31.01.2025 22:14:40
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MÄRKTE USA/Abgaben mit näherrückenden US-Zöllen
DOW JONES--Die sich abzeichnende Einführung hoher Zölle durch die neue US-Regierung hat zum Wochenausklang die Wall Street belastet. Die Indizes gaben im Verlauf ihre zwischenzeitlichen Gewinne wieder ab und rutschten ins Minus. Die geplanten US-Zölle gegen Mexiko, Kanada und China werden am Samstag eingeführt, so die Sprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt. Informanten zufolge wird aber immer noch verhandelt. US-Präsident Donald Trump plane Zölle von 25 Prozent gegen Kanada und Mexiko und in Höhe von 10 Prozent gegen China, sagte Leavitt. Die Berichtssaison rückte damit in den Hintergrund.
"Zusätzliche Zölle auf Rohöl würden unnötige Volatilität verursachen und Kraftstoff und Transport weltweit teurer machen. Dies führt zu erhöhter Unsicherheit, insbesondere für Branchen, die auf stabile Energiekosten angewiesen sind, wie zum Beispiel die Fertigungsindustrie, der Transport, die Luftfahrt und die Logistik", warnte CEO Nigel Green vom Vermögensverwalter deVere.
Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,8 Prozent auf 44.545 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,5 Prozent und der technologielastige Nasdaq-Composite gab um 0,3 Prozent nach. Den 805 (Donnerstag: 2.181) Kursgewinnern an der Nyse standen 1.990 (608) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 51 (57) Titel.
Bei den Einzelwerten standen vor allem die Zahlen von Apple und Intel im Fokus, wobei beide Technologieriesen mit Licht und Schatten aufwarteten. Apple hat im wichtigen ersten Geschäftsquartal zwar beim Nettogewinn die Markterwartungen übertroffen, vermeldete allerdings einen Rückgang der iPhone-Umsätze. Vor allem in China schwächelt das Geschäft. Auf Märkten, wo die neuen KI-Systeme eingeführt wurden, lief der iPhone-Absatz besser. Der Kurs fiel nach zwischenzeitlichen Gewinnen um 0,7 Prozent.
Für die Aktie des Chip-Herstellers Intel ging es 2,9 Prozent nach unten. Der Konzern hat besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen präsentiert und seine Marge stärker verbessert als gedacht. Der Ausblick fiel aber enttäuschend aus und einen neuen Chef hat Intel bislang auch nicht gefunden.
Inflation weiter hoch
Auch ohne Zölle ist eine wichtige US-Inflationsrate im Dezember gestiegen. Das von der Notenbank favorisierte Preismass, der Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE), lag höher als vor einem Jahr und über der Fed-Zielmarke, traf aber die Erwartungen. Die US-Arbeitskosten sind im vierten Quartal 2024 gestiegen, trafen aber ebenfalls die Voraussagen. Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Grossraum Chicago hat sich im Dezember indes aufgehellt.
Der Dollar neigte zur Stärke - passend zu den drohenden Importzöllen ab Samstag und den erhöhten Preisdaten. Der Dollar-Index stieg um 0,6 Prozent. "Nachrichten über Zölle der Trump-Regierung stehen weiter im Fokus", so die Danske Bank. Eine protektonistische Wirtschaftspolitik wirkt in der Regel inflationstreibend und stützt die nationale Währung.
Die Renditen am Rentenmarkt legten leicht zu. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöhte sich um 3,0 Basispunkte auf 4,55 Prozent. Steigende Preise und Zölle könnten der US-Notenbank Spielräume für Zinssenkungen nehmen, warnten Akteure vor höheren Marktzinsen. Die Märkte preisen grösstenteils eine weitere Zinspause im März und keine Zinssenkungen vor Juni ein.
Die Ölpreise zeigten sich uneinheitlich. Der Markt wartete ab, ob die USA ihre Pläne umsetzen, Zölle gegen Kanada und Mexiko zu verhängen, und ob Öl davon betroffen sein wird. Die Aussage, dass die Zölle möglicherweise kein Öl einschliessen, "steht im Einklang mit dem Konzept, dass Trump keine hohen Ölpreise will", so Scott Shelton von TP ICAP. Es werde zudem auf das Treffen der Opec+ am Montag geschaut, bei dem über die weitere Förderpolitik entschieden werden soll, fügte der Teilnehmer hinzu.
