Wertschöpfungskette |
17.07.2022 15:47:00
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Halbleiter weiter knapp - Diese Aktien aus der Schweiz und den USA könnten profitieren
Der Mangel an Halbleitern ist zuletzt allgegenwärtig und insbesondere die Automobilbranche wird stark ausgebremst und kann ihren Produktionszielen oft nicht nachkommen. Auch Konsolenhersteller oder die Smartphone-Branche leidet immer mehr unter dem Chipmangel. Die generelle Digitalisierung vieler Branchen, verstärkt die Knappheit noch weiter. Doch welche Aktien könnten vom von der Situation profitieren?
• Chip-Produktionen sollen in vielen Ländern ausgeweitet werden
• Zulieferer und die ganze Wertschöpfungskette könnten neben den Chip-Herstellern selbst stark profitieren
Halbleitermangel
Schon seit einigen Monaten ist die Weltwirtschaft vom Halbleitermangel geplagt. Insbesondere die Automobilbranche wird durch den Chip-Mangel ausgebremst. Es wird davon ausgegangen, dass trotz hoher Nachfrage, guter Konsumstimmung und einem Ende der Corona-Pandemie nicht mehr Autos verkauft werden können als im Krisenjahr 2020, da die Halbleiterknappheit die Produktion ausbremst, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete. Doch der gegenwärtige Mangel an Halbleitern resultiert nicht aus einer kurzzeitigen Angebotsknappheit, sondern ist Teil der schnellen globalen Digitalisierung, wie Werner Grundlehner von der Neuen Zürcher Zeitung schreibt. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend nochmals verstärkt, da vermehrt Unterhaltungselektronik, Smartphones, Laptops etc. verkauft wurden und gleichzeitig Lieferketten unterbrochen wurden oder Produktionswachstum bei Chip-Firmen durch den Lockdown verlangsamt wurde. Fast alle Branchen brauchen heutzutage Halbleiter. Hierbei sind 5G, künstliche Intelligenz und Cloud-Ansätze nur einige wachsende Bereiche, welche die Knappheit weiter befeuern. Laut Mathews Cherian von der Capital Group könne sich der weltweite Halbleiterumsatz bis zum Jahr 2030 etwa verdoppeln und bis auf 1 Billionen US-Dollar anwachsen.
Einige Länder wollen Lokale Chip Produktion verstärken
Der Halbleitermangel habe dazu geführt, dass immer mehr Länder eine lokale Produktion anstreben, so Grundlehner. Im Infrakstrukturprogramm der USA sind für diesen Zweck 50 Milliarden US-Dollar vorgesehen. Hierbei ist es den USA auch aus strategischen Gründen wichtig, die Dominanz in der Chip-Branche aufrecht zu erhalten, da China in diesem Bereich aufholt und die Marktführerschaft anstrebt, wie die FAZ berichtete. Auch die Schwergewichte der Branche wie TSMC oder Samsung wollen ihre Produktionskapazitäten in den USA weiter ausbauen. Doch auch Europa und China haben Pläne, die eigenen Produktionskapazitäten hochzufahren. Die EU plant durch Hilfsgelder die Halbleiterherstellung in den nächsten 10 Jahren zu verdoppeln und in China ist die Halbleiterherstellung im Fünfjahresplan verankert. Indien biete Unternehmen sogar Bonuszahlungen an, wenn diese Chip-Fabriken im Land bauen. Durch diese Massnahmen weltweit, wird nochmals deutlich, dass die Halbleiter-Nachfrage wohl auch in den nächsten Jahren weiterhin stark ansteigen wird und dass der Mangel noch länger anhalten könnte, bis erste Projekte umgesetzt und Produktionskapazitäten erhöht werden.
Welche Aktien könnten vom aktuellen Halbleitermangel profitieren?
Doch welche Aktien könnten von der aktuellen Situation profitieren? Durch die hohe Nachfrage und die wachsende Anzahl an Branchen, die Halbleiter benötigen, haben die Chip-Hersteller eine gewisse Preismacht und können mehrjährige Lieferverträge zu guten Konditionen abschliessen. Das spielt natürlich den Halbleiterherstellern, aber auch der kompletten Wertschöpfungskette und allen Zulieferern in die Hände. Auch Softwarehersteller in diesem Bereich können beispielsweise profitieren. George Alevrofas von VT Wealth Managment sagt gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung, dass Aktien von VAT oder Inficon aus der Schweiz von den aktuellen Gegebenheiten profitieren könnten. VAT produziert Ventile die für die Herstellung von Chips nötig sind und Inficon ist im Bereich der Sensorik bei Halbleitern zuständig. Als amerikanischen Wert empfiehlt der Experte Applied Material, ein Hersteller von Fertigungsanlagen für die Halbleiterindustrie. Auch wenn diese Aktien die letzten Monate schon relativ gut gelaufen sind, könnte die Ausweitung der Produktionskapazitäten der ganzen Halbleiterbranche den Kurs noch deutlich höher treiben.
Redaktion finanzen.ch
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