360° Finanzen |
20.06.2025 09:30:00
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Fünf Prioritäten für den privaten Markt
Kolumne


Trotz der Ungewissheit ergeben sich Chancen. Selektivität und Diversifizierung bleiben entscheidend.
Unterschiedliche, aber günstige Aussichten
Die Wirtschaftspolitik in den USA könnte kurz- und mittelfristig zu einer höheren Inflation führen und damit Druck auf Verbraucher und Unternehmen ausüben. Andererseits könnte sie in anderen Teilen der Welt, insbesondere in Europa, deflationär wirken. Das globale Wachstum ist weiterhin moderat und die Geldpolitik ist in den verschiedenen Regionen unterschiedlich. In diesem Umfeld erscheinen die privaten Märkte attraktiv, da sie angemessen bewertet sind und die Volatilität der börsennotierten Märkte abfedern können.
Strategische Diversifizierung ist ein Muss
Einige Privatmarktstrategien weisen ein höheres Risiko-Ertrags-Profil auf. Die attraktivsten kombinieren eine günstige Dynamik zwischen Angebot und Kapital, angemessene Bewertungen und ein Engagement in lokalen Unternehmen, die resilienter gegenüber globalen Handelsspannungen sind. Prämien für Komplexität, Innovation oder Marktineffizienzen sowie eine kontrollierte Hebelwirkung erhöhen ihre Attraktivität.
Risikokapital: Fokus auf KMUs
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bieten einen fruchtbaren Boden für Private Equity. Sie profitieren von einem geringeren Wettbewerb, anhaltenden Preisnachlässen und einem geringeren Einsatz von Fremdkapital. Diese Bedingungen schaffen ein hohes Wertschöpfungspotenzial und einen besseren Schutz gegen Kursrückgänge. Der Risikokapitalsektor zeichnet sich durch die Entwicklung von Biotechnologie, Fintech, Klima- und disruptiven Technologien aus. Investitionen in der Frühphase werden als widerstandsfähiger gegenüber den derzeitigen Unsicherheiten angesehen.
Privatverschuldung: Spezialisierte Strategien
Bei den privaten Schulden gewinnen gezielte Strategien - Immobilienschulden, Infrastrukturschulden, Asset-Backed Loans, versicherungsbezogene Wertpapiere - an Bedeutung. Sie bieten attraktive Renditen und eine bessere Diversifizierung. Immobilienschulden werden durch den Refinanzierungsbedarf angetrieben, während Infrastrukturschulden einen stabilen Cashflow gewährleisten. Insbesondere versicherungsbezogene Wertpapiere zeichnen sich durch ihre Dekorrelation mit der makroökonomischen Konjunktur aus.
Abbildung: Die private Prämie ist höher und die Möglichkeiten sind sehr unterschiedlich.
Reale Vermögenswerte: Motoren des strukturellen Wachstums
Infrastrukturen im Zusammenhang mit dem Energiewandel bleiben auch in unsicheren Zeiten attraktiv. Der Sektor korreliert mit der Inflation und wird von langfristigen Trends unterstützt, insbesondere in Europa und Asien. Darüber hinaus zeigen die Immobilienmärkte Anzeichen einer Erholung, wobei sich das Transaktionsvolumen und die Preise bis Ende 2024 verbessern werden. Im Jahr 2025 dürften sich die Gelegenheiten vervielfachen, obwohl die Erholung ungleichmässig verläuft. Das Interesse an Wohn- und Betriebssegmenten bleibt hoch, unterstützt durch die strukturelle Dynamik und eine gute Inflationsresistenz.
Über den Autor:
Nils Rode, CIO Schroders Capital
Dr. Nils Rode ist Chief Investment Officer bei Schroders Capital. Er kam 2005 zur Schroders Gruppe und ist in Zürich ansässig. Nils war von 2010 bis 2021 Chief Investment Officer / Co-Chief Investment Officer bei Schroder Adveq. Bevor er zu Schroders Capital kam, war Nils von 2003 bis 2005 Vizepräsident von Sky Online und von 1995 bis 2002 Unternehmensberater bei McKinsey & Co in Deutschland. Nils ist ausserdem Autor eines Buches über das strategische Management von wissensbasierten Unternehmen und hat einen MBA von ESCP Europe in Paris, Oxford und Berlin, einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften von der Leuphana Universität Lüneburg, Deutschland, und ein Spezialisierungszertifikat in Datenwissenschaft von der Johns-Hopkins-Universität und Coursera.
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KI Aktien – Gewinner der Digitalisierung – Wall Street Live mit Tim Schäfer
In dieser Folge sprechen wir mit Tim Schäfer live aus New York über den aktuellen Stand der KI-Aktien. Sind die Kurse von Nvidia, Microsoft, Meta, Amazon, Alphabet und Apple noch gerechtfertigt – oder stehen wir kurz vor einer Spekulationsblase?
📈 Tim analysiert die Zahlen, Investitionen und Bewertungen der grossen Tech-Konzerne und zeigt, wie viel Kapital derzeit in KI-Infrastruktur fliesst. Zudem diskutieren wir, welche Randbereiche vom KI-Boom profitieren könnten – etwa Rechenzentren, Stromversorger oder Hardwarehersteller.
Themen im Video:
🔹Die „Magnificent 7“ im Check: Meta, Microsoft, Nvidia, Amazon, Alphabet, Apple
🔹Investitionen in KI: 71 Mrd. bei Meta, 120 Mrd. bei Microsoft
🔹Nvidia: Marktführer, aber extrem teuer
🔹Apple: Aufholjagd oder zu spät dran?
🔹Gefahr einer KI-Blase?
🔹Welche Alternativen bieten sich für Langfristinvestoren?
🔹Rechenzentren, Energieanbieter & Zulieferer im Fokus
🔹Wie Tim mit Rücksetzern und Seitwärtsphasen umgeht
🔹Erste Anzeichen für eine neue Superintelligenz?
👉🏽 https://bxplus.ch/wall-street-live-mit-tim-schaefer/
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