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Umsatz dennoch höher |
10.07.2025 17:58:00
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Barry Callebaut-Aktie sackt zweistellig ab: Barry Callebaut meldet Einbruch bei Schoki-Verkaufsmenge

Der Schokoladenproduzent Barry Callebaut hatte in den ersten neun Monaten seines Geschäftsjahres massiv an den hohen Kakaopreisen zu kauen.
Der weltgrösste Schokoladenkonzern knackte beim Umsatz die 10-Milliarden-Grenze: Von September 2024 bis Mai diesen Jahres nahm er 10,9 Milliarden Franken ein, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag hiess. Das sind in Schweizer Franken 49,6 Prozent mehr als im Vorjahr. In Lokalwährungen hätte das Plus gar 56,7 Prozent betragen.
Barry Callebaut ist der weltweit führende Schokoladenhersteller für die Lebensmittelindustrie. Es ist von der Rohstoffbeschaffung bis hin zur Herstellung von Schokoladeprodukten tätig. Zu den Kunden gehören sowohl kleine Partner im Detailhandel als auch Branchengrössen wie Nestlé, Kraft, Hershey und Cadbury. Viele von ihnen zögerten angesichts der Preisschübe mit Käufen oder verlagerten Bestellungen. Die allgemeine Unsicherheit der US-Zollpolitik trug das ihre dazu bei.
Das Unternehmen verdient nicht an den Rohstoffpreisschwankungen, sondern am verarbeiteten Volumen über einen festen Aufschlag. Bei dem sogenannten Kosten-Plus-Modell gibt Barry Callebaut die Rohstoffkosten in der Regel direkt an die Kunden weiter. Die Erhöhungen verdarben diesen aber teils den Appetit für Bestellungen.
Der Absatz im Schokoladengeschäft (Sparte Cocoa) ging um 6,31 Prozent zurück, im dritten Quartal sogar um 9,5 Prozent. Besonders stark fiel der Rückgang in Nordamerika und Westeuropa aus.
Die hohen Kakaobohnenpreise haben für Barry Callebaut aber noch weitere Auswirkungen: Sie führten auch zu einem substanziellen Anstieg des Warenlagers beim Konzern. Dieses musste finanziert werden. Analysten erwarten allerdings dank den zuletzt leicht gesunkenen Kakaopreisen im zweiten Halbjahr eine Entlastung beim freien Geldfluss.
Preise sind explodiert
Der weltgrösste Schockoladen-Produzent sieht sich seit einiger Zeit mit explodierten Kakaopreisen und extremer Volatilität konfrontiert. Im Vergleich zum Vorjahr kosteten Kakaobohnen im Durchschnitt 43 Prozent mehr. An den Rohstoffbörsen schwankten die Preise im letzten und in diesem Jahr stark und erreichten zwischenzeitlich Spitzenwerte von über 9400 Pfund pro Tonne, bevor sie sich zuletzt wieder bei rund 6450 Pfund einpendelten. Barry-Callebaut-CEO Peter Feld sprach von einem "neuen Normalzustand" in der Branche.
Hauptursache für die Preisrally waren laut Barry Callebaut schlechte Wetterbedingungen in Westafrika, wo ein grosser Teil des weltweiten Kakaos angebaut wird. Die Ernte fiel dort deutlich schwächer aus.
Zudem hat der Handel mit Kakaofutures - also Verträgen auf künftige Lieferungen - die Preisentwicklung zusätzlich befeuert. Weil viele Händler mit steigenden Preisen rechneten, zogen die Kosten noch stärker an.
Auch wenn die Internationale Kakaoorganisation ICCO für dieses Jahr insgesamt ein leichtes Überangebot erwartet, bleibt der Markt laut Barry Callebaut angespannt.
Einige Anbauländer wie die Elfenbeinküste erhöhten den garantierten Abnahmepreis für Kakaobauern, damit diese mehr in ihre Plantagen investieren können. Neue Anbauregionen etwa in Indonesien oder Ecuador könnten künftig für Entlastung sorgen, wirken sich nach Ansicht von Barry Callebaut aber erst mit Verzögerung auf das Angebot aus.
