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Geändert am: 03.10.2024 22:10:22

Risk-Off-Stimmung: Dow geht tiefer aus dem Handel -- SMI schliesst schwächer -- DAX schlussendlich klar im Minus -- Hang Seng letztlich von Gewinnmitnahmen belastet - Nikkei schliesst fester

Der heimische Aktienmarkt gab am Donnerstag deutlich nach. Der deutsche Markt wies ebenfalls eine klar negative Tendenzen aus. In den USA übernahmen die Bären das Ruder. Anleger in Hongkong nahmen Gewinne mit, während die japanische Börse am Donnerstag deutlich zulegte.

SCHWEIZ

Am Donnerstag waren Anleger am heimischen Aktienmarkt sichtlich verunsichert.

Der SMI hatte stabil eröffnet und rutschte dann in den Minus-Bereich. Letztlich schloss er 0,91 Prozent schwächer bei 12'012,32 Punkten.

Die Nebenwertindizes SPI und SLI notierten ebenso mit negativen Vorzeichen und verloren schlussendlich 0,94 Prozent auf 16'019,00 Zähler bzw. 0,82 Prozent auf 1'968,92 Einheiten.

Wie von Händlern erwartet kam es im Vorfeld der morgigen US-Arbeitsmarktdaten zu keinen grossen Sprüngen. Die bislang publizierten Daten zum US-Arbeitsmarkt sind denn auch durchweg stärker als erwartet ausgefallen.

Laut einer Händlerin ist es derzeit schwer abzuschätzen, welche Auswirkungen die möglicherweise unerwartet guten Arbeitsmarktdaten am Freitag auf den Markt haben werden. "Einerseits würden gute Daten bestätigen, dass die US-Wirtschaft gut genug läuft, um die Gewinnerwartungen hoch zu halten." Andererseits würde ein zu starker Datensatz die Erwartung weiterer aggressiver Zinssenkungen durch das Fed zunichtemachen, was für die Aktienbewertungen mathematisch ungünstig sei. "Die Meinungen der Anleger gehen auseinander."

Schliesslich wurden diese Woche die US-Häfen bestreikt, die Ölpreise zogen wegen des sich ausweitenden Krieges im Nahen Osten an - beides Ereignisse, die der Inflation nochmals Auftrieb geben könnten.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich am Donnerstag tiefer.

Nach einem schwachen Start fiel der DAX noch tiefer in die Verlustzone und dabei sogar vorübergehend unter die runde Marke von 19.000 Punkten. Am Abend beendete er den Handel 0,78 Prozent leichter bei 19'015,41 Zählern.

Die Risk-Off-Stimmung an den internationalen Börsen ging angesichts der Spannungen in Nahost weiter. Für neue Verunsicherung sorgten am Donnerstag Aussagen des US-Präsidenten Joe Biden. Dieser hatte vor dem Weissen Haus auf die Frage von Reportern, ob er einen Angriff Israels auf Ölanlage des Iran unterstützen würde, gesagt, dass dies derzeit diskutiert werde.

In Deutschland wurde auch am Feiertag "Tag der deutschen Einheit" gehandelt. Viele Banken waren an dem Feiertag allerdings nur minimal besetzt.

WALL STREET

Die US-Börsen präsentierten sich am Donnerstag in Rot.

Der Dow Jones vergrösserte seinen anfänglichen Verlust und fiel im Handelsverlauf vorübergehend sogar unter die runde 42'000er-Marke. Letztlich beendete er den Handelstag 0,44 Prozent tiefer bei 42'011,59 Punkten.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite konnte sich nach einem negativen Start wieder an die Nulllinie vorarbeiten und schloss nur mit einem minimalen Minus von 0,04 Prozent bei 17'918,48 Zählern.

Die anhaltenden geopolitischen Risiken hielten die Anleger an den US-Aktienmärkten auch am Donnerstag an der Seitenlinie. Angesichts der zunehmenden Kämpfe im Libanon befürchten Marktkenner, dass der Nahostkonflikt ausser Kontrolle geraten könnte. US-Präsident Joe Biden zufolge wird derzeit ein Angriff auf iranische Ölanlagen diskutiert.

US-Wirtschaftsdaten haben am Donnerstag den New Yorker Aktienmarkt nur kurz positiv beeinflusst. Die Stimmung im Dienstleistungssektor der Vereinigten Staaten hatte sich deutlich aufgehellt. Sorgen vor einer harten Landung der Wirtschaft wurden dadurch etwas gemildert. Am Freitag steht der monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung für den Monat September auf der Agenda, der sich auf die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed auswirken kann.

ASIEN

An den wichtigsten Börsen in Asien waren am Donnerstag unterschiedliche Vorzeichen zu sehen.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 zeigte sich nach dem schwachen Vortag mit einer Gegenbewegung und legte bis zur Schlussglocke 1,97 Prozent auf 38'552,06 Punkte zu.

Auf dem chinesischen Festland ging es für den Shanghai Composite am Montag schlussendlich um 8,06 Prozent hoch auf 3'336,50 Zähler. Hier ruht der Handel im Rahmen der "Goldenen Woche" weiterhin. In Hongkong, wo der Hang Seng am Mittwoch eine Rally aufs Parkett legte, ging es heute letztlich 1,47 Prozent auf 22'113,51 Punkte nach unten.

Erneut sehr uneinheitlich zeigten sich die Börsen in Asien am Donnerstag. Tokio war weiter auf Achterbahnfahrt, am Aktienmarkt in Hongkong wurden nach der Hausse der vergangenen Handelstage Gewinne mitgenommen.

Unterstützung kam in Japan vom Yen. Er hat sich im Vergleich zum Vortag stark abgeschwächt. Mitauslöser dafür waren Aussagen des neuen Premierministers Ishiba, wonach die Wirtschaft in Japan noch nicht bereit sei für eine weitere Zinserhöhung. Ein billigerer Yen verbilligt die Exporte japanischer Unternehmen in Dollar und erhöht die im Ausland erzielten und zurück in Yen transferierten Gewinne der Unternehmen.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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