Ziele bestätigt |
13.02.2025 13:10:00
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Trotz zuletzt schwierigen Zeiten: Nestlé erhöht Dividende erneut - Aktie springt an
![Ziele bestätigt Trotz zuletzt schwierigen Zeiten: Nestlé erhöht Dividende erneut - Aktie springt an](https://images.finanzen.ch/images/unsortiert/nestle_taina_sohlman_660_7.jpg)
Der Kitkat- und Nespresso-Hersteller Nestlé ist 2024 aus eigener Kraft um 2,2 Prozent gewachsen.
Insgesamt setzte Nestlé im Gesamtjahr 2024 91,4 Milliarden Franken um, in Franken ist das ein Minus von 1,8 Prozent. Wechselkursveränderungen sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen ausgeklammert wuchs Nestlé aber um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das sogenannte organische Wachstum setzt sich zusammen aus Preisanpassungen von 1,5 Prozent und Mengensteigerungen (RIG) von 0,8 Prozent, wie der weltgrösste Lebensmittelkonzern am Donnerstag mitteilte.
Im vierten Quartal belief sich das organische Wachstum auf 2,7 Prozent, nachdem es im dritten Quartal noch 1,9 Prozent und im zweiten 2,8 Prozent gewesen waren.
Besonders bei Nestlé Health Science drückte das Management aufs Tempo: Dort erhöhte sich das organische Wachstum im Gesamtjahr auf 6,2 Prozent nach 3,8 Prozent nach neun Monaten. Auf der anderen Seite verlangsamte sich das Wachstum des Zugpferdes Tierfutter weiter auf 2,3 Prozent.
Und auch beim Sorgenkind Wasser, das inzwischen in einen eigenständigen Bereich ausgelagert wurde, verlor Nestlé an Schwung. Dies führt Nestlé in der Mitteilung auf Lieferschwierigkeiten zurück. Derzeit prüft Nestlé Strategien für diesen Geschäftsbereich.
Marge höher als erwartet
Vom Gruppenumsatz blieben 17,2 Prozent als Betriebsgewinn übrig, im Vorjahr waren es noch 17,3 Prozent gewesen. Unter dem Strich stand ein Reingewinn von 10,9 Milliarden Franken zu Buche, gut 3 Prozent weniger als im Vorjahr.
Ein Lichtblick für die Aktionäre, die in den letzten Monaten grosse Kursverluste hinnehmen mussten: Die Dividende soll um 5 Rappen auf 3,05 Franken pro Aktie steigen. Damit hält Nestlé bereits seit 29 Jahren an einer jährlichen Dividendenerhöhung fest.
Mit den Zahlen hat Nestlé die Erwartungen der Finanzgemeinde grösstenteils übertroffen - insbesondere beim organischen Wachstum im vierten Quartal und der operativen Marge. Einzig beim Reingewinn schnitt Nestlé etwas schlechter ab als erwartet.
Höhere Preise für Kaffee- und Schokoladeprodukte erwartet
Der Kernbereich Kaffee mit den führenden Marken Nescafé, Nespresso und Starbucks trug am stärksten zum Wachstum bei. Aufgrund von höheren Rohstoffpreisen müssen Kunden von Kaffee- und Schokolade-Produkten allerdings mit höheren Preisen rechnen. Für Nestlé ist dies ein Balance-Akt: Steigen die Preise zu stark, lassen die Kunden die Produkte vermehrt im Regal liegen und greifen bei günstigeren Alternativen zu.
Freixe bekräftigte, die neue Wachstumsstrategie mit Investitionen in Vorzeigemarken und neue Produkte konsequent weiter zu treiben. Als Beispiele nannte er neue Nespresso-Produkte wie Instantkaffee und im Bereich Tierfutter Katzennahrung in Pyramidenform. Für Nestlé interessante Wachstumsfelder seien etwa das Gewichtsmanagement, die Frauengesundheit sowie die Ernährung für Erwachsene.
Ins Visier genommen hat Nestlé auch 18 wichtige, aber schwächelnde Bereiche, die 21 Prozent des Umsatzes ausmachen. Eines davon ist etwa das Tiefkühlgeschäft in Nordamerika. So habe man etwa die Preise gesenkt im US-Pizzageschäft und lanciere neue Produkte.
