Rettungspaket |
02.06.2020 17:59:00
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Lufthansa-Aktie klettert kräftig: Lufthansa Aufsichtsrat stimmt Stabilisierungsmassnahmen zu
Der Aufsichtsrat der schwer angeschlagenen Lufthansa akzeptiert die von der EU-Kommission gestellten Auflagen für ein staatliches Rettungspaket. Das teilte die Fluggesellschaft am Montag nach einer Sitzung des Gremiums mit.
Vorstandschef Carsten Spohr sagte, die Stabilisierung der Lufthansa sei kein Selbstzweck. "Gemeinsam mit der Bundesregierung muss es unser Ziel sein, unsere Spitzenposition im globalen Luftverkehr zu verteidigen. Für diese Perspektive sind wir allen an der Stabilisierung Beteiligten, inklusive unseren Kunden, Mitarbeitern und Aktionären dankbar", wird Spohr in der Mitteilung zitiert.
Damit ist der Konzern einen grossen Schritt weiter gekommen. In der letzten Aufsichtsratssitzung am vergangenen Mittwoch hatte der Aufsichtsrat die Entscheidung zur Annahme des staatlichen Rettungspakets über neun Milliarden Euro noch vertagt. Als Grund hatte das Unternehmen in Frankfurt mögliche Auflagen der EU-Kommission genannt, die bei einer Staatshilfe die Start- und Landerechte an verschiedenen Flughäfen überprüfen könnte.
Der nächste Schritt ist die Zustimmung der Hauptversammlung am 25. Juni zum Rettungsplan samt Auflagen. Dieser sieht vor, dass der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds im Zuge einer Kapitalerhöhung Aktien zeichnet, um eine Beteiligung von 20 Prozent am Grundkapital der Fluggesellschaft aufzubauen. Zudem sind stille Einlagen von insgesamt bis zu 5,7 Milliarden Euro sowie ein Kredit in Höhe von bis zu 3 Milliarden Euro geplant.
Kurz vor Pfingsten war dann bekanntgeworden, dass der Vorstand einen zuvor zwischen Berlin und Brüssel ausgehandelten Kompromiss über die Auflagen akzeptieren wolle. Dieser sieht vor, dass Lufthansa 24 Start- und Landerechte - sogenannte Slots - an ihren wichtigsten Flughäfen München und Frankfurt an Wettbewerber abgeben muss. Aber das Go des Aufsichtsrats stand noch aus.
Slots sind eine wichtige Grösse in der Branche - daher waren die Verhandlungen um diese Zahl hart: Anfänglich war von 20 Flugzeugen mit bis zu 80 Slots die Rede, dann war die EU auf knapp 50 Slots runtergegangen. Das Unternehmen hatte zunächst nur angeboten, temporär auf 3 Start- und Landepaare zu verzichten.
Pilotengewerkschaft: Rettungspaket für Lufthansa 'alternativlos'
Nach der Einigung auf ein Rettungspaket für die Lufthansa sind die Anteilseigner am Zug. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) warb am Dienstag bei den Aktionären um Zustimmung. "Für die Lufthansa ist der eingeschlagene Weg alternativlos", betonte VC-Präsident Markus Wahl. "Die nun gefundene Einigung ist ein schwerer, aber tragbarer Kompromiss. Ein Schutzschirmverfahren wäre mit unkalkulierbaren Risiken für alle Stakeholder verbunden gewesen. Die Aktionäre sollten den Entschlüssen von Vorstand und Aufsichtsrat folgen und den Massnahmen zustimmen, damit die verbleibenden Unsicherheiten beendet werden."
Die Lufthansa müsse sich nun "auf die dringenden operativen Herausforderungen konzentrieren, um jetzt den Flugbetrieb und den Konzern für die zukünftigen Herausforderungen aufzustellen", mahnte die VC. Die Fluggesellschaft will wegen der Krise ihre Kapazitäten verringern. Über die erforderlichen Massnahmen in Deutschland will der Lufthansa-Vorstand mit den Gewerkschaften Verdi, VC und Ufo (Flugbegleiter) in Kürze bei einem Spitzengespräch beraten.
Die Lufthansa legt an diesem Mittwoch ihre Zahlen für das erste Quartal vor. Dabei dürfte es vor allem darum gehen, wie lange das Geld in der Kasse noch ausreicht - und wie viele Jobs im Konzern der Krise zum Opfer fallen werden.
Auch Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir erwartet Einschnitte. "Die Lufthansa der Zukunft wird anders sein. Sie wird schrumpfen müssen, und das wird auch Arbeitsplätze kosten", sagte der Grünen-Politiker dem Sender Hit Radio FFH. Er erwartet nachhaltige Folgen der Corona-Krise gerade im Geschäftsreiseverkehr. Es werde vielleicht "nie mehr so werden, dass beispielsweise die Lufthansa-Interkontinental-Flugzeuge voll sind mit gut zahlenden Geschäfts-Reisenden der Business-Class".
Viele Unternehmen lernten in der Corona-Krise "dass es auch anders geht", etwa per Videokonferenz. Zudem sorge die Krise dafür, dass Firmen Ausgaben sehr genau prüften, sagte Al-Wazir. "Das führt im Zweifel dazu, dass - wenn die Reise schon nötig ist - die dann nicht mehr Business fliegen, sondern Holzklasse. Und auch das wird man am Ende in der Bilanz von Fluggesellschaften sehen." Die Lufthansa-Aktie konnte am Dienstag bis zum XETRA-Handelsende um 3,41 Prozent zulegen auf 9,45 Euro.
/juc/DP/he
FRANKFURT (awp international / Dow Jones)
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