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Wachstumsaussichten 01.10.2020 17:57:00

Bayer-Aktie sackt ab: Bayer will zusätzlich sparen - Milliardenabschreibung im Agrarbereich erwartet

Bayer-Aktie sackt ab: Bayer will zusätzlich sparen - Milliardenabschreibung im Agrarbereich erwartet

Die Bayer AG bringt zusätzliche Einsparungen auf den Weg.

Wie der Konzern mitteilte, will er ab 2024 jährliche operative Einsparungen in Höhe von mehr als 1,5 Milliarden Euro erzielen. Diese gelten zusätzlich zu den bereits im November 2018 angekündigten Einsparungen von 2,6 Milliarden Euro pro Jahr ab 2022. Die zusätzlichen Maßnahmen könnten zu einem weiteren Arbeitsplatzabbau führen, so Bayer.

"Wir müssen unsere Kostenstrukturen an die veränderten Marktbedingungen anpassen und gleichzeitig Mittel für weitere Investitionen in Innovation und Wachstum bereitstellen", sagte Vorstandschef Werner Baumann laut Mitteilung. Den durch die Sparmaßnahmen zu erreichende höheren Cashflow will der Konzern in Investitionen und den Schuldenabbau stecken.

Derzeit werden die zusätzlichen Sparmaßnahmen im Detail erarbeitet. Sie befänden sich noch in einem frühen Stadium, so Bayer. Die Gesamtbetriebsvereinbarung "Zukunftssicherung Bayer 2025" bleibe bestehen und damit auch der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen im Personalverbund der Bayer AG in Deutschland bis Ende 2025.

Ausschüttungen in nächsten Jahren am unteren Ende der Spanne

Die Aktionäre der Bayer AG müssen sich in den nächsten Jahren auf niedrigere Ausschüttungsquoten einstellen. Wie der DAX-Konzern mitteilte, werden die Ausschüttungen in den kommenden Jahren am unteren Ende des geplanten Korridors erwartet und nicht am oberen Ende wie in den vergangenen Jahren. Grundsätzlich werde die Dividendenpolitik beibehalten, jedes Jahr 30 bis 40 Prozent des bereinigten Ergebnisses je Aktie an die Aktionäre auszuschütten.

Bayer erwartet Milliardenabschreibung im Agrarbereich

Die Bayer AG sieht massiven Gegenwind im Agrargeschäft. Wie der Konzern mitteilte, haben sich die Wachstumsaussichten in der Branche reduziert. Bayer geht dementsprechend von einer nicht zahlungswirksamen Sonderabschreibung auf Vermögenswerte des Agrargeschäfts im mittleren bis oberen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich aus. Dank Wachstum in anderen Bereichen rechnet der Konzern im kommenden Jahr mit einem in etwa gleichbleibenden Umsatz. Der jüngst gesenkte Ausblick 2020 wurde bestätigt.

So geht Bayer davon aus, den Umsatz im laufenden Jahr währungsbereinigt um 1 Prozent auf 43 bis 44 Milliarden Euro zu steigern. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll auf 6,70 bis 6,90 steigen.

2021 dürfte der Umsatz zwar stabil bleiben, das bereinigte Ergebnis je Aktie aber leicht unter Vorjahr liegen. Der Cashflow werde voraussichtlich niedriger ausfallen als geplant.

Vor allem das Agrargeschäft Crop Science ist unter Druck. Das liege an niedrigen Preisen bei wichtigen Nutzpflanzen, intensivem Wettbewerb bei Soja und einem geringeren Biokraftstoffverbrauch, teilte das Unternehmen mit. Das Pharmageschäft dürfte 2021 wieder wachsen. Das Consumer-Health-Geschäft habe sich stark entwickelt und soll in den kommenden Jahren schneller wachsen als vergleichbare Wettbewerber.

Bayer-Aktie verlustreich

Bei Anlegern sorgte dies für lange Gesichter: Kurz nach XETRA-Handelsbeginn rutschten die Bayer-Papiere bereits fast 13 Prozent ab. Bis zum Handelsschluss gaben die Bayer-Papiere noch 13,07 Prozent nach auf 46,34 Euro. Im laufenden Jahr haben die Titel bereits über ein Drittel an Wert verloren, in den zurückliegenden drei Jahren sieht es mit einem Minus von rund 60 Prozent noch schlechter aus.

Auch Analysten zeigten sich enttäuscht: Die Prognose für 2021 liege erheblich unter den Markterwartungen und die Dividende werde deutlich gekürzt, urteilte Analyst Stephen McGarry von der britischen Investmentbank HSBC. Die COVID-19-Pandemie belaste kurzfristig das Pharma- und Agrargeschäft und die Barmittel-Entwicklung lasse ausgerechnet dann nach, wenn Bayer im Pharmabereich mehr investieren sollte. Der Experte senkte seine Schätzungen für Umsatz, Gewinn und Dividende.

Aus Sicht von Bernstein-Analyst Gunther Zechmann dürften die Erwartungen des Marktes an den Gewinn je Aktie 2021 nun deutlich sinken. Dass die erstmals genannten Ziele unter den Konsensschätzungen lägen, führte Analystin Emily Field von der britischen Investmentbank Barclays insbesondere auf die gesenkten Wachstumsziele für das Agrargeschäft zurück.

(Dow Jones / awp international)

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Bildquelle: Arseniy Krasnevsky / Shutterstock,Taina Sohlman / Shutterstock.com

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