06.03.2025 18:41:40
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MÄRKTE USA/Erneute Abgaben - Keine klaren Zoll-Aussagen
DOW JONES--Nach dem Zwischenhoch zur Wochenmitte geht es an der Wall Street am Donnerstagmittag (Ortszeit) erneut abwärts. Somit scheinen die jüngsten Hoffnungen auf eine moderatere Gangart im Zolldisput von US-Präsident Donald Trump schon wieder verflogen zu sein. Der Markt habe derzeit Schwierigkeiten, sich einen Reim auf die Handelspolitik Trumps zu machen, heisst es. Der Dow-Jones-Index verliert 1,1 Prozent auf 42.553 Punkte. Der S&P-500 fällt um 1,7 Prozent und der Nasdaq-Composite gibt um 2,2 Prozent nach. Hier belasten schwache Ergebnisse von Marvell Technology.
Der Markt hatte am Mittwoch zugelegt, nachdem das Weisse Haus die US-Autohersteller Ford, General Motors und Stellantis, die aus Kanada und Mexiko Fahrzeuge importieren, für einen Monat von den Zöllen ausgenommen hatte. Es war allerdings keine grundsätzliche Zurücknahme der Zollpläne von US-Präsident Trump, was erklären könnte, warum diese Gewinne so fragil waren, wie es heisst.
Mexikanische Waren, die mit dem Freihandelsabkommen USMCA konform sind, werden bis zum nächsten Monat nicht mit Zöllen belegt, teilte US-Präsident Trump am Berichtstag dann mit. "Nachdem ich mit der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum gesprochen habe, habe ich zugestimmt, dass Mexiko keine Zölle auf alles zahlen muss, was unter das USMCA-Abkommen fällt", schrieb Trump in den sozialen Medien.
Im Handel verweist man auch auf global wieder anziehende Marktzinsen, die erneut hochkochenden Sorgen vor Handelskriegen und die mit Enttäuschung aufgenommenen Geschäftsausweise im Technologiesektor. Dazu gesellt sich die Unsicherheit über die Entwicklung am Arbeitsmarkt mit den offiziellen Februar-Daten am Freitag. Der Arbeitsmarktbericht dürfte die Erwartungen an den künftigen Zinspfad der US-Notenbank neu justieren. Gleichwohl will die Fed sich erst ein Bild von den Auswirkungen der aktuellen US-Handelspolitik machen.
Gute Konjunkturdaten
Gute Signale kommen von den US-Konjunkturdaten vor dem Börsenstart. So ist die Produktivität ausserhalb der Landwirtschaft in den USA im vierten Quartal nach revidierter Rechnung saisonbereinigt und auf das Jahr hochgerechnet mit 1,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal etwas stärker gestiegen als erwartet. Volkswirte hatten nur ein Plus von 1,2 Prozent prognostiziert. Zudem haben sich die Lohnstückkosten mit einer hochgerechneten Jahresrate von 2,2 Prozent nicht so stark wie erwartet erhöht. Vorläufig war eine Zunahme von 3,0 Prozent gemeldet worden, Volkswirte hatten eine Revision auf ein Plus von 3,0 Prozent erwartet.
Der Euro zieht mit der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) etwas an. Diese hat ihre Geldpolitik wie erwartet weiter gelockert und betrachtet diese als "bedeutend weniger restriktiv". Daraus leitet man im Handel ab, dass womöglich weniger Zinssenkungen nötig sind, wodurch der Euro gestützt wird. Der Dollar-Index fällt um weitere 0,3 Prozent.
Die Ölpreise zeigen sich uneinheitlich nach den kräftigen Vortagesabgaben. Während es für WTI um 0,7 Prozent nach oben geht, büsst Brent 0,8 Prozent ein. Am Vortag waren die Preise auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten gefallen, da eine höhere Förderung der Opec+ ab April erwartet wird, weiter Zollbedenken bestehen und die US-Rohöllagerbestände unerwartet stark gestiegen sind. "Dennoch liegen die Rohöllagerbestände deutlich unter dem Fünfjahresdurchschnitt, und die Opec+ könnte angesichts des jüngsten Preisverfalls nur langsam ihre Produktion erhöhen", so Dennis Kissler von BOK Financial.
Der Goldpreis zeigt sich wenig verändert, bleibt aber nahe dem Rekordhoch von 2.974 Dollar je Feinunze von Ende Februar. Nach Erreichen des Rekordhochs sei Gold stark gefallen, was nicht überraschend sei, da es nach technischen Handelsindikatoren stark überkauft gewesen sei, so David Morrison von Trade Nation. Es sei aber ungewiss, ob die Korrektur bereits vorbei sei oder ob es noch weiter nach unten gehe.
Marvell Technology stürzen ab
Bei den Einzelwerten sorgen die Geschäftszahlen von Marvell Technology für schlechte Stimmung, die Aktie bricht um 18,4 Prozent ein. Der Halbleiterkonzern und Spezialist für Datenzentren, 5G-Infrastruktur, Netzwerke und Speichertechnologie verschreckt trotz Viertquartalszahlen knapp über Markterwartung mit einem Ausblick, der die offenbar zuletzt extrem gestiegenen Erwartungen nicht in Gänze erfüllt. Nvidia geraten in Sippenhaft und verlieren 4,7 Prozent.
Für die Papiere von Victoria's Secret geht es um 5,1 Prozent nach unten. Der Dessous-Hersteller hat zwar im vierten Quartal beim Umsatz besser als am Markt erwartet abgeschnitten, der Ausblick auf das erste Quartal enttäuschte allerdings. Verbraucher seien wegen des unsicheren wirtschaftlichen Umfeldes zurückhaltend, so das Unternehmen.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 42.553,3 -1,1% -453,27 +1,1% +1,1%
S&P-500 5.745,7 -1,7% -96,94 -0,7% -0,7%
NASDAQ Comp 18.153,3 -2,2% -399,47 -3,9% -3,9%
NASDAQ 100 20.158,8 -2,3% -469,67 -1,8% -1,8%
DEVISEN zuletzt +/- % Schluss Vortag % YTD
EUR/USD 1,0803 +0,1% 1,0791 +4,3%
EUR/JPY 159,8320 -0,5% 160,5990 -1,4%
EUR/CHF 0,9547 -0,7% 0,9612 +2,9%
EUR/GBP 0,8380 +0,1% 0,8370 +1,2%
USD/JPY 147,9530 -0,6% 148,8215 -5,4%
GBP/USD 1,2892 -0,0% 1,2892 +2,9%
USD/CNY 7,1568 +0,1% 7,1510 -0,8%
USD/CNH 7,2454 +0,1% 7,2360 -1,3%
AUS/USD 0,6344 +0,2% 0,6330 +2,3%
Bitcoin USD 88.856,25 -1,7% 90.407,30 -3,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 66,78 66,31 +0,7% 0,47 -0,7%
Brent/ICE 68,79 69,36 -0,8% -0,57 -7,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.918,74 2.918,93 -0,0% -0,19 +11,2%
Silber (Spot) 30,3 30,27 +0,1% 0,03 +8,4%
Platin (Spot) 900,44 898,75 +0,2% 1,69 +2,7%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/brb
(END) Dow Jones Newswires
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