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10.10.2023 22:43:00
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SIX könnte womöglich den Schweizer Leitindex SMI erweitern - Fondsmanager leisten Widerstand
Die SIX prüft derzeit ihren wichtigsten Aktienmarktindex, den Swiss Market Index, von bisher 20 auf künftig 30 Titel zu erweitern. Dagegen gibt es jedoch erbitterten Widerstand, besonders aus der Schweiz.
• Bessere Darstellung und grössere Vielfalt erhofft
• Die Idee erfährt jedoch Gegenwind
Im September 2021 hat die Deutsche Börse ihren Leitindex DAX, in dem zuvor die 30 bedeutendsten gelisteten Aktiengesellschaften enthalten waren, auf 40 Titel erweitert. Ziel dieses Schritts war es unter anderem, die Breite der deutsche Wirtschaft auch im wichtigen Leitindex besser abzubilden. Nun, zwei Jahre später, prüft die Schweizer Börsenbetreiberin SIX eine ähnliche Neuerung.
SIX prüft SMI-Erweiterung
Anfang September 2023 hat die SIX eine Konsultation mit Marktteilnehmern - Banken und anderen Finanzinstitutionen - hinsichtlich der Zukunft des schweizerischen Leitindex eröffnet. Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob die Anzahl der im SMI notierten Unternehmen von bisher 20 auf 30 erhöht werden soll. Ziel sei eine Verbesserung sowohl hinsichtlich der Abdeckung als auch der Diversifizierung. "Der Markt hat sich durch Spin-offs und IPOs in den vergangenen fünf, sechs Jahren verändert. Seit längerer Zeit gibt es Akteure am Markt, die eine Erweiterung des SMI von 20 auf 30 Mitglieder begrüssen würden", zitiert die "Handelszeitung" den SIX-Sprecher Julian Chan.
Zweifel an Wirksamkeit
Doch gibt es auch Stimmen, die den Sinn einer Erweiterung des Referenzindex in Frage stellen: Dazu gehört laut "cash.ch" beispielsweise Ipek Ozkardeskaya, Senior Analystin bei Swissquote. Sie wies darauf hin, dass die Konzentration einiger weniger Schwergewichte wie Novartis, Roche oder Nestlé auch nach einer Erweiterung ein Hindernis für eine gesunde Gesamtübersicht bleiben wird. Deshalb würde sie einen gleichgewichteten SMI einem erweiterten SMI vorziehen.
Ähnlich sieht dies auch Wolf von Rotberg. Der Aktienstratege bei der Bank J. Safra Sarasin in Zürich verweist laut "cash.ch" darauf, dass die zusätzlichen zehn Namen nur etwa acht Prozent der Marktkapitalisierung ausmachen würden. Deshalb wäre die Gesamtwirkung einer SMI-Erweiterung seiner Meinung nach nur begrenzt.
Fonds sehen Existenz gefährdet
Heftiger Gegenwind kommt derweil vonseiten der aktiven Fondsmanager, da ihnen durch die Umstellung die Geschäftsgrundlage entzogen würde. "Schockiert" kritisierte Hilmar Langensand, der bei zCapital einen grossen aktiven Schweizer Small- und Mid-Cap-Fonds managet, dass ein SMI mit 30 Werten 87 Prozent des Schweizer Aktienmarktes abbilden würde. Dahingegen würden im Small & Mid Cap Index SPI Extra rund 100 Milliarden Franken an Marktkapitalisierung verloren gehen, so dass das Segment der Nebenwerte "zu einem Nebenschauplatz degradiert" würde. Deshalb befürchtet Langensand laut der "Handelszeitung", dass durch die diskutierte Umstellung die Nachfrage nach Nebenwertefonds einbrechen würde und viele Asset Manager zur Aufgabe gezwungen wären.
Derzeit würden institutionelle Anleger häufig über passive Indexfonds in den SMI investieren und die Chancen bei Nebenwerten mittels aktiver Fonds nutzen, erklärte Langensand. Doch da die vorgeschlagene Änderung den SPI Extra unattraktiver machen würde, sei sie "ein Steilpass in Richtung passive Anlagen".
Bis es Klarheit über den weiteren Kurs der SIX geben wird, müssen sich alle Beteiligten aber noch etwas gedulden. Denn das Konsultationsverfahren läuft noch bis am 7. November und nach Angaben der "Handelszeitung" will die Schweizer Börsenbetreiberin erst im Januar 2024 die Ergebnisse und weitere geplante Schritte vorstellen.
Redaktion finanzen.ch
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