US-Zollpolitik verunsichert Barry-Callebaut-Kunden "extrem"
Nach Ansicht von Barry-Callebaut-CEO Peter Feld hat die US-Zollpolitik und die damit verbundene wirtschaftliche Unsicherheit gravierenden Einfluss auf die Kunden des Schokoladenproduzenten. Die Kunden seien "extrem verunsichert" und besorgt, sagte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten am Donnerstag. Dies schlage sich im Bestellverhalten nieder.
Diese Unsicherheit sei für Barry Callebaut das grössere Problem als mögliche Zölle an sich, sagte Feld. Mit Fabriken in den USA, Kanada und Mexiko habe man Handlungsmöglichkeiten. Man sei somit weniger betroffen als etwa die Autoindustrie.
Feld betonte aber dennoch die Widerstandsfähigkeit im Markt. Während die Preise deutlich gestiegen seien, habe sich die Verkaufsmenge im Vergleich dazu länger stabil gehalten, sei aber inzwischen ebenfalls rückläufig. Während die Preise zwischen April 2023 und April 2025 um 15 Prozent gestiegen seien, habe das Marktvolumen nur um 4 Prozent abgenommen.
Barry Callebaut-Aktien brechen nach neuerlicher Enttäuschung zweistellig ein
Die Aktien des Schokoladekonzerns Barry Callebaut sind am Donnerstag mit satten Verlusten in den Handel gestartet. Der Absatz ist in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2024/25 noch stärker zurückgegangen als befürchtet und das Management senkt die Ziele erneut.
Das Barry-Callebaut-Papier sackte an der SIX letztlich um 13,38 Prozent auf 825,50 Franken ab. Damit summieren sich die Verluste im laufenden Jahr auf mehr als ein Viertel, womit der Titel zur Gruppe der klaren Underperformer zählt.
Der Volumenrückgang bei Barry Callebaut nach neun Monaten kommt nicht überraschend, das Ausmass aber schon. Analysten hatten im Schnitt (AWP-Konsens) mit gut -5 Prozent gerechnet. Nun sind es -6,3 Prozent geworden, womit selbst die pessimistischsten Schätzungen übertroffen wurden. Bei der ZKB ist denn auch von einer "Enttäuschung" die Rede.
Sorgen macht den Analysten, dass sich der Abwärtstrend im dritten Quartal nochmals akzentuierte. Die Volumina seien in dieser Zeit um 9,5 Prozent zurückgegangen, nach einem Rückgang von 6,8 Prozent im zweiten und 2,7 Prozent im ersten Quartal, rechnet der Vontobel-Analyst vor. Vor allem im Kakaogeschäft seien die verkauften Mengen regelrecht eingebrochen.
Der zuständige Analyst bezeichnet ausserdem die erneute Zielsenkung im laufenden Jahr als besorgniserregend. Neu stellt der Konzern einen Volumenrückgang von rund 7 Prozent in Aussicht, bislang war von einem Rückgang im mittleren einstelligen Bereich die Rede gewesen.
Das Management verfüge offensichtlich über eine geringe Visibilität, was Fragen zu den Informationssystemen aufwerfe, so der Vontobel-Analyst. Der Experte von Baader Helvea erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass das Management noch vor kurzem eine Trendwende in Aussicht gestellt habe. Alles in allem sei mit deutlichen Schätzungsrevisionen zu rechnen, heisst es in diversen Kommentaren. Zum Teil machen sich die Fachleute auch Sorgen um die Marktstellung des Konzerns.
Auch die "sehr hohe Verschuldung" der Firma ist ein Thema ist bei den Analysten. Sie beunruhige die Investoren ebenfalls. Es sei zu hoffen, dass die in diesem Zusammenhang angekündigten Massnahmen eine baldige Reduktion brächten.
Für den Baader-Helvea-Experten gibt es aber noch Hoffnung. Kurzfristig sehe es zwar düster aus, mittelfristig könnten aber die gesunkenen Kakao-Future-Preise als positives Zeichen gesehen werden. Diese machten immerhin keine Kapitalmassnahmen notwendig.
to/rw
Zürich (awp)
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