13.02.2025 10:30:38
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Commerzbank will Gewinn mit Jobabbau weiter steigern - Aktie verliert
(Ausführliche Fassung)
FRANKFURT (awp international) - Die Commerzbank will sich im Abwehrkampf gegen die italienische Unicredit mit dem Abbau Tausender Jobs Luft verschaffen. Etwa 3.900 Vollzeitstellen werden bis Ende 2027 abgebaut, 3.300 davon in Deutschland, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Auch wenn andernorts neue Stellen entstehen sollen, will der Vorstand die Kosten der Bank auf diese Weise deutlich senken. Am Finanzmarkt wurden die Neuigkeiten nach anfänglicher Begeisterung mit einer gewissen Skepsis aufgenommen.
Die Commerzbank-Aktie gewann am Morgen zunächst bis zu 2,6 Prozent an Wert, bevor die Kursgewinne schrittweise bröckelten. Zuletzt gehörte das Papier mit einem Abschlag von einem halben Prozent zu den Verlierern im Dax. Branchenexpertin Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC wertete die Annahmen des Managements für die kommenden Jahre als optimistisch. Dies gelte vor allem für die Entwicklung der Erträge.
Trotz des Stellenabbaus soll die Belegschaft der Commerzbank in den kommenden Jahren letztlich nicht schrumpfen. Weil zugleich in anderen Konzernbereichen - etwa bei der polnischen mBank und an Standorten in Asien - neue Stellen geschaffen werden sollen, werde der Personalbestand im Konzern weitgehend konstant bei 36.700 Vollzeitkräften weltweit bleiben, erklärte die Commerzbank am Morgen.
Von dem Abbau in Deutschland sind nach Angaben der Bank vor allem die Zentrale sowie weitere Standorte in Frankfurt betroffen, dort vor allem Stabsfunktionen und Backoffice. Derzeit zählt Deutschlands zweitgrösste Privatkundenbank in ihrem Heimatmarkt etwa 20.000 Vollzeitkräfte.
"Um diesen Transformationsprozess sozialverträglich zu gestalten, setzt die Commerzbank vor allem auf den demografischen Wandel und die natürliche Fluktuation", hiess es weiter. Mit den Arbeitnehmervertretungen seien bereits Eckpunkte für ein Altersteilzeit-Programm vereinbart, das noch im laufenden Jahr greifen soll.
Die Commerzbank steht unter Druck, seit die Mailänder Grossbank Unicredit im Herbst den Teilausstieg des Bundes genutzt hat, um im grossen Stil bei der Commerzbank einzusteigen. Inzwischen kontrolliert das italienische Geldhaus gut 28 Prozent der Anteile des Dax-Konzerns, davon rund 9,5 Prozent direkt über Aktien und rund 18,6 Prozent über Finanzinstrumente.
Unicredit-Chef Andrea Orcel liebäugelt mit einer Übernahme der Commerzbank. Noch gibt es aber kein Angebot der Italiener. Erst ab einem Anteil von 30 Prozent wäre die Unicredit gesetzlich verpflichtet, den Commerzbank-Aktionären ein Übernahmeangebot vorzulegen.
Management und Betriebsrat der Commerzbank wehren sich gegen das aus ihrer Sicht "feindliche" Vorgehen der Italiener. Widerstand kommt auch aus der deutschen Politik. Der Bund, der die Bank in der Finanzkrise 2008/2009 mit Steuermilliarden gerettet hatte, hält noch gut zwölf Prozent der Anteile.
Die seit 1. Oktober amtierende Konzernchefin Bettina Orlopp will die Eigenständigkeit der Commerzbank auch durch höhere Gewinne und ehrgeizigere Ziele sichern.
In den kommenden Jahren will die Commerzbank ihre Gewinne deutlich nach oben schrauben. Nach knapp 2,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr soll der Überschuss bis 2028 auf 4,2 Milliarden Euro steigen. Im laufenden Jahr dürfte der Gewinn jedoch auf 2,4 Milliarden Euro sinken, weil der Stellenabbau zunächst Geld kostet: Die Bank rechnet dafür im laufenden Jahr mit Kosten von rund 700 Millionen Euro. Der Stellenabbau soll die jährlichen Kosten der Bank um etwa 500 Millionen Euro senken.
Den Anteilseignern stellt der Vorstand unterdessen hohe Gewinnausschüttungen in Aussicht. So will die Commerzbank für 2025 mehr als 100 Prozent ihres Überschusses an die Aktionäre auszahlen. Die Zinsen für eigenkapitalähnliche Anleihen werden vorher abgezogen. Für die Jahre 2026 bis 2028 fasst Orlopp eine Ausschüttungsquote von 100 Prozent ins Auge, macht dies aber von der Umsetzung der Strategie und vom wirtschaftlichen Umfeld abhängig.
Bei ihren Gewinnplänen setzt die Managerin ausser auf Stellenabbau und Kostensenkungen auf stetig wachsende Einnahmen, vor allem aus Provisionen. Hatten die Kosten der Bank im vergangenen Jahr noch 59 Prozent der Erträge aufgezehrt, sollen es 2028 nur noch rund 50 Prozent sein. Für 2025 peilt Orlopp rund 57 Prozent an./stw/ben/mis
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