Vage beim Wasser
Vage blieb Nestlé bei seinen Plänen für das seit Anfang Jahr in einer separaten Einheit geführten Wassergeschäft. Dieses dümpelte 2024 dahin, nicht zuletzt wegen Lieferengpässen im zweiten Halbjahr. Als "Desaster" würde Freixe eine allfällige Schliessung des Perrier-Standorts im französischen Vergèze bezeichnen. Dort war der Nahrungsmittelriese wegen unerlaubter Betriebspraktiken beim Filtern von Mineralwasser in die Kritik geraten.
Um Geld für die geplanten Investitionen respektive mehr Marketing für die Wachstumstreiber freizuschaufeln, setzt Freixe neben allgemeinen Effizienzsteigerungen beim Einkauf an. Der Grossteil der Kostenreduktionen sei so rasch realisierbar, sagte er. Nestlé will bis Ende 2027 Einsparungen von 2,5 Milliarden Franken realisieren.
Gut aufgestellt gegen Probleme im Welthandel
Als Risiko für Nestlé im laufenden Geschäftsjahr bleibt laut Freixe unverändert das allgemeine Wirtschaftsumfeld und die Inflation. "Wir schauen auch genau, was beim Handel läuft", sagte Freixe vor dem Hintergrund der neuen Handelspolitik der US-Regierung. Er bekräftigte aber, dass Nestlé von Zöllen wenig betroffen sei. Man produziere 90 Prozent der Ware für die grössten Märkte China und USA lokal und sei darum weniger vom globalen Handel abhängig.
Ausblick bestätigt
Für 2025 stellt das Management weiter eine Verbesserung des organischen Umsatzwachstums gegenüber 2024 in Aussicht. Die zugrunde liegende operative Ergebnismarge soll bei 16,0 Prozent oder höher liegen. Analysten hatten zuvor befürchtet, der Margen-Ausblick könnte gesenkt werden, doch dies ist nun nicht eingetreten.
Nestlé begründet dies damit, dass die beschleunigte Erzielung von Kosteneinsparungen die jüngsten Preisanstiege bei wichtigen Rohstoffen ausgleiche. Wie bereits am Investorentag im November angekündigt, will Nestlé bis Ende 2027 2,5 Milliarden Franken einsparen. Davon seien 300 Millionen Franken bereits sichergestellt für 2025. Insgesamt sollen dieses Jahr 700 Millionen Franken gespart werden.
Mit den Einsparungen sollen höhere Investitionen ins Marketing finanziert werden. Der Ausblick gehe aber davon aus, dass sich die wichtigsten makroökonomischen Variablen nicht veränderen werden.
Mittelfristig will Nestlé weiterhin wieder zu Werten von über 17 Prozent zurück. Das organische Umsatzwachstum soll "in einem normalen Geschäftsumfeld 4 Prozent plus" betragen.
Ex-Nestlé-Chef Schneider hat 2024 noch 9,6 Mio Fr. verdient
Nestlé hat seinem ehemaligen Konzernchef Mark Schneider für seine letzten acht Monate am Steuer des Lebensmittelkonzerns (Januar bis August 2024) eine Entlöhnung von rund 9,6 Millionen Franken bezahlt, wie aus dem Geschäftsbericht 2024 hervorgeht. 2023 hatte er für das Gesamtjahr 11,2 Millionen Franken erhalten.
Per Anfang September wurde Schneider dann von Laurent Freixe als CEO abgelöst. Dessen Lohn als CEO wird im Geschäftsbericht nicht explizit ausgewiesen.
Die gesamte Konzernleitung erhielt für 2024 74,4 Millionen Franken nach 64,5 Millionen Franken im Jahr davor. Ende 2024 zählte das Führungsgremium insgesamt 15 Mitglieder. Dass der Betrag deutlich höher war als 2023 hat vor allem mit dem Eintritt der neuen Finanzchefin Anna Manz im Frühling 2024 zu tun. Sie erhielt für ihre verfallenen Bonusansprüche bei ihrem früheren Arbeitgeber London Stock Exchange eine Entschädigung im Gesamtwert von 10,5 Millionen Franken (u.a. in Form von Beteiligungsplänen, gesperrten Nestlé-Aktien und Bargeld).
