00

Fed pausiert - moderate Zinssenkungen im Jahresverlauf möglich

Fed pausiert - moderate Zinssenkungen im Jahresverlauf möglich

Die Fed sieht keinen Handlungsdruck.

Angesichts einer unsicheren wirtschaftlichen Lage hält die US-Notenbank die Zinsen stabil und signalisiert eine abwartende Haltung.

Die Federal Reserve bekräftigte auf ihrer Januar-Sitzung ihren datengestützten, geduldigen Ansatz und beliess ihren Leitzins unverändert im Korridor von 4,25 Prozent bis 4,5 Prozent. Diese Entscheidung folgte auf drei aufeinanderfolgende Sitzungen, in denen die Fed den Zinssatz gesenkt hatte. Die anhaltend hohe Unsicherheit über die US-amerikanische Fiskal- und Handelspolitik sowie aktuelle Wirtschaftsdaten, die solides Wachstum und Stabilität am Arbeitsmarkt zeigen, machten es der Fed leicht, die Zinsen unverändert zu lassen und zu signalisieren, dass keine Eile für weitere Anpassungen besteht.

Auf der Pressekonferenz bereitete Fed-Chair Jerome Powell im Wesentlichen den Boden für eine fortgesetzte Zinspause, während die Notenbank weitere Daten abwartet. Wir gehen davon aus, dass Powells Aussagen auf eine erneute Zinspause im März hindeuten, sofern es keine Überraschungen bei den Wirtschaftsdaten oder der Politik gibt. Für den weiteren Jahresverlauf deutete Powell jedoch an, dass die Fed auf dem Kurs bleibt, die Geldpolitik weiter zu lockern - im Einklang mit unserer Erwartung, dass es in diesem Jahr zu weiteren Zinssenkungen kommen wird.

Daten und Signale

Powell betonte, dass sich die Geldpolitik aktuell in einer guten Ausgangslage befindet und die Fed flexibel auf neue Wirtschaftsdaten reagieren kann. Diese Einschätzung reflektiert die Entwicklungen seit der letzten Sitzung im Dezember, als die Notenbank ein langsameres Tempo für Zinssenkungen im Jahr 2025 signalisierte. Die US-Wirtschaft zeigte sich im vierten Quartal widerstandsfähig, und der Arbeitsmarkt bleibt stabil. Obwohl Powell sich optimistisch über die Fortschritte bei der Inflation in den letzten zwei Monaten äusserte, geben die seit September erfolgten Zinssenkungen um insgesamt 100 Basispunkte sowie der robuste Arbeitsmarkt der Fed die Möglichkeit, weitere Inflationsrückgänge abzuwarten, bevor sie erneut handelt.

Eine Zinssenkung im März würde wahrscheinlich schwächere Inflations- und Arbeitsmarktdaten erfordern, als die Fed derzeit erwartet. Solange solche Überraschungen ausbleiben, dürften die Zinsen vorerst unverändert bleiben.

Dennoch signalisieren Powells Kommentare, dass die Fed weiterhin mit Zinssenkungen in diesem Jahr rechnet. Er verwies darauf, dass die Notenbank weitere Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung erwartet und die Geldpolitik derzeit "deutlich über" dem neutralen Zinssatz liegt, den die Fed auf lange Sicht anstrebt. Zudem machte Powell deutlich, dass Zinserhöhungen nicht zur Debatte stehen. Sollte die Inflation hartnäckiger als erwartet bleiben, könnte die Fed die Zinsen auf dem aktuellen restriktiven Niveau halten, anstatt sie erneut anzuheben.

Markterwartungen und Investmentimplikationen

Die Januar-Sitzung der Fed bestätigte die Einschätzungen unseres aktuellen Konjunkturausblicks "Uncertainty Is Certain". Powell betonte, dass die hohe Unsicherheit insbesondere in Bezug auf die geldpolitische Strategie wirtschaftliche Prognosen erschwert. Wir gehen weiterhin davon aus, dass die Fed ihre Zinsen im Jahr 2025 moderat weiter senken wird, nachdem sie im vergangenen Jahr bereits um 100 Basispunkte gelockert hat. Allerdings bleiben Zeitpunkt und Umfang der Zinssenkungen ungewiss. Nach der Sitzung deuteten die Futures-Märkte darauf hin, dass der Leitzins Ende 2025 etwa 45 Basispunkte niedriger liegen könnte - ein Niveau, das mit den Medianprognosen der Fed-Offiziellen von der Dezembersitzung übereinstimmt.

Vor dem Hintergrund erhöhter Unsicherheit erscheinen Anleihen mit mittlerer Laufzeit attraktiv im Vergleich zu unserer langfristigen neutralen Realzinsannahme von 0 Prozent bis 1 Prozent. Zudem bieten die aktuellen Renditen im Anleihenmarkt eine vorteilhafte Alternative zu Aktien, deren Bewertungen derzeit vergleichsweise hoch sind.

Von Allison Boxer, Ökonomin bei PIMCO

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