02.02.2017 18:53:17
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MÄRKTE EUROPA/Anleger strafen Deutsche-Bank-Aktie nach Verlust ab
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Ein überraschend hoher Verlust der Deutschen Bank im vergangenen Jahr hat am Donnerstag schwer auf dem Aktienkurs gelastet. Mit 2,4 Milliarden Euro ist der Verlust vor Steuern um eine Milliarde Euro höher ausgefallen, als Analysten im Mittel erwartet hatten. Der Aktienkurs büßte 5,2 Prozent ein und hielt damit auch den Dax in Schach. Dieser gab um 0,3 Prozent auf 11.628 Punkte leicht nach. Der Euro-Stoxx-50 schloss 0,2 Prozent niedriger bei 3.254 Punkten.
Neben den Kosten für Rechtsstreitigkeiten drückten bei der Deutschen Bank Abschreibungen auf den Verkauf des britischen Versicherers Abbey Life auf das Ergebnis. In diesem Jahr will CEO John Cryan wieder Gewinn machen. Eine Dividende hat der Top-Manager jedoch noch nicht in Aussicht gestellt.
Auf dem DAX lasteten auch die Quartalszahlen des Schwergewichts Daimler. Die Stuttgarter haben von Oktober bis Dezember operativ 7 Prozent weniger verdient, als Analysten erwartet hatten. Auch die Ziele für dieses Jahr und die Dividende blieben etwas hinter den Erwartungen zurück. Der Kurs verlor 2,7 Prozent.
Käufe im europäischen Technologiesektor "Die Wachstums-Story ist intakt", sagte ein Händler zu den Ergebnissen von Infineon. Dank eines guten Geschäfts mit Halbleitern für Automobile hat Infineon Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal des Geschäftsjahres gesteigert. Die Aktie legte um 2,3 Prozent zu.
Europas Technologiesektor stieg um 1,9 Prozent. Nicht nur Infineon, auch andere Titel waren gesucht. So gewannen Nokia nach einem überraschend starken Margen- und Gewinnanstieg 5,8 Prozent hinzu. Aktien des Chip-Herstellers STMicroelectronics stiegen um 5 Prozent auf den höchsten Kurs seit fast 13 Jahren. Hier kursierten Spekulationen, das Unternehmen könne das nächste iPhone von Apple mit Technik ausrüsten.
Siemens schlossen 3,2 Prozent oder 3,90 Euro leichter bei 118,90 Euro. Das Kursminus war jedoch fast ausschließlich dem Dividendenabschlag von 3,60 Euro je Aktie geschuldet.
Der Rückversicherer Hannover Rück hat nach Erfolgen in den jährlichen Verhandlungen über die Erneuerung von Verträgen mit Kunden die Jahresprognose erhöht. Die Aktie stieg um 2 Prozent.
Zukauf stützt Calgon-Hersteller Reckitt Benckiser In London legten Aktien des Konsumgüterkonzerns Reckitt Benckiser um 4,1 Prozent. Die Briten, die Marken wie Calgon, Clearasil und Durex vertreiben, verhandeln mit dem US-Hersteller von Babynahrung Mead Johnson über einen Kauf. Im Gespräch ist ein Angebot von 90 Dollar je Aktie. Das entspricht einem Aufschlag von 30 Prozent und bewertet das US-Unternehmen mit 16,7 Milliarden Dollar. Die Aktie schoss an der Wall Street um mehr als 20 Prozent nach oben. Mit Beiersdorf (+1,2 Prozent) und Henkel (+1,4 Prozent) waren auch deutsche Konsumgüterhersteller gesucht.
Europas Pharmasektor verlor 1,2 Prozent. Verkauft wurden Novo Nordisk nach schwachen Geschäftszahlen. Die dänische Pharmaaktie knickte um mehr als 7 Prozent ein. Für Astrazeneca ging es nach anfänglichen Verlusten um 0,6 Prozent nach oben. Michael Hewson von CMC Markets verwies auf eine gut gefüllte Pipeline an marktfähigen neuen Medikamenten.
In Zürich verloren mit Roche (-1,7 Prozent) und Novartis (-0,6 Prozent) zwei weitere Pharmaaktien an Boden. Weil die beiden Titel zusammen mit knapp 40 Prozent im schweizerischen Leitindex SMI gewichtet sind, verlor dieser 0,6 Prozent auf 8.277 Punkte und war damit das Schlusslicht unter Europas Börsen.
Royal Dutch Shell hat im vierten Quartal einen Nettogewinn von 1,5 Milliarden Dollar erzielt, die Aktie stieg um 1,3 Prozent. Papiere des niederländischen Finanzkonzerns ING verteuerten sich nach guten Quartalszahlen um 0,9 Prozent.
Das Kursplus des italienischen Versicherers Generali von 1,8 Prozent erklärten Händler mit Spekulationen um Übernahmen und Fusionen in der europäischen Versicherungsbranche. Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re will offenbar durch Zukäufe wachsen. "Wir sind offen für eine größere Akquisition", sagte der Finanzvorstand Jörg Schneider dem Handelsblatt.
