Nach Rekord-Rally |
14.07.2024 16:49:00
|
NVIDIA und Co. im Blick: Viele Ähnlichkeiten zwischen KI-Aktien und Dotcom-Blase

Kein Thema beschäftigt die Börsen derzeit so stark wie künstliche Intelligenz (KI). Doch angesichts der sagenhaften Kursgewinne wächst bei vielen Marktteilnehmern auch die Sorge vor einer Aktienmarkt-Blase.
• Wachsende Sorgen vor einem Platzen der KI-Blase
• NVIDIA erinnert an Blütezeit von Cisco
Am 30. November 2022 erblickte der KI-gestützte Chatbot ChatGPT das Licht der Welt. Im Gegensatz zu früheren Anwendungen kann er nicht nur lesen und schreiben sondern auch natürliche Sprache und kontextbezogenen Inhalte verstehen. Seither hat sich ein regelrechter KI-Hype entwickelt.
Beispielhaft dafür steht der NVIDIA-Konzern, der sich zum unangefochtenen Marktführer für KI-Chips aufgeschwungen hat. Mit seinen Chipsystemen wird KI-Software in Rechenzentren trainiert, ausserdem werden sie zunehmend auch für deren Betrieb eingesetzt. Da NVIDIA eine derartige Schlüsselrolle für KI-Anwendungen spielt, hat sich die Aktie zum Anlegerliebling an der Börse entwickelt und liess den Konzern sogar vorübergehend zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt aufsteigen.
Parallelen zur Dotcom-Blase
Doch angesichts des KI-Booms kommt inzwischen bei einigen Marktteilnehmern die Sorge vor dem Platzen einer Aktienmarktblase auf. Tatsächlich gibt es laut "Reuters" einige Parallelen zur berüchtigten Dotcom-Blase vor 20 Jahren. Zur Erinnerung: In den 1990er-Jahren herrschte ein Hype um alle Ideen, die mit dem Internet in Verbindung gebracht werden konnten ("New Economy"). In dieser Zeit irrationaler Überschwänglichkeit entwickelte sich eine Spekulationsblase, die schliesslich im März 2000 platzte, als die Anleger zu realisieren begannen, dass die Internetunternehmen die Gewinnerwartungen in der Realität nicht erfüllen konnten.
Auch aktuell treibt die Euphorie über eine revolutionäre Technologie den Aktienmarkt zu immer neuen Rekorden. Erst am 12. Juli hat der S&P 500 bei 5'655,56 Zählern eine neue Höchstmarke erreicht. Angetrieben wird diese Rally ebenso wie vor 20 Jahren von einer kleinen Gruppe Tech-Giganten, was an die "Four Horsemen" der späten 1990er Jahre - Cisco, Dell, Microsoft und Intel - erinnert.
In der Einzelbetrachtung drängt sich insbesondere ein Vergleich von NVIDIA mit Cisco auf. Zwar sind laut Jonathan Krinsky die Grundvoraussetzungen bei dem Chipdesigner heute vollkommen anders als bei dem Netzwerkausrüster damals, dennoch weist er auf die Parallele hin, dass die Aktien beider Unternehmen ein rasantes Wachstum erfahren haben: "Während wir uns zwar voll und ganz bewusst sind, dass die Grundlagen dieses Mal ganz anders sind, ist NVIDIA in den letzten fünf Jahren um 4'280 % gestiegen, während Cisco in den fünf Jahren bis zu seinem Höhepunkt [im März 2000] einen Zuwachs von 4'460 % verzeichnete", zitiert MarketWatch aus einer Kundenmitteilung des Chefmarkttechnikers bei BTIG. Was diesen Vergleich allerdings wenig schmeichelhaft macht ist der Umstand, dass die Cisco-Aktie nach ihrem kometenhaften Anstieg im Zuge des Platzens der Dotcom-Blase enorm einbrach und es bis heute nicht wieder auf ihr damaliges Kursniveau zurückgeschafft hat.
Und so befürchten nun einige Marktbeobachter, dass der KI-Hype ebenso enden könnte wie der Dotcom-Boom - mit einem historischen Crash. So hat beispielsweise der S&P 500 von März 2000 bis Oktober 2002 etwa die Hälfte seines Werts eingebüsst. Zahlreiche Internet-Aktien konnten sich von diesem Schock nie wieder erholen.
