Experten-Kolumne |
11.01.2019 11:48:46
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Arbeit ist mehr als Geldverdienen
Kolumne
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Für viele Arbeitnehmer ist mit der Rente noch nicht Schluss. Immer mehr Menschen wollen auch nach dem Erreichen des ordentlichen Rentenalters im Arbeitsprozess bleiben. Was für Arbeitnehmer und -geber viele Vorteile mit sich bringt.
Leistungen aus 2. und 3. Säule
In der Beruflichen Vorsorge präsentiert sich ein anderes Bild. Ob ältere Arbeitnehmer auch weiterhin in der Pensionskasse verbleiben oder ihr Altersguthaben als Kapital oder Rente mit 65 beziehen müssen, hängt vom Reglement der jeweiligen Vorsorgeeinrichtung ab. Viele Pensionskassen lassen heutzutage eine Weiterversicherung älterer Arbeitnehmer bis zum 70igsten Lebensjahr zu, Einzahlungen in die Pensionskasse sind in diesen Jahren jedoch grundsätzlich nicht vorgesehen, das heisst, dass sich das Altersguthaben der Versicherten trotz längerer Erwerbstätigkeit nicht erhöht. Allerdings erhöht sich der Rentenumwandlungssatz und damit die künftige Rente aus der 2. Säule. Zudem darf ein Arbeitnehmer dann auch über das 65igste Lebensjahr hinaus weiterhin Einzahlungen in die 3. Säule tätigen, maximal 6826 Franken pro Jahr. Sieht das Pensionskassenreglement keine Aufschubmöglichkeit vor und der Arbeitnehmer muss die Rente aus der 2. Säule ab 65 Jahren beziehen, darf er sogar bis zu 20% des Netto-Einkommens oder maximal 34128 Franken in die 3. Säule einzahlen.
Falls der rentenberechtigte Arbeitnehmer die Rente aus der 2. Säule beziehen muss und zusätzlich weiterhin ein Erwerbseinkommen generiert, können sich hier jedoch steuerliche Nachteile ergeben. Denn die Summe von Lohn und Renteneinkommen kann dann unter Umständen zu einer höheren Steuerprogression führen und auch die Steuerrechnung für das Eigenheim erhöhen.
Aus Unternehmenssicht ist die Weiterbeschäftigung aufgrund des AHV-Freibetrags und des Wegfalls der Beiträge an die Pensionskasse und Arbeitslosenversicherung (ALV) und des Wegfalls der Verpflichtung zur Leistung von Taggeldern im Krankheitsfall des Arbeitnehmers durchaus attraktiv, denn damit sind die Lohnnebenkosten deutlich tiefer als für Arbeitnehmer unter 65 Jahren. Zudem sind ältere Arbeitnehmer weitaus erfahrener und versierter und angesichts dessen, dass gut ausgebildete Fachkräfte vielerorts rar sind und in Zukunft wahrscheinlich noch rarer werden, liegt es im Interesse der Firmen dafür zu sorgen, dass ältere Arbeitnehmer möglichst lange im Unternehmen verbleiben.
Daher sollten Arbeitnehmer und Arbeitgeber spätestens bei Erreichen des 58igsten Lebensjahres eines Mitarbeiters dessen berufliche Zukunft besprechen. Ein Schlagwort, welches in diesem Zusammenhang immer häufiger fällt, ist die sogenannte "Bogenkarriere". Damit ist die Abgabe von Führungsverantwortung im Alter gemeint. Der Mitarbeiter bleibt zu einem reduzierten Pensum im Betrieb und in der fachlichen Verantwortung für seinen Bereich aber er legt die personelle Verantwortung in andere Hände. Damit ist beiden Seiten gedient, sowohl dem Arbeitnehmer, der weiter arbeiten möchte als auch dem Arbeitgeber, der das Fachwissen des älteren Mitarbeitenden halten und die nachrückenden jüngeren Mitarbeitenden stärker in die Verantwortung nehmen möchte.
Stephan Wirz ist Mitglied der Geschäftsleitung der Maklerzentrum Schweiz AG, einer führenden Anbieterin von Versicherungslösungen im Privatkundenbereich.
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