Schwäche bleibt |
30.04.2020 17:37:52
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BASF-Aktie verliert deutlich: Gewinn bricht um 6 Prozent ein
BASF hat im ersten Quartal die Folgen der weltweiten Coronavirus-Pandemie bereits deutlich zu spüren bekommen.
Unter dem Strich standen 885 Millionen Euro Gewinn, 37 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Der Umsatz kletterte wegen gestiegener Mengen um 7 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro.
"Das erste Quartal 2020 war kein normales Quartal. Das wird auch für das zweite Quartal gelten und wohl für das gesamte Jahr", sagte Vorstandschef Martin Brudermüller. BASF erwartet, im zweiten Quartal erheblich von den wirtschaftlichen Folgen der globalen Nachfrageschwäche und Produktionsausfälle betroffen zu sein, besonders wegen der anhaltenden Produktionsunterbrechungen in der Autoindustrie.
BASF hat deshalb bereits am Mittwochabend die Prognose für 2020 kassiert. Weder der angepeilte Umsatz in der Größenordnung von 60 bis 63 Milliarden Euro noch das bereinigte operative Ergebnis von 4,2 bis 4,8 Milliarden Euro sind nach Einschätzung aus Ludwigshafen erreichbar. Weil unklar ist, wie sich die Pandemie weiterentwickelt und welche Maßnahmen zu ihrer Eindämmung unternommen werden, verzichtet BASF auf einen neuen Ausblick.
BASF-Chef will im zweiten Quartal Verlust nicht ausschließen
BASF-Vorstandschef Martin Brudermüller rechnet für das zweite Quartal mit einem massiven Rückgang der Gewinne und will im schlechtesten Fall auch einen Verlust nicht ausschließen. Wegen des weltweiten Stillstands der Autoindustrie erwartet BASF für die Monate April bis Juni bestenfalls noch ein bereinigtes operatives Ergebnis (EBIT) im niedrig dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, wie Brudermüller in einer Telefonpressekonferenz sagte.
Zum Jahresauftakt hatte BASF operativ noch 1,64 Milliarden Euro verdient. "Keiner weiß aktuell, wie lange es dauern wird, bis die gesamte Wertschöpfungskette wirklich wieder auf hoher Kapazität läuft", sagte der Manager. "Dass das EBIT vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe auf Null zurückgeht oder sogar darunter sinkt, kann ich dabei heute nicht ausschließen". Das sei aber ein Worst-Case-Szenario.
BASF macht etwa 15 Prozent seines Geschäftes mit der Autobranche. Auch wenn sich die erhöhte Nachfrage in den Segmenten Nutrition & Care sowie Agricultural Solutions fortsetze, reiche das zum Ausgleich nicht, sagte Brudermüller.
Probleme mit der Liquidität erwartet BASF unterdessen nicht. Nach einem negativen Free Cashflow von 1 Milliarde Euro zum Jahresauftakt rechnet Finanzchef Hans-Ulrich Engel mit deutlichen Verbesserungen in den nächsten Quartalen. Man habe die im Februar angekündigte Gewinnausschüttung an die Aktionäre von 600 Millionen Euro umfassend abgewogen, sich dann aber dafür entschieden. Allerdings kürzte das Unternehmen sein Investitionsbudget im laufenden Jahr um rund 600 Millionen auf 2,8 Milliarden Euro.
Nach anfänglichen Gewinnen waren die Aktien von BASF am Donnerstag rasch in die Verlustzone gedreht. Sie büßten letztlich via XETRA 5,2 Prozent auf 46,69 Euro ein, nachdem sie zum Handelsstart bei 50 Euro den höchsten Stand seit rund acht Wochen erreicht hatten.
FRANKFURT (Dow Jones)
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