14.03.2025 12:20:03
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Steuerreform bei Kapitalbezügen: Was bedeutet das für Arbeitgeber?
Kolumne


Als jemand, der sich täglich mit den Herausforderungen und Chancen der beruflichen Vorsorge auseinandersetzt, sehe ich in der geplanten Steuerreform für Kapitalbezüge aus der Pensionskasse eine bedeutende Änderung - insbesondere für Arbeitgeber. Auf den ersten Blick mag das Thema trocken erscheinen, bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass es das gesamte Personalmanagement betrifft und weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen kann.
Neue Regeln, neue Pläne
Insbesondere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den nächsten Jahren in Rente gehen, könnten ihre Pläne überdenken. Einige könnten erwägen, ihre Pensionierung vor dem Inkrafttreten der Reform (d.h. vor 2027) vorzuziehen, um noch von den aktuellen Steuertarifen zu profitieren. Solche Überlegungen können personelle Konsequenzen für die Unternehmen haben: Vorzeitige Pensionierungen von erfahrenen Mitarbeitenden oder mehrere Pensionierungen in bestimmten Jahrgängen sind mögliche Szenarien. Personalverantwortliche sollten deshalb darauf vorbereitet sein und im Rahmen der Nachfolgeplanung entsprechende Massnahmen prüfen.
Auch die Wahrnehmung der Vorsorgeleistungen könnte sich ändern. Wenn Kapitalbezüge künftig höher besteuert werden, erscheint ein bisher grosszügiges Angebot (z.B. die Möglichkeit, hohe Sparbeiträge zu leisten) weniger attraktiv. Dennoch ist es wichtig, die weiterhin bestehenden Vorteile wie steuerliche Abzugsfähigkeit der Einzahlungen und finanzielle Absicherung im Alter klar zu kommunizieren.
Mehr Flexibilität im Reglement
Flexible Pensionierungsmodelle könnten an Bedeutung gewinnen. Wenn Mitarbeitende in Zukunft eher eine Rente bevorzugen, sollte das Vorsorgereglement genügend Möglichkeiten für Teilrenten, Rentenbezüge und angemessene Umwandlungssätze vorsehen. Falls die Mitarbeitenden weiterhin einen Teil als Kapital beziehen wollen, ist die Möglichkeit von Teilkapitalbezügen (statt "alles oder nichts") ideal, um die Steuerprogression durch Splitting zu entschärfen.
Schliesslich sollten Arbeitgeber die Wettbewerbsfähigkeit ihres Standorts im Auge behalten. In der Schweiz gibt es kantonal unterschiedliche Steuersätze auf Kapitalleistungen. Wenn Arbeitnehmende in einem Kanton mit hohen Steuern wohnen, könnten sie kurz vor der Pensionierung ihren Wohnsitz in einen steuergünstigeren Kanton verlegen.
Angesichts der möglichen Auswirkungen und der Ungewissheit, ob und wann die Reform kommt, sollten Arbeitgeber proaktiv vorgehen. Indem sie sich frühzeitig mit den möglichen Folgen auseinandersetzen und ihren Mitarbeitenden Orientierung bieten, stärken sie nicht nur die Vertrauensbasis innerhalb der Belegschaft. Sie positionieren ihr Unternehmen auch als vorausschauenden und verantwortungsbewussten Arbeitgeber.
Peter Hofmann
Präsident des Stiftungsrates der Tellco pk
Peter Hofmann ist seit 2005 Präsident des Stiftungsrates der Schweizer Pensionskasse Tellco pk. Mit über 30 Jahren Erfahrung im Finanzsektor, insbesondere bei renommierten internationalen Finanzdienstleistungsunternehmen, verfügt er über fundierte Fachkenntnisse in der Verwaltung von Pensionskassen, der Vermögensverwaltung und der Analyse komplexer Finanzprodukte.
Unternehmen
Seit ihrer Gründung im Jahr 2002 haben sich mehr als 10'000 Unternehmen mit rund 100'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Tellco pk für die berufliche Vorsorge angeschlossen. Damit gehört die Tellco pk zu den grössten unabhängigen Sammelstiftungen der Schweiz. Die Tellco pk bietet die gesamte Palette an Vorsorgelösungen: vom gesetzlichen Minimum bis zu individuellen Wünschen, abgestimmt auf Ihre persönlichen Bedürfnisse und zu fairen Konditionen.
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