Digitale Währung |
12.11.2023 16:42:00
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Kryptowährungen akzeptiert: Ferrari-Käufer können ihr neues Auto künftig auch mit Bitcoin & Co. zahlen
Die überwiegende Mehrheit der Blue-Chip-Unternehmen hat sich bisher von Kryptowährungen ferngehalten, da die Volatilität von Bitcoin und anderen Token sie für den Handel unpraktisch macht. Ferrari macht es seinen Kunden jedoch möglich, ihr neues Auto künftig mit Kryptowährungen zu bezahlen.
• Das Unternehmen begründete den Schritt in die Kryptowelt mit der Nachfrage seiner überwiegend wohlhabenden Kundschaft
• Trotz Volatilität und Umweltbedenken wolle Ferrari das expandierende Universum auf jeden Fall testen
Zahlung per Kryptowährung auf Kundenwunsch
Der italienische Automobilhersteller von Luxus-Sportwagen und Formel-1-Fahrzeugen Ferrari hat damit begonnen, Zahlungen in Kryptowährungen für seine Fahrzeuge zu akzeptieren. Dies bestätigte ein Marketing- und Handelschef gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Vorerst sei dies nur für Kunden in den USA möglich. Dem Bericht von Reuters zufolge werde Ferrari das Programm aber auf Wunsch seiner wohlhabenden Kunden auf Europa, den Nahen Osten und Afrika (EMEA) - die grösste Region von Ferrari, die in der ersten Hälfte dieses Jahres 46 Prozent der gesamten Fahrzeugauslieferungen ausmachte - ausweiten. Eine internationale Expansion in andere Regionen, in denen Krypto legal und beliebt sei, solle folgen. Der Marketing- und Handelschef von Ferrari erklärte, dass die Mehrheit der US-Händler das Programm bereits unterzeichnet haben oder kurz davor stehen, dem Programm zuzustimmen.
Die Entscheidung sei eine Reaktion auf Anfragen des Marktes und der Händler, da viele seiner Kunden in Kryptowährungen investiert hätten, erklärte Ferrari. Einige seien junge Investoren, die ihr Vermögen um Kryptowährungen herum aufgebaut haben, erläutert Ferraris Marketing- und Handelsgeschäftsführer Enrico Galliera gegenüber Reuters. Andere seien eher traditionelle Investoren, die ihre Portfolios diversifizieren wollen. Ergänzend fügt er hinzu: "Dies wird uns helfen, mit Menschen in Kontakt zu treten, die nicht unbedingt unsere Kunden sind, sich aber einen Ferrari leisten könnten."
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Ferrari trotz Volatilität und Umweltbedenken zuversichtlich
Rund 13'200 Fahrzeuge hat das italienische Unternehmen im Jahr 2022 verkauft, mit Preisen von 211'000 US-Dollar bis zu 2 Millionen Euro. Nach Aussage des Marketing- und Handelsgeschäftsführers sei das Auftragsportfolio des Unternehmens stark und weit bis ins Jahr 2025 hinein ausgebucht. Wie viele Autos Ferrari voraussichtlich über Krypto verkaufen wird, gab er im Interview mit Reuters nicht bekannt, aber das Unternehmen wolle dieses expandierende Universum auf jeden Fall testen.
Bisher hat sich die überwiegende Mehrheit der Blue-Chip-Unternehmen von Kryptowährungen ferngehalten, da die Volatilität von Bitcoin und anderen Token sie für den Handel unpraktisch macht. Zudem haben eine lückenhafte Regulierung und ein hoher Energieverbrauch auch die Verbreitung von Kryptowährungen als Zahlungsmittel verhindert. Wie t3n berichtete, hatte unter anderem der Elektroautobauer Tesla im Jahr 2021 begonnen, Zahlungen in Bitcoin zu akzeptieren, bevor CEO Elon Musk dies aufgrund von Umweltbedenken stoppte. Auch der Branchenriese Apple hält sich aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Volatilität von Kryptozahlungen zurück. Dennoch sei Ferraris Marketing- und Handelsgeschäftsführer zuversichtlich, dass sich bald weitere Unternehmen anschliessen werden, so Reuters.
Galliera betonte, dass Ferrari Anstrengungen unternommen hat, um den CO2-Fussabdruck durch die Einführung neuer Software und eine stärkere Nutzung erneuerbarer Quellen zu reduzieren. "Unser Ziel, bis 2030 Klimaneutralität entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen, ist absolut bestätigt", erläutert er im Interview.
Kryptozahlungsabwickler Bitpay für Abwicklung verantwortlich
Für die Anfangsphase in den USA wandte sich Ferrari an den Kryptozahlungsabwickler Bitpay, um Transaktionen in beliebten Währungen wie Bitcoin und Ethereum abzuwickeln. Die Preise blieben gleich, egal ob die Kunden mit Kryptowährungen oder traditionellen Währungen zahlten. Laut Galliera werden keine Gebühren oder Zuschläge erhoben, wenn Kunden mit Kryptowährungen bezahlen. Bitpay werde Kryptowährungszahlungen im Namen der Ferrari-Händler sofort in traditionelle Währung umwandeln, damit sie vor Preisschwankungen geschützt sind, heisst es im Bericht von Reuters. Als Zahlungsabwickler stelle BitPay zudem sicher, dass die virtuellen Währungen aus legitimen Quellen stammen und nicht auf kriminelle Aktivitäten zurückzuführen sind oder zur Geldwäsche von Erträgen aus Straftaten oder zur Steuerhinterziehung verwendet werden.
Redaktion finanzen.ch
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