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Bilanz präsentiert 04.12.2024 18:02:00

SAP-Konkurrent Salesforce verdient deutlich mehr und hebt Prognose an - Salesforce-Aktie mit Plus

SAP-Konkurrent Salesforce verdient deutlich mehr und hebt Prognose an - Salesforce-Aktie mit Plus

Für Salesforce-Anleger wurde es am Dienstag spannend.

SAP
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Für den SAP-Rivalen Salesforce ist das dritte Geschäftsquartal 2024 mit einem kräftigen Gewinnsprung zu Ende gegangen. Das Ergebnis je Aktie lag nach 1,26 US-Dollar vor Jahresfrist im aktuellen Berichtsquartal bei 1,60 US-Dollar und damit deutlich höher. Unter dem Strich, also netto, verdiente der Konzern gut 1,5 Milliarden Dollar und damit rund ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor. Die Analystenerwartungen wurden mit den Gewinnzahlen aber unterboten, Experten hatten zuvor ein EPS von 2,44 US-Dollar erwartet.

Auch die Erlöse verbesserten sich und sprangen von 8,72 Milliarden Dollar auf 9,44 Milliarden Dollar hat. Hier hatten die Analystenerwartungen im Vorfeld bei 9,35 Milliarden Dollar gelegen - dies konnte Salesforce schlagen.

Mehr Optimismus für das Gesamtjahr

Der SAP-Branchenkollege Salesforce wird nach Zuwächsen im dritten Geschäftsquartal noch etwas optimistischer. Der Software-Spezialist für Kundenbeziehungsmanagement (Customer Relationship Management) schnitt im abgelaufenen Quartal zudem besser ab als von Analysten erwartet. Anleger hatten zuletzt bereits viel Hoffnung auf das Geschäftspotenzial rund um Künstliche Intelligenz (KI) gesetzt. Konzernchef Marc Benioff sieht hier erhebliches Potenzial und traut Salesforce eine führende Rolle zu.

Für das bis Ende Januar laufende Geschäftsjahr 2024/25 rechnet Benioff nun mit Umsätzen von 37,8 bis 38,0 Milliarden US-Dollar (bis zu 36,2 Mrd Euro). Die um Sondereffekte bereinigte operative Gewinnmarge soll zudem 32,9 Prozent erreichen, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Damit liegt das untere Ende der Erlösspanne etwas höher als bisher; das Margenziel wurde um 0,1 Prozentpunkte angehoben.

Insgesamt übertraf Salesforce die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Jefferies-Experte Brent Thill bemängelte aber, dass das Tempo der Margensteigerung etwas nachgelassen habe. Dafür habe sich der Softwarekonzern mit Blick auf die Nachfragetrends etwas positiver als bisher geäussert, schrieb Analyst Karl Keirstead von der Schweizer Grossbank UBS. Die Investitionen in Software dürften allgemein wieder anziehen. Die Experten des Analysehauses Evercore ISI sprachen von einem weiteren guten Quartal, das die jüngste Kursrally stützen sollte.

Die Salesforce-Aktie zieht an der NASDAQ 8,69 Prozent auf 360,24 US-Dollar an. Im Hauptgeschäft in den USA wäre das ein Rekordhoch. Bisher hat der Softwarekonzern im laufenden Jahr schon rund 40 Prozent zugelegt. Zum Börsenschluss am Dienstagabend war Salesforce rund 317 Milliarden Dollar schwer.

Branchenkollege SAP notierte via XETRA letztlich 3,76 Prozent höher bei 241,70 Euro. Die Aktie der Walldorfer hatte Salesforce zuletzt überflügelt und stieg 2024 bereits um mehr als zwei Drittel. Beim Börsenwert steuert SAP die 300-Milliarden-Dollar-Marke an und liegt damit noch etwas hinter Salesforce und auch Oracle mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 500 Milliarden Dollar.

Das Salesforce-Papier hat turbulente Monate hinter sich. Im Mai war der Kurs nach einer schwachen Umsatzwachstumsprognose bis auf fast 212 Dollar abgesackt. Anleger hatten befürchtet, dass das Unternehmen bei Angeboten rund um Künstliche Intelligenz ins Hintertreffen geraten könnte.

Die Sorgen verflogen dann aber nach und nach: In der ersten November-Hälfte erreichten die Papiere ihr aktuelles Rekordhoch von fast 350 Dollar - ein Kursplus von fast zwei Dritteln im Vergleich zum Mai-Tief. Rückenwind lieferte dabei zunächst ein optimistischerer Jahresausblick Ende August. Zudem setzten Anleger dann doch auf einen Erfolg im Geschäft mit KI-Anwendungen.

So hatte Salesforce im September den Start der KI-Anwendung Agentforce angekündigt, im Oktober kam sie auf den Markt. Die Plattform ermöglicht es Unternehmen, autonome KI-Agenten zu entwickeln. Diese können dann etwa bestimmte Prozesse optimieren, Marketing-Kampagnen erstellen, Kundenanfragen beantworten oder auch Vertriebsmitarbeiter schulen.

Salesforce-Chef Benioff kündigte bereits im November an, dass der Softwarekonzern 1.000 neue Mitarbeiter brauche, um Agentforce zu verkaufen. Zuvor waren fast zwei Jahre bei Salesforce von Kosteneinsparungen und Stellenstreichungen geprägt. Mittlerweile seien bereits einige Agentforce-Deals mit Kunden unter Dach und Fach, hiess es bei Vorlage der Quartalszahlen am Dienstag. Es werde allerdings noch dauern, bis sich diese in der Bilanz niederschlagen.



Redaktion finanzen.ch und awp international

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