Gold wurde auf Rekordhoch gehandelt. Die Feinunze gewann 0,2 Prozent auf 2.800 Dollar. Weiter profitierte das Edelmetall von seinem Status als sicherer Hafen - gerade im Hinblick auf die Verhängung neuer Zölle durch die USA, hiess es. Die Nachfrage nach sicheren Anlagen sei angesichts der Unsicherheit über die Auswirkungen der von der Trump-Regierung vorgeschlagenen Zölle auf Inflation und Wirtschaftswachstum gestiegen, so Ricardo Evangelista von ActivTrades. Sollten die Zölle umgesetzt werden, könnten sie die Inflation in den USA in die Höhe treiben und möglicherweise einen Handelskrieg auslösen, was die globale Wirtschaftsaussichten trüben würde, so der Analyst weiter. Laut Neil Meader, Direktor bei Metals Focus ist ausserdem eine beträchtliche Anzahl von Zentralbanken an Gold als Mittel zur Abkehr vom US-Dollar interessiert.
Visa überzeugt - Aktie dreht ins Minus
Bei den Einzelwerten fielen Visa im späten Verlauf ins Minus und verloren 0,4 Prozent. Der Kreditkartenkonzern toppte die Gewinnschätzungen des Marktes.
Negative Nachrichten gab es aus dem US-Ölsektor. Exxon Mobil (-2,5%) hat im vierten Quartal niedrigere Gaspreise und geringere Raffineriemargen zu spüren bekommen. Der Umsatz sank und verfehlte die Erwartungen der Analysten. Der Gewinn blieb stabil, fiel aber besser aus als prognostiziert. Der Ölkonzern Chevron (-4,6%) hat im vierten Quartal auch wegen schwächerer Raffineriemargen einen stärkeren Gewinnrückgang verzeichnet als erwartet.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 44.544,66 -0,8% -337,47 +4,7%
S&P-500 6.040,53 -0,5% -30,64 +2,7%
Nasdaq-Comp. 19.627,44 -0,3% -54,31 +1,6%
Nasdaq-100 21.478,05 -0,1% -30,08 +2,2%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,20 -0,7 4,21 -4,0
5 Jahre 4,33 +1,4 4,31 -5,2
7 Jahre 4,44 +2,6 4,42 -3,8
10 Jahre 4,55 +3,0 4,52 -2,5
30 Jahre 4,80 +4,0 4,76 2,1
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:35 Uhr Do, 17:14 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0373 -0,1% 1,0392 1,0430 +0,2%
EUR/JPY 160,89 +0,4% 160,79 160,73 -1,2%
EUR/CHF 0,9448 -0,0% 0,9460 0,9459 +0,7%
EUR/GBP 0,8366 -0,0% 0,8363 0,8367 +1,1%
USD/JPY 155,07 +0,6% 154,70 154,12 -1,4%
GBP/USD 1,2399 -0,1% 1,2427 1,2465 -0,9%
USD/CNH (Offshore) 7,3231 +0,4% 7,3029 7,2673 -0,2%
Bitcoin
BTC/USD 101.580,30 -3,4% 104.569,95 105.746,45 +7,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 73,21 72,73 +0,7% +0,48 +2,8%
Brent/ICE 76,77 76,87 -0,1% -0,10 +2,6%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 53,65 51,32 +4,6% +2,34 +2,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.800,37 2.794,87 +0,2% +5,50 +6,7%
Silber (Spot) 31,31 31,64 -1,0% -0,33 +8,4%
Platin (Spot) 983,15 969,25 +1,4% +13,90 +8,4%
Kupfer-Future 4,27 4,31 -0,9% -0,04 +6,0%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros
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January 31, 2025 16:14 ET (21:14 GMT)
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DeepSeek: KI-Branche unter Druck – Wall Street Live mit Tim Schäfer
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In unserer heutigen Folge spricht Tim Schäfer im Interview mit David Kunz, COO der BX Swiss AG über das kürzlich erschienene DeepSeek und welche Auswirkungen die künstliche Intelligenz diese Woche auf die Märkte hatte. Welche Hintergründe hat DeepSeek, wie sieht die langfristige Entwicklung in der Branche aus und warum ist Europa praktisch von der Entwicklung abgehängt?
In unserem zweiwöchigen Format „Wall Street Live“ mit Tim Schäfer behandeln wir Topaktuelle Themen des Marktgeschehens.
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