Wachsender Automarkt |
01.01.2023 14:48:00
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NASDAQ-Wert Tesla-Aktie: Expansion in die Türkei geplant
Die Tesla-Aktie ist infolge von Musks Twitter-Wirren gehörig unter die Räder geraten. Die Aktionäre fragen sich, ob ihr CEO mehr um seine mediale Aussendarstellung bemüht ist als um den Erfolg des Elektroautoherstellers. Doch die Wachstumspolitik Teslas geht unterdessen beständig weiter: Nun soll der US-Konzern die Expansion in die Türkei planen.
• 2023 will Tesla Service-Center und Supercharger-Stationen in der Türkei eröffnen
• Tesla erhofft sich grosses Wachstum im türkischen Automarkt
Bislang war es für Tesla-Enthusiasten aus der Türkei mit hohen Kosten und Mühen verbunden, ihr geliebtes Fahrzeug zu kaufen. Zunächst müssen sie die Tesla-PKWs selbst zu hohen Preisen importieren, da in der Türkei keine Tesla-Händler vorhanden sind. Anschliessend ist die Instandhaltung sowie das Laden der Fahrzeuge äussert schwierig, da es keine Tesla-Infrastruktur gibt. Entsprechend wenige Teslas sind auf den türkischen Strassen bislang unterwegs. Doch das könnte sich nun ändern - denn Tesla plant wohl für das Jahr 2023 den Aufbau einer eigenen Infrastruktur in der Türkei.
Erste Mitarbeiter in der Türkei angeworben
Schon 2018 teilte Elon Musk mit, dass Tesla plane, in den wachsenden türkischen Automarkt vorzustossen. Der Plan wurde jedoch im selbigen Jahr aufgrund eines eskalierenden Zollkriegs aufgegeben. Seitdem ist es ruhig um Tesla in der Türkei geworden - doch dies änderte sich kürzlich. Wie "Electrek" berichtete, begann Tesla mit der Anwerbung von neuen Mitarbeitern in der Türkei, genauer gesagt im teuren Istanbuler Viertel Beşiktaş. Es erscheint deshalb sehr wahrscheinlich, dass Tesla dort sein erstes Service-Zentrum eröffnen wird. Ebenfalls ist der offiziellen Tesla-Website zu entnehmen, dass der US-Autobauer "demnächst" fünfzehn Supercharger-Stationen in der Türkei eröffnen will. Die Standorte der Ladestationen befinden sich dabei in den grössten Metropolen im reicheren Westen des Landes. Neben Istanbul betrifft dies beispielsweise Städte wie Ankara, Antalya, Izmir oder Bursa. Mit Kemal Geçer wurde zudem schon ein General Manager für das Tesla-Geschäft im türkischen Automarkt ernannt.
Türkei: Wachsender Automarkt erweckt Wachstumsfantasien
Die Türkei stellt ein attraktives Expansionsziel für Tesla dar. Die 85 Millionen Einwohner des Schwellenlandes konnten in den vergangenen Jahren ihr Wohlstandsniveau steigern, was sich auch auf die Quantität und Qualität der Autos auf den türkischen Strassen auswirkte. Dabei erfreuen sich nicht nur die deutschen Nobelmarken Mercedes-Benz oder BMW einer steigenden Beliebtheit, sondern auch die in der jungen, globalisierten Mittelschicht hoch im Kurs stehenden Tesla-Elektroautos. So dürfte sich Tesla in den ersten Monaten der Auslieferung, die höchstwahrscheinlich 2023 anlaufen wird, über einen hohen Andrang an türkischen Kaufinteressenten freuen.
"Türkischer Tesla" TOGG als ernstzunehmender Tesla-Konkurrent?
Allerdings gibt es neben der international zunehmenden E-Auto-Konkurrenz für Tesla auch einen türkischen Hersteller von Elektroautos, der unbequem für Tesla werden könnte. Die Autos von TOGG, auch "türkisches Tesla" genannt, sollen 2023 auf den Markt kommen. Der türkische Elektroauto-Hersteller erfreut sich dabei hoher staatlicher Subventionen. Präsident Recep Erdoğan betrachtet TOGG als ein wichtiges türkisches Prestigeprojekt. "Das nationale Auto der Türkei, TOGG, wird mit all seinen Modellen auf die Strassen Europas kommen", zitiert das "Handelsblatt" Recep Tayyip Erdogan in seiner Eröffnungsrede. Er fügte hinzu: "Sie werden sagen: 'Die verrückten Türken kommen.'" Tatsächlich könnte sich TOGG dank recht kostengünstiger Modelle rasch einen hohen Anteil des türkischen E-Auto-Marktes sichern.
Wo könnte die nächste Tesla-Gigafactory entstehen?
Natürlich ist der Aufbau einer Service-Infrastruktur nicht mit dem Bau einer Herstellungsfabrik zu verwechseln. Denn immer, wenn Tesla in einen neuen Automarkt expandiert, errichtet der US-Konzern zunächst ein erstes eigenes Service-Zentrum sowie eine Supercharger-Station. Die Errichtung einer Herstellungsfabrik ist dagegen viel teurer und aufwendiger. Doch auch hier könnte sich schon bald etwas tun. Bislang befinden sich die Gigafactories von Tesla in den USA, ausserdem gibt es jeweils eine weitere in China und in Deutschland. Diversen Medienberichten zufolge plant Tesla bereits den Bau einer neuen Gigafactory. Diese wird aber nicht in der Türkei entstehen, vielmehr wird hier Kanada als Favorit gehandelt. Allerdings: In den vergangenen Wochen machten Tesla zuvor kaum gekannte Nachfrageprobleme zu schaffen. Ob, wann, und wo eine neue Produktionsstätte eröffnet wird, ist deshalb aktuell schwer abzuschätzen.
Redaktion finanzen.ch
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