Bilanzvorlage |
26.04.2023 22:24:00
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Microsoft-Aktie springt hoch: Microsoft schlägt die Erwartungen - Grossbritannien blockiert Activision Blizzard-Kauf - Activision-Aktie tiefrot
Der Softwarekonzern Microsoft hat am Dienstag nachbörslich seine Bücher geöffnet.
In seinem dritten Geschäftsquartal 2023 hat Microsoft einen Gewinn je Aktie von 2,45 US-Dollar erzielt. Das was mehr als vor Jahresfrist, als noch ein EPS von 2,22 US-Dollar in den Bücher gestanden hatte. Analysten hatten dem Unternehmen im Vorfeld einen Gewinn je Anteilsschein von 2,24 US-Dollar zugetraut. Unter dem Strich verdiente der Konzern 18,3 Milliarden Dollar und damit rund neun Prozent mehr als vor einem Jahr. Vor allem das Cloud-Geschäft rund um die Azure-Plattform, die anderen Unternehmen Rechenkapazität und Anwendungen im Internet verkauft, brummte mit einem Umsatzplus von 27 Prozent weiter.
Google und Microsoft kämpferisch bei Künstlicher Intelligenz
Die Tech-Riesen Google und Microsoft steuern mit Milliarden-Gewinnen aus ihrem Kerngeschäft auf einen Konkurrenzkampf bei Künstlicher Intelligenz (KI) zu. Microsoft wolle dabei eine Führungsrolle spielen und sei bereit, dafür zu investieren, betonte Finanzchefin Amy Hood nach Vorlage aktueller Quartalszahlen. Google-Chef Sundar Pichai stellte Nutzern unter anderem eine bessere Websuche dank KI in Aussicht, spielte das Ausmass des Wandels aber herunter.
Im vergangenen Jahr hatte die Veröffentlichung des Textbots ChatGPT die Tech-Branche aufgemischt. ChatGPT kann nicht nur Sätze formulieren, die von denen eines Menschen nicht zu unterscheiden sind. Die Software kann auch Fragen beantworten, Texte zusammenfassen - und zum Beispiel auch Drehbücher schreiben. Zugleich sind ihre Texte nicht besonders originell - und oft auch inhaltlich falsch. Das liegt unter anderem an der Funktionsweise des Programms: Es erfasst gewaltige Mengen an Daten und schätzt auf dieser Basis Wort für Wort ein, wie ein Satz wahrscheinlich weitergehen sollte.
Microsoft ging einen Pakt mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI ein und integriert Software der Firma in seine Produkte, unter anderem in der Cloud. Der Windows-Konzern macht sich unter anderem Hoffnungen, mit Hilfe von ChatGPT die lange Dominanz von Google bei der Websuche zu brechen. Microsoft-Chef Satya Nadella sprach in der Nacht zum Mittwoch von einem Generationswechsel in dem Geschäft.
Grossbritannien blockiert Microsofts Kauf von Activision Blizzard
Für die geplante Mega-Übernahme der Videospiele-Firma Activision Blizzard durch Microsoft gibt es eine neue grosse Hürde: Britische Wettbewerbshüter haben den Deal blockiert. Grund sei die Sorge, dass der rund 69 Milliarden Dollar schwere Deal den Wettbewerb auf dem wachsenden Markt für Cloud-Gaming verzerren könnte, teilte die Aufsichtsbehörde CMA am Mittwoch mit. Microsoft will gegen die Entscheidung in Berufung gehen.
In den USA klagt bereits die Aufsichtsbehörde FTC gegen die Anfang 2022 angekündigte grösste Übernahme in der Branche. Eine Entscheidung der EU-Kartellwächter steht noch aus. Von Activision Blizzard kommen populäre und sehr lukrative Spiele wie "Call of Duty", "Overwatch" und "World of Warcraft".
Microsoft hat eine starke Position im Geschäft mit Videogames, die übers Internet gespielt werden. Die CMA-Analyse habe ergeben, dass es für den Xbox-Konzern geschäftlich vorteilhaft sein könnte, Activision-Titel wie "Call of Duty" nur für den einen Cloud-Service zurückzuhalten. Ihre anfänglichen Bedenken mit Blick auf den Konsolen-Markt hatten die britischen Wettbewerbshüter zuvor nach Kritik von Microsoft weitgehend zurückgenommen. Deswegen kam die Verbotsentscheidung für einige Marktbeobachter überraschend.
Der Windows-Konzern hatte versucht, die Bedenken mit Zugeständnissen zu zerstreuen. So schloss Microsoft Deals mit Cloud-Gaming-Anbietern wie NVIDIA ab, die ihnen für zehn Jahre den Zugang zu Spielen von Activision Blizzard sichern sollten. Die CMA befand jedoch, dass die Vereinbarungen nicht ausreichten, unter anderem weil einige Cloud-Geschäftsmodelle und andere Betriebssysteme als Windows aussen vor blieben.
Microsoft-Manager Brad Smith kritisierte, die britischen Aufseher hätten eine pragmatische Lösung für ihre Bedenken zurückgewiesen und liefen Gefahr, Investitionen und Innovation in ihrem Land zu schaden.
Microsoft und Activision Blizzard wollten die Übernahme ursprünglich mit Mitte Juli abschliessen. Scheitert der Deal am Widerstand der Behörden, stehen dem Spiele-Konzern drei Milliarden Dollar von Microsoft zu.
Die britischen Wettbewerbshüter hatten im vergangenen Jahr bereits erreicht, dass der Facebook-Konzern Meta Platforms die 2020 übernommene Clip-Plattform Giphy wieder verkauft.
Bei Anlegern kommen die Zahlen gut an: Die Microsoft-Aktie zeigte sich im US-Handel an der NASDAQ letztlich 7,24 Prozent höher bei 295,37 US-Dollar. Die Aktie von Activision Blizzard sackte bis Handelsende um 11,45 Prozent auf 76,81 US-Dollar ab.
Redaktion finanzen.ch/awp international
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