Beruhigende Unterschiede
Dennoch müssen die Ähnlichkeiten zu damals nicht bedeuten, dass die Märkte derzeit vor dem Platzen einer Blase stehen, denn es gibt beruhigende Unterschiede: So sind viele Tech-Riesen heute finanziell deutlich besser aufgestellt, als es die Internet-Unternehmen vor 20 Jahren waren. Laut "Reuters" argumentieren etwa die Analysten von Capital Economics, dass die aktuelle Börsenrally mehr durch solide Gewinnerwartungen als durch steigende Bewertungen befeuert wird, was darauf hindeute, dass diesmal eher die Fundamentaldaten die treibende Kraft seien.
Zudem sind die Bewertungen der Tech-Aktien - auch wenn sie deutlich gewachsen sind - derzeit noch bescheidener als zum Höhepunkt der Dotcom-Blase. Auch beim S&P 500, der den breiten US-Aktienmarkt widerspiegelt, liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis mit 21 zwar klar über seinem historischen Durchschnitt, aber noch unter dem Niveau von etwa 25, das 1999 und 2000 erreicht wurde, berichtet "Reuters" unter Berufung auf LSEG Datastream. Selbst das KI-Aushängeschild NVIDIA wird nur mit dem 40-Fachen der erwarteten Gewinne gehandelt, während es bei Cisco im März 2000 das 131-Fache war.
"Unser Basisszenario ist, dass diese Tech-Blase nicht platzen wird, bis die Bewertung des Gesamtmarktes das Niveau erreicht hat, welches sie im Jahr 2000 hatte", zitiert Reuters aus einer Notiz der Analysten von Capital Economics.
Redaktion finanzen.ch
Weitere Links:
Nachrichten zu Microsoft Corp Cert.Deposito Arg.Repr. 0.2 Shs
04.02.25 |
Microsoft-Aktie unter Druck: Cloud-Zahlen enttäuschen - Kann Microsoft zukünftiges Wachstum liefern? (finanzen.ch) | |
24.12.24 |
Microsoft, Apple, Google und Co: Diese Cloudanbieter sollten Privatpersonen kennen (finanzen.ch) | |
15.12.24 |
Investmentfonds verkauft NVIDIA und Microsoft - Wachstumssorgen im Fokus (finanzen.ch) | |
25.11.24 |
Vom Hobby zum Tech-Giganten: Microsoft - Eine Konzerngeschichte (finanzen.ch) | |
14.11.24 |
Ex-Microsoft-CEO: So wurde Steve Ballmer zu einem der reichsten Menschen der Welt (finanzen.ch) |
Analysen zu Microsoft Corp Cert.Deposito Arg.Repr. 0.2 Shs
📈 Zitat: „Digitalisierung beginnt nicht bei der Technik – sie beginnt beim Menschen.“ 🔎
Wie gelingt eine erfolgreiche Verbindung zwischen Tradition und Innovation im Bankwesen? Und welche Rolle spielt eine starke Führungspersönlichkeit dabei? In dieser Ausgabe des BX Morningcall tauchen wir tief ein in die Zukunft des Schweizer Bankgeschäfts – gemeinsam mit Melek Ates, der neuen Leiterin für das Privat- und Firmenkundengeschäft bei der Bank WIR. Sie bringt nicht nur über 30 Jahre Bankerfahrung mit, sondern auch frische Impulse in einer Zeit des Umbruchs und der digitalen Transformation.
Im Gespräch mit François Bloch und David Kunz gibt Melek Ates spannende Einblicke in ihre Vision für die Bank WIR, ihre Perspektiven auf den Schweizer KMU-Markt und ihre ganz persönliche Führungsphilosophie. Es geht um mehr als nur Zahlen – es geht um Werte, Wandel und Weitblick. Was macht Genossenschaftsbanken wie die Bank WIR besonders? Wie gelingt die digitale Transformation in einem traditionell geprägten Sektor? Und warum stehen dabei immer die Menschen im Mittelpunkt?
👉🏽 https://bxplus.ch/bx-musterportfolio/
Inside Trading & Investment
Mini-Futures auf SMI
Meistgelesene Nachrichten
Top-Rankings
Börse aktuell - Live Ticker
SMI und DAX verabschieden sich stärker ins Wochenende -- Wall Street schliesst im Plus -- Asiatische Börsen letztlich mit deutlichen AufschlägenAm Freitag zeigte sich der heimische Markt fester, während der deutsche Leitindex deutlich nach oben stieg. An der Wall Street ging es aufwärts. An den wichtigsten asiatischen Märkten ging es zum Wochenausklang nach oben.
finanzen.net News
Datum | Titel |
---|---|
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
|
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}} |