KI-Konkurrenz |
11.02.2025 22:26:00
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Droht NVIDIA-Aktie Gefahr? Portfolio-Manager warnt vor Microsoft als Risiko

Die NVIDIA-Aktie gehört seit rund zwei Jahren zu den Bestperformern am Börsenparkett. Unlängst bekam die Aktienstory aber Risse - und Portfolio-Manager Dan Niles hält dies erst für den Anfang.
• Portfolio-Manager Dan Niles warnt vor weiterem Abwärtstrend
• Microsoft als Risiko
187 Prozent hat die NVIDIA-Aktie im Jahr 2024 an der NASDAQ an Wert gewonnen und den Markt damit um Längen geschlagen. 2023 hatten Anleger sogar ein Kursplus von fast 240 Prozent in ihren Depots. Doch seit Jahresstart 2025 läuft es nicht mehr wirklich rund bei dem Halbleiterriesen. Die Bilanz seitdem: Ein Minus von rund drei Prozent (Stand: 07.02.2025).
DeepSeek sorgt für "Götterdämmerung"
Hauptsächlich verantwortlich für die schwache Performance der NVIDIA-Aktie ist dabei ein chinesisches Unternehmen: DeepSeek. Das KI-Startup hat mit der Veröffentlichung seines neuesten Sprachmodells DeepSeek-R1 massive Verwerfungen bei US-Techtiteln - und ganz besonders bei NVIDIA - ausgelöst. Fast 600 Millionen US-Dollar hat NVIDIA an nur einem Handelstag an Wert verloren - und damit ebenfalls den Anschluss an Apple im Rennen um den Börsenthron verpasst.
Im Windschatten der Ereignisse rutschen auch andere Techtitel teils massiv ab - aber kein Unternehmen hat an Marktkapitalisierung dermassen deutlich eingebüsst, wie der KI-Marktführer NVIDIA. Zu gross war der Schock, den DeepSeek mit seiner Nachricht ausgelöst hatte, dass das chinesische Sprachmodell an Leistung mit dem US-Pendant ChatGPT mithalten könne, dabei aber mit Entwicklungskosten von 5,6 Millionen US-Dollar um Längen Kostenvorteile gegenüber anderen Modellen für sich in Anspruch nehmen kann. Dass DeepSeek-R1 zudem keine der Hochleistungschips von NVIDIA benötigt, sondern auch auf weniger leistungsstarken Chipsätzen funktioniert, liess Anleger prompt die Dominanz und die Geschäftsaussichten der KI-Riesen aus den USA anzweifeln.
Zwar setzte in den Folgetagen bei den stark abgestraften US-Techtiteln eine Erholung ein, der Zweifel ist aber bereits gesäht - und könnte durchaus an der Börse weitere Verwerfungen mit sich bringen. Das zumindest fürchtet der bekannte Portfolio-Manager Dan Niles.
NVIDIA-Aktie vor weiterem Abwärtstrend?
"Ich denke, Anleger sollten sehr vorsichtig sein, wenn sie davon ausgehen, dass dies der Tiefpunkt ist", so der Marktexperte einen Tag nach dem massiven Kurssturz gegenüber Sri Jegarath und Chery Kang von CNBC in "Squawkbox Asia". Auch wenn in den Folgetagen eine Erholung eingesetzt hat, sollten sich Investoren nicht darauf verlassen, dass die NVIDIA-Aktie unbeeindruckt an ihre Entwicklung der vergangenen beiden Börsenjahr anknüpfen wird.
"Niemand stellt in Frage, ob NVIDIA der unangefochtene König der Chips ist. Was man in Frage stellt, ist, wie viel Investitionsaufwand man für Dinge wie Vortraining, Nachtraining und schliesslich Inferenz braucht", so der Gründer und Portfoliomanager bei Niles Investment Management gegenüber CNBC weiter.
Dabei stellt er nicht in Frage, dass die NVIDIA-Aktie ihre Kursverluste des schwarzen Handelstages ausgleichen könne, das könne "absolut" passieren, so der Experte. Allerdings sieht er langfristig kräftigen Gegenwind für den Anteilsschein und betont, "wenn die Schätzungen von einem Umsatzwachstum von 50 % auf 20 bis 30 % nach unten gehen müssen, denke ich, dass die Aktie von hier aus noch viel mehr Abwärtspotenzial hat".
NVIDIA könnte sich dabei wohl auch von bislang sicher geglaubten Einnahmen - etwa von Seiten des OpenAI-Grossanteilseigners Microsoft - verabschieden müssen. Obwohl Microsoft "bei weitem der grösste Geldgeber für KI und NVIDIAs grösster Kunde" sei, könnten Microsofts Investitionsausgaben von einem Wachstum von "70 bis 80 % auf praktisch stagnierend bis Juni" sinken, warnt der Marktexperte. Vor diesem Hintergrund müsse man darüber nachdenken, denn eine der wichtigsten Punkte sei doch "wie hoch ist die Kapitalrendite für das, wofür man bisher ausgegeben hat?". Man müsse nun abwarten, wie sich das auswirke, betont Niles weiter.
Redaktion finanzen.ch
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