Dekonsolidierung nicht genug |
17.05.2023 15:18:00
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Fresenius-Aktie und FMC-Aktie rot: Deka fordert wertschaffende Lösung für Fresenius Medical Care
![Dekonsolidierung nicht genug Fresenius-Aktie und FMC-Aktie rot: Deka fordert wertschaffende Lösung für Fresenius Medical Care](https://images.finanzen.ch/images/unsortiert/fresenius_medical_care_by_org_660.jpg)
Die Fondsgesellschaft Deka hat Fresenius-Chef Michael Sen auf der Hauptversammlung aufgefordert, das Ruder bei dem Gesundheitskonzern herumzureissen und wieder nachhaltigen Wert für die Aktionäre zu schaffen.
Mit der Dekonsolidierung von FMC mache Fresenius zwar einen grossen Schritt, allerdings nur vordergründig, sagte Cornelia Zimmermann von Deka Investment laut Redetext. Es sei zu befürchten, dass die Probleme nur an der Oberfläche angegangen würden. "Wie also soll es weitergehen mit Fresenius Medical Care?", fragte Zimmermann mit Blick auf eine zügige, wertschöpfende Lösung für FMC. "Inwiefern könnte eine Veräusserung der Anteile die Schuldenlast überhaupt mindern? Kann Fresenius als Hauptanteilseigner die Tochter sanieren, oder sehen Sie nur einen Verkauf als Lösung an?"
Überdies fordert die Deka von Fresenius in Zukunft mehr Verlässlichkeit. "Nach einer ganzen Serie von Gewinnwarnungen erwarten wir von Ihnen vor allem, dass die Prognosen wieder verlässlich werden", sagte Zimmermann. "Setzen Sie realistische und erreichbare Ziele. Es darf nicht wieder eine Gewinnwarnung nach der anderen hageln. Nur dann kann das Vertrauen in Fresenius wieder wachsen."
Das vergangene Jahr sei gekennzeichnet gewesen durch Gewinnwarnungen, Spekulationen über mögliche Teilverkäufe und personelle Veränderungen. Diese massive Unruhe und der negative Nachrichtenfluss hätten dem Ansehen des Unternehmens und der Aktienkursentwicklung geschadet. Auf Jahressicht habe die Fresenius-Aktie ein Viertel ihres Wertes verloren. "Wie tragen Sie dazu bei, dass sich der negative Newsflow endlich beruhigt?", fragte Zimmermann an Sen gerichtet.
Es sei an der Zeit, endlich wieder Wert für die Aktionäre zu schaffen. Dazu müsse Fresenius einen klaren Fokus auf ein definiertes Kerngeschäft legen. Alles andere sei entbehrlich - "insbesondere dann, wenn die Rentabilität nicht stimmt", führte Zimmermann aus und wollte von Fresenius wissen, welche der bestehenden Geschäftsbereiche aus Unternehmenssicht nicht zum Kerngeschäft gehören.
Die Deka kritisierte zudem die Dividendenpolitik des DAX-Konzerns. Beim Jahresergebnis 2022 sei Fresenius fast um ein Jahrzehnt zurückgeworfen worden, während die Verschuldungsquote auf ein Rekordniveau gestiegen sei. Dennoch sei die Dividende bis 2021 kontinuierlich angehoben worden. "Wir verstehen, dass Sie in diesem Jahr keine weitere Erhöhung vornehmen und Ihre Dividendenpolitik anpassen", so Zimmermann. "Sie versprechen jedoch weiterhin, in Zukunft mindestens genauso viel auszuschütten. Unserer Ansicht nach sollte jetzt erst einmal die Verschuldung reduziert werden. Eine Ausschüttung von rund einem Drittel des Konzernergebnisses ist deshalb grosszügig. Wir wollen nicht, dass Sie diese Quote weiter erhöhen, solange nicht der Zielkorridor bei der Verschuldungsquote erreicht ist."
Neuer Fresenius-Chef wirbt für Konzernumbau - Druck von Investoren
Fresenius-Chef Michael Sen hat bei den Aktionären für die Neuausrichtung des Gesundheitskonzerns und Klinikbetreibers geworben. "Durch die neue, vereinfachte Konzernstruktur wird Fresenius transparenter", sagte der seit Oktober amtierende Sen bei der Hauptversammlung am Mittwoch laut Redemanuskript. "Entscheidungen werden auf weniger Gremien konzentriert und damit beschleunigt." Fresenius verliere Komplexität, aber nichts von seiner Substanz.Das Management der Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC ) habe künftig mehr Freiheit. "Aber es trägt auch die Verantwortung dafür, das Unternehmen wieder auf die Erfolgsspur zu bringen." Die Massnahmen würden keine Veränderungen über Nacht bringen, sagte Sen. "Die Zahlen des ersten Quartals bestätigen aber: Die Richtung stimmt."
Sen will die komplexe Struktur von Fresenius vereinfachen. Die kriselnde Tochter FMC, die mehrfach die Gewinnziele des Mutterkonzerns durchkreuzt hat, soll in eine normale Aktiengesellschaft umgewandelt werden, damit Fresenius sie nicht mehr voll bilanzieren muss. Eine ausserordentliche Hauptversammlung am 14. Juli soll darüber abstimmen. Zudem will sich Sen auf die Arzneisparte Kabi und die Klinikkette Helios konzentrieren. Die Servicegesellschaft Vamed betrachtet Fresenius nur noch als Finanzbeteiligung. Fresenius ist seit Jahren in der Krise. Über fünf Jahre verlor die Aktie fast 60 Prozent.
Aktionärsvertreter machten auf der Hauptversammlung Druck auf Sen. "Es ist an der Zeit, dass endlich wieder Wert für die Aktionäre geschaffen wird", sagte Cornelia Zimmermann, Spezialistin Nachhaltigkeit bei der Fondsgesellschaft Deka Investment. "Nach einer ganzen Serie von Gewinnwarnungen erwarten wir von Ihnen vor allem, dass die Prognosen wieder verlässlich werden."
Die Fondsgesellschaft DWS hatte bereits auf der Hauptversammlung von FMC am Dienstag Kritik geübt. Die hohe Zahl an Gewinnwarnungen in den vergangenen fünf Jahren lasse Fragen an der Prognosequalität aufkommen, monierte DWS-Vertreter Hendrik Schmidt. Der geplante Wechsel der Rechtsform bei FMC sei aber zu begrüssen.
Auf XETRA verliert die Fresenius-Aktie am Mittwoch zeitweise 2,88 Prozent auf 42,80 Euro. Die Papiere von FMC notieren derweil zeitweise unbewegt bei 108,30 US-Dollar.
FRANKFURT / BAD HOMBURG (Dow Jones/ awp international)
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