Krüger-Nachfolge |
14.07.2019 15:11:00
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Neuer BMW-Chef gesucht: Über diese Kandidaten wird spekuliert
Nach wochenlangen Spekulationen über seine Zukunft als BMW-Konzernchef hat Harald Krüger angekündigt, seinen im April 2020 auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Für seine Nachfolge bringen sich bereits mehrere Kandidaten in Stellung.
Unmittelbar nach der Ankündigung von Krügers Rückzug begannen die Spekulationen um seine Nachfolge. Traditionell ernennt man bei BMW einen Vorstandschef aus den eigenen Reihen.
Produktionsvorstand Oliver Zipse
Als Favoriten werden deshalb Produktionsvorstand Oliver Zipse und Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich gehandelt. Zipse hatte das Produktionsressort 2015 von Krüger übernommen, als dieser an die Konzernspitze wechselte. Das Produktionsressort diente schon für Harald Krüger, Norbert Reithofer und Joachim Milberg als Sprungbrett an die Unternehmensspitze.
Von Zipse heißt es, er übe sein Amt effektiv und geräuschlos aus. Er stünde für eine Fortsetzung von Krügers ruhigem, eher zurückgenommenem Führungsstil. Mit 55 Jahren ist der Maschinenbau-Ingenieur zudem der jüngste gehandelte Nachfolgekandidat. Das ist deshalb wichtig, weil BMW konzernintern eine Altersgrenze von 60 Jahren für Vorstände hat.
Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich
Auch Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich werden große Chancen eingeräumt. Er gilt als technologisch vorangetrieben. Außerdem steht er für einen etwas aggressiveren Führungsstil: Er gilt als besonders durchsetzungsstark, tritt selbstbewusst auf und stichelt auch mal gegen die Konkurrenz. Zuletzt stand er mehrfach im Rampenlicht, etwa, weil er eine Partnerschaft mit Daimler beim autonomen Fahren besiegelte oder weil er, und nicht Krüger, am Dieselgipfel im Kanzleramt teilnahm.
Allerding erreicht er mit seinen 59 Jahren bald die konzerninterne Altersgrenze. Ein zwingendes Ausschlusskriterium ist dies jedoch nicht, denn das ungeschriebene Gesetz wurde in der Vergangenheit schon bei Managern unterhalb des Vorstands aufgeweicht.
Aussenseiter-Kandidaten
Außenseiterchancen werden zudem Finanzvorstand Nicolas Peter (57) eingeräumt - weil er ein Kompromiss zwischen den beiden sehr unterschiedlichen Spitzenkandidaten sein könnte. Gleiches gilt laut der "Welt" für Vertriebschef Pieter Nota. Sie berichtet unter Berufung auf Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR), dass der 54-Jährige zwar nur eine Außenseiterchance habe - unter anderem weil er erst Anfang 2018 zu BMW kam - jedoch könnte er ein Kompromiss sein.
Aufsichtsrat berät bald über Nachfolge
Natürlich ist auch die Berufung eines externen Bewerbers möglich. Jedoch wäre dies völlig untypisch für die Münchner, die ihre Konzernlenker bisher immer in den eigenen Reihen fanden.
Der Aufsichtsrat wird auf seiner nächsten Sitzung über die Personalie beraten. Dazu kommt er am 18. Juli im US-Werksstandort in Spartanburg (South Carolina) zusammen. Bis über einen Nachfolger entschieden ist, wird Krüger sein Amt unverändert ausüben.
Großen Einfluss haben dabei die Geschwister Susanne Klatten und Stefan Quandt. Sie besitzen nicht nur knapp die Hälfte der Stimmrechte, sie sitzen auch im Aufsichtsrat. So war etwa Krüger 2015 auch deshalb an die Konzernspitze befördert worden, weil er den Rückhalt bei den Großaktionären der Erbenfamilie Quandt besaß.
Auch Aufsichtsratschef Norbert Reithofer dürfte großen Einfluss darauf haben, wer künftig im Vierzylinder - so wird die BMW-Konzernzentrale wegen ihrer Architektur genannt - das Sagen haben wird. 2015 war er vom Vorstandsvorsitz an die Spitze des Kontrollgremiums gewechselt.
Redaktion finanzen.ch
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