Das Honorar für die 13 Mitglieder des Verwaltungsrats (ohne Konzernchef) belief sich auf 9,6 Millionen Franken nach 9,9 Millionen Franken im Vorjahr. Davon gingen 3,5 Millionen und damit gleich viel wie 2023 an Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke.
Nestlé hat eine schwierige Zeit hinter sich - in drei Jahren ist der Aktienkurs um über 40 Prozent abgestürzt, der Börsenwert sank von 340 auf aktuell gut 200 Milliarden Franken. Die Talfahrt beschleunigte sich ab Sommer, die Ernennung von CEO Freixe und das Strategie-Update im November änderten daran nichts.
Nestlé nach erfreulichen Zahlen stark im Plus
Die Aktien von Nestlé legen am Donnerstag im frühen Handel stark zu. Der Nahrungsmittel-Hersteller aus Vevey hat mit seinen Geschäftszahlen für das vierte Quartal bzw. das Gesamtjahr 2024 die Schätzungen zum Teil klar übertroffen und die Margen-Ziele für 2025 bestätigt. Da auch sonst negative Überraschungen für einmal ausgeblieben sind, kehren viele Investoren zurück.
Die Nestlé-Papiere legen am Donnerstag an der SIX zeitweise 5,56 Prozent zu auf 83,16 Franken, das bisherige Tageshoch liegt mit 84,02 Franken noch eine Spur höher. Das neue Niveau entspricht jedenfalls dem höchsten Stand seit dem letzten Oktober.
Viele Analysten zeigen sich erfreut vom Ergebnis. Der "Supertanker" Nestlé sei besser als erwartet unterwegs dank einer Beschleunigung im vierten Quartal, meint etwa der Experte der ZKB. Den starken Kursgewinn der Aktie begründet er vor allem mit Eindeckungskäufen. Viele institutionelle Investoren seien bei Nestlé noch vorsichtig positioniert, weshalb es wenig brauche für eine Kursgegenbewegung um rund 10 Prozent, schrieb der zuständige Analyst bereits in seiner Vorschau auf die Zahlen. Mehr als die Hälfte davon hat Nestlé damit bereits erreicht.
Unterstützend sei auch die attraktive Dividendenrendite, meint der Analyst. Nestlé hat die Dividende zum 29. Mal in Folge erhöht - auf dem neuen Kursniveau von 3,05 Fr. (+5 Rappen) beträgt die Rendite noch immer gut 3,5 Prozent.
Auch bei der Bank Vontobel zeigt man sich optimistisch nach den News. Ob die heutigen Nachrichten gar ein Wendepunkt auf dem Weg von Nestlé zurück zu Wachstum seien, fragt sich der zuständige Analyst zwar noch. Und gibt gleich die Antwort dazu: Obwohl das Umfeld nach wie vor sehr herausfordernd sei, glaube er, dass die Ergebnisse des Gesamtjahres 2020 einen Neuanfang markierten.
Die Zahlen zeigten jedenfalls, dass Nestlé immer noch in der Lage sei, Rentabilität und Cash-Generierung zu verbessern. Er begrüsst auch die erhöhte Transparenz bei der Umsetzung von Kosteneinsparungen, was die Anleger beruhigen dürfte. Entsprechend bewertet er die Aktien mit 'Buy' und einem Kursziel von 95 Franken.
Auch ausländische Bankanalysten äussern sich positiv. Nestlé habe robuste Viertquartalszahlen abgeliefert, meint man bei der US-Investmentbank Goldman Sachs. Zusammen mit der Guidance für 2025 sei das jedenfalls beruhigend und markiere einen ersten Schritt zum Turnaround.
Und der Experte der kanadischen RBC schreibt in seiner ersten Stellungnahme, er sei im Hinblick auf die Zahlen etwas nervös gewesen, was sich nun aber als nicht nötig erwiesen habe. Er glaube, dass die Probleme von Nestlé ebenso viel mit dem Erwartungsmanagement wie mit dem operativen Management zu tun hätten. Die neue CEO/CFO-Kombination scheine nun aber entschlossen, dies zu ändern.
Zürich / Vevey / Bern (awp)
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