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14.01.2025 23:30:00
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Nestlé-Aktie am Scheideweg: Verluste, Kritik und Zukunftschancen im Fokus
Die Nestlé-Aktie steht am Scheideweg: Nach Jahren mit deutlichen Kursverlusten könnte 2025 eine entscheidende Wende bringen. Während Optimisten auf eine günstige Bewertung und langfristiges Wachstumspotenzial setzen, warnen Skeptiker vor operativen Herausforderungen und Unsicherheiten.
• Steht 2025 eine Wende bevor?
• Analysten sind sich über Nestlés Zukunft uneins
Nestlé mit grösstem Jahresverlust
Die Nestlé-Aktie hat bereits seit einigen Jahren mit Verlusten zu kämpfen. In 2024 verzeichnete das Schweizer Unternehmen jedoch einen Rekordverlust, wie cash.ch in Berufung auf Bloomberg berichtet. Insgesamt fiel die Aktie im vergangenen Jahr um rund 22 Prozent. In 2022 belief sich das Minus auf 16 Prozent, während der Kursverlust im Jahr 2023 10 Prozent betrug.
Kein Wunder also, dass Nestlé bereits seit geraumer Zeit aufgrund des deutlichen Abwärtstrends unter Druck steht. Grossinvestoren wie UBS, BlackRock, Vanguard und der Norwegische Staatsfonds seien ebenfalls unzufrieden mit der Entwicklung, so cash.ch weiter.
Nachfolger von CEO Mark Schneider, Laurent Freixe, verfolgt mit Unterstützung von Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke eine "Back-to-the-Roots"-Strategie, die bislang jedoch kaum überzeugt hat. Der Aktienkurs sank auch nach seinem Amtsantritt weiter, trotz eines Investorentags mit dem Titel "Accelerating Nestlé". Wettbewerber wie Danone und Unilever zeigen hingegen positive Kursentwicklungen, was den Druck auf Nestlé zusätzlich verstärkt.
Investoren fordern deshalb mutige Reformen, etwa in der "Health Science"-Sparte, dem L’Oréal-Anteil oder dem Wassergeschäft, das nicht nur von internen Machtkämpfen geprägt ist, sondern auch regelmässig Probleme bereitet und das Firmen-Image demoliert. Besonders die alte Führungselite um Peter Brabeck und Paul Bulcke stehe in der Kritik, da sie Veränderungen blockieren könnte, heisst es weiter.
Die Besetzung von Laurent Freixe als CEO, der zuvor lange Jahre als Nestlé-Manager tätig gewesen war, verdeutliche zudem das Problem mangelnder Verjüngung in der Führung. Sollte sich die Situation nicht bald bessern, droht weiterer Druck von aktivistischen Investoren.
So könnte es 2025 weitergehen
Die Nestlé-Aktie könnte im Jahr 2025 jedoch auch vor einer entscheidenden Wende stehen, wie Aktienwelt 360 berichtet. Trotz ihrer defensiven Stabilität und einer beeindruckenden Markenvielfalt hat die Aktie in den letzten Jahren deutlich an Wert verloren. Dennoch könnte diese Entwicklung für langfristig orientierte Anleger Chancen bieten.
Ein zentraler Pluspunkt sei die attraktive Dividendenrendite von über 4 Prozent, die auf einer stabilen Ausschüttungspolitik basiert. Nestlé hat seine Dividende seit über 25 Jahren nicht gekürzt, was den Wert der Aktie besonders für Einkommensinvestoren unterstreicht. Auch wenn das Dividendenwachstum zuletzt nachliess, bestehe 2025 eine realistische Aussicht auf eine Erhöhung. Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17,6 erscheine die Aktie im historischen Vergleich günstig bewertet, was zusätzliche Anreize für Anleger schaffen könnte.
Dennoch bleibe 2025 ein Jahr der Unsicherheit. Die hohe Verschuldung des Konzerns könnte weitere Aktienrückkäufe einschränken und erfordere eine klare Priorisierung seitens des Managements. Die langfristigen Perspektiven bleiben jedoch positiv: Nestlés starke Marken, seine globale Marktmacht und die Fähigkeit, Preise anzupassen, dürften dem Unternehmen auch künftig eine stabile Entwicklung ermöglichen.
Damit könnte die Nestlé-Aktie im Jahr 2025 trotz ihrer Schwierigkeiten eine attraktive Gelegenheit für geduldige Investoren darstellen.
Analysten zur Nestlé-Aktie
Analysten sind sich derzeit ebenfalls uneinig über die Nestlé-Aktie, wobei die Meinungen von neutral bis optimistisch reichen, jedoch auch kritische Stimmen Gehör finden. Während einige Analysten das Potenzial nach dem Kursrückgang sehen, bleiben andere angesichts operativer Herausforderungen vorsichtig.
PNB Paribas hob die Bewertung von "Underperform" zuletzt auf "Outperform" an und sieht mit einem Kursziel von 89 Franken eine günstige Gelegenheit nach dem deutlichen Kursrückgang im letzten Jahr. Ähnlich optimistisch zeigen sich Goldman Sachs, HSBC und Kepler mit ihren "Buy"-Empfehlungen. Auch die Zürcher Kantonalbank (ZKB) stuft die Aktie mit "Übergewichten" ein. Hier betonen die Analysten die attraktive Bewertung und das langfristige Potenzial der Aktie.
Die US-Bank JPMorgan sowie die Deutsche Bank Research bewerten die Aktie mit "Neutral" bzw. "Hold" und einem Kursziel von 85 Franken. Beide sehen kurzfristige Belastungen, insbesondere durch schwaches Mengenwachstum und die Konsumentennachfrage, was auf eine anhaltende Stagnation hinweist. Auch Bernstein Research bleibt mit einem Kursziel von 80 Franken bei einer "Market-Perform"-Einstufung, verweist jedoch auf positive Entwicklungen bei Absatzmengen und Umsatzwachstum in einigen Kategorien.
Jefferies stufte die Aktie kürzlich hingegen auf "Underperform" ab und betonte Risiken bei Margenentwicklung und möglicherweise ausbleibenden Dividendenerhöhungen.
Während optimistisch gesinnte Analysten auf eine Erholung und langfristige Stabilität setzen, verweisen die skeptischen Stimmen auf operative Risiken und die Notwendigkeit von Verbesserungen. Die Jahreszahlen am 13. Februar sowie ein möglicher Ausblick auf 2025 könnten deshalb entscheidend für die zukünftige Einschätzung der Aktie sein.
Redaktion finanzen.ch
Dieser Text dient ausschliesslich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schliesst jegliche Regressansprüche aus.
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