Trump vs. Bezos |
05.04.2018 20:35:00
|
Mit diesen Mitteln könnte Trump Amazon schwächen
US-Präsident Donald Trump kämpft nicht nur im Ausland an vielen Fronten. Gerade schiesst er sich auch auf den Internetriesen Amazon aus Seattle ein.
Angesichts der Diskussion um Strafzölle rückte Trumps Abneigung gegen Amazon zunächst in den Hintergrund. Doch für den US-Präsidenten ist die Angelegenheit anscheinend weiterhin von großer Bedeutung: "Er ist besessen von Amazon", zitiert der in Washington gut vernetzte Informationsdienst "Axios" einen Insider.
Trump twittert wieder
Einen Tag nach dem "Axios"-Bericht meldete sich Trump selbst per Twitter zu Wort: "Sie zahlen wenig oder gar keine Steuern an Bundesstaaten und Kommunen, sie benutzen unser Postsystem als ihren Botenjungen und sie drängen viele Tausend Einzelhändler aus dem Geschäft", kritisierte das US-Staatsoberhaupt den Internetkonzern.
I have stated my concerns with Amazon long before the Election. Unlike others, they pay little or no taxes to state & local governments, use our Postal System as their Delivery Boy (causing tremendous loss to the U.S.), and are putting many thousands of retailers out of business!
- Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 29. März 2018
Verschiedene Maßnahmen möglich
Offenbar plant Trump gleich mehrere Angriffe gegen den Online-Riesen. Trump wolle Amazon "jagen", berichtet "Axios".
Zum einen will Trump erreichen, dass Amazon mehr Steuern zahlt und dazu will er das Steuerrecht ändern. Bisher führt der Konzern nämlich durch die geschickte Nutzung von Schlupflöchern deutlich weniger Geld an die Kommunen und den Staat ab als andere Unternehmen von vergleichbarer Größe. Daher hat Trump auch schon wiederholt mit einer "Internetsteuer" gedroht.
Wie eine Ironie erscheint es da, dass gerade Amazon zuletzt stark von Trumps Steuerreform, bei der die Unternehmenssteuern auf Bundesebene von 35 auf 21 Prozent gesenkt wurden, profitiert hat. Hierdurch konnte der Handelsgigant im vierten Quartal 2017 einen dicken Sondererlös in Höhe von rund 789 Millionen Dollar einstreichen.
Aber der Republikaner zieht auch noch weitere Möglichkeiten in Betracht, um die Marktmacht von Amazon zu begrenzen. So prüft Trump laut einem "Axios"-Informanten auch, ob sich etwa das Kartell- oder Wettbewerbsrecht eigne, um gegen Amazon vorzugehen. Bereits im Juli 2017 versuchte Trump bei einem Dinner im Weißen Haus, den Hedgefonds-Manager Leon Cooperman zu der Behauptung zu bewegen, dass Amazon ein Monopolist sei.
Ungemach könnte auf Amazon womöglich dann zukommen, wenn in Zukunft eine größere Übernahme angestrebt wird. Bereits im Vorfeld der Akquisition von Whole Foods hatte es Gerüchte gegeben, dass US-Präsident Trump womöglich persönlich die Übernahme stoppen könnte. Am Ende konnte der Deal dann aber relativ unspektakulär über die Bühne gebracht werden.
Laut dem Medienbericht soll Trump bisher aber noch keinen genauen Schlachtplan ausgearbeitet haben. Dennoch sorgte die Meldung für starke Verunsicherung unter den Anlegern und hat am Mittwoch zeitweise bis zu 53 Milliarden Dollar von Amazons Börsenwert vernichtet.
Trumps Kampf hat einen persönlichen Aspekt
Trumps Kampf gegen Amazon weist aber auch einen persönlichen Aspekt aus. Amazon-Gründer Jeff Bezos leitet nämlich nicht nur den Online-Händler, sondern ist auch Besitzer der "Washington Post". Die liberale Tageszeitung war den US-Präsidenten in der Vergangenheit mehrfach scharf angegangen, woraufhin deren kritische Berichterstattung von Trump stets als "Fake News" bezeichnet wurde. Außerdem warf er der Zeitung vor, ein "Lobbyistenwerkzeug" für den Online-Händler zu sein, um Politiker davon abzuhalten, "in das steuerfreie Monopol von Amazon zu schauen".
Laut "Axios" gießen reiche Freunde Donald Trumps noch zusätzlich Öl ins Feuer, indem sie sich darüber beklagen, dass Amazon ihnen ihr Geschäft kaputt mache.
Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Investoren dem "Axios"-Bericht so viel Bedeutung beimessen - immerhin ist Trump als sehr emotionaler Mensch bekannt. Doch dieses Mal könnte der Schuss für Trump nach hinten losgehen. Schließlich zählt Amazon bei den Amerikanern zu den beliebtesten Unternehmen - auch bei den Trump-Wählern.
Redaktion finanzen.ch
Weitere Links:
Nachrichten zu Amazon
28.11.24 |
Amazon invested over S$2 billion in Singapore and enabled the creation of more than 10,000 indirect jobs in 2023 (EQS Group) | |
27.11.24 |
Minuszeichen in New York: Dow Jones beendet die Sitzung im Minus (finanzen.ch) | |
27.11.24 |
Schwacher Wochentag in New York: Dow Jones verliert am Mittwochmittag (finanzen.ch) | |
27.11.24 |
Freundlicher Handel: Dow Jones zeigt sich zum Start fester (finanzen.ch) | |
26.11.24 |
Dow Jones aktuell: Dow Jones zum Handelsende in Grün (finanzen.ch) | |
26.11.24 |
Zuversicht in New York: Zum Handelsende Gewinne im NASDAQ 100 (finanzen.ch) | |
26.11.24 |
Starker Wochentag in New York: NASDAQ 100-Anleger greifen am Nachmittag zu (finanzen.ch) | |
26.11.24 |
Börse New York: Dow Jones wenig verändert (finanzen.ch) |
Analysen zu Amazon
20.11.24 | Amazon Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
01.11.24 | Amazon Kaufen | DZ BANK | |
01.11.24 | Amazon Buy | UBS AG | |
01.11.24 | Amazon Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
01.11.24 | Amazon Outperform | RBC Capital Markets |
3 Knaller-Aktien im BX Musterportfolio📈: Fiserv Inc., Cintas & Blackstone mit François Bloch
Im BX Morningcall werden folgende Aktien analysiert und erklärt:
✅ Fiserv Inc.
✅ Cintas
✅ Blackstone
👉🏽 https://bxplus.ch/bx-musterportfolio/
Inside Trading & Investment
Mini-Futures auf SMI
Inside Fonds
Meistgelesene Nachrichten
Börse aktuell - Live Ticker
SMI und DAX schliessen freundlich -- US-Börsen begehen Feiertag -- Asiens Märkte schlussendlich uneinig - Hang Seng in RotSowohl die heimische als auch die deutsche Börse präsentierten sich am Donnerstag mit höheren Notierungen. Die US-Börsen bleiben feiertagsbedingt geschlossen. Die asiatischen Indizes tendierten unterdessen in verschiedene Richtungen.
finanzen.net News
Datum | Titel |
---|---|
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
|
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}} |