Im Stahlsektor sorgte Goldman Sachs für Bewegung. Die Analysten haben thyssenkrupp zum Verkauf gestellt und Salzgitter gleich um zwei Stufen von "Verkaufen" auf "Kaufen" erhöht. Thyssenkrupp verloren 1,2 Prozent, während Salzgitter um 3,9 Prozent stiegen.
Dollar schwächelt nach US-Notenbanksitzung Am Devisenmarkt hat der US-Dollar im Anschluss an das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank abgewertet. Der Euro stieg zum Greenback in der Spitze auf 1,0830 Dollar auf den höchsten Kurs seit zwei Monaten. Am Abend wird der Euro mit 1,08 Dollar bezahlt. Auch zum Yen wertete der Dollar ab.
Das Fed-Protokoll belegt nach Ansicht von Bernd Krampen von der NordLB, dass die Notenbank "eine Unsicherheit über die weiteren wirtschaftlichen Perspektiven wahrnimmt". Entsprechend behutsam werde sie mit Zinserhöhungen vorgehen. Davon profitiert der Euro gegen den Dollar.
Die neunköpfige Führungsriege der Bank of England hat derweil einstimmig beschlossen, den Leitzins bei 0,25 Prozent zu belassen. Das Pfund Sterling hat unmittelbar nach dieser Entscheidung zum Dollar und Euro aufgewertet, die Gewinne jedoch ebenso rasch wieder abgegeben und geriet am Nachmittag immer stärker unter Druck.
Trotz steigender Inflation in Großbritannien scheine die Notenbank keine Eile zu haben, die Zinsen zu erhöhen, sagt Lukman Otunuga vom Londoner Devisen-Broker FXTM. "Jetzt stehen die Pfund-Sterling-Bullen mit leeren Händen da", sagt der Stratege.
Bundesanleihen legten am Nachmittag im Fahrwasser von US-Staatsanleihen zu, womit die Renditen zurückgingen. Auslöser der Käufe war der Anstieg der Löhne und Gehälter in den USA im Schlussquartal 2016. Dieser blieb mit einem Plus von 1,7 Prozent hinter der Konsenserwartung von 1,9 Prozent zurück.
Goldpreis auf höchstem Stand seit Mitte November Der Preis für die Feinunze Gold stieg in der Spitze auf 1.225 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Mitte November. Goldanalyst Joni Teves von UBS verwies darauf, dass in den Verhandlungen um den Staatshaushalt Indiens eine Importsteuer auf Gold bislang nicht thematisiert worden sei. Medienberichte über eine solche Steuer hatten den Goldpreis jüngst belastet. Indien ist einer der größten Goldimporteure der Welt. Eine Importsteuer würde Gold verteuern und könnte die Nachfrage dämpfen. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.253,61 -5,31 -0,2% -1,1% Stoxx-50 2.983,65 -21,24 -0,7% -0,9% Stoxx-600 361,95 -1,25 -0,3% +0,2% XETRA-DAX 11.627,95 -31,55 -0,3% +1,3% FTSE-100 London 7.144,16 +36,51 +0,5% -0,0% CAC-40 Paris 4.794,29 -0,29 -0,0% -1,4% AEX Amsterdam 482,19 +2,54 +0,5% -0,2% ATHEX-20 Athen 1.661,53 +5,71 +0,3% -4,6% BEL-20 Bruessel 3.586,83 +11,63 +0,3% -0,5% BUX Budapest 32.575,16 -9,02 -0,0% +1,8% OMXH-25 Helsinki 3.677,42 +25,73 +0,7% -0,1% ISE NAT. 30 Istanbul 107.206,54 +661,63 +0,6% +12,3% OMXC-20 Kopenhagen 895,29 -16,49 -1,8% +1,3% PSI 20 Lissabon 4.467,94 +30,27 +0,7% -3,9% IBEX-35 Madrid 9.406,40 +75,60 +0,8% +0,6% FTSE-MIB Mailand 18.889,19 +148,54 +0,8% -1,8% RTS Moskau 1.171,42 +3,89 +0,3% +1,7% OBX Oslo 623,64 -7,98 -1,3% +1,0% PX-GLOB Prag 1.220,35 +1,90 +0,2% +1,8% OMXS-30 Stockholm 1.551,85 +4,54 +0,3% +2,3% WIG-20 Warschau 2.065,14 -13,96 -0,7% +6,0% ATX Wien 2.729,76 +2,07 +0,1% +4,3% SMI Zuerich 8.276,70 -52,47 -0,6% +0,7%
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:54 Mi, 17:15 % YTD EUR/USD 1,0796 +0,03% 1,0792 1,0757 +2,7% EUR/JPY 121,5426 -0,18% 121,7617 122,10 -2,1% EUR/CHF 1,0685 -0,06% 1,0691 1,0681 -0,2% EUR/GBP 0,8609 +1,22% 0,8522 1,1751 +1,0% USD/JPY 112,60 -0,20% 112,83 113,51 -3,7% GBP/USD 1,2540 -0,99% 1,2665 1,2640 +1,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,80 53,88 -0,1% -0,08 -1,6% Brent/ICE 56,93 56,8 +0,2% 0,13 -0,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.216,90 1.209,72 +0,6% +7,19 +5,7% Silber (Spot) 17,53 17,55 -0,1% -0,02 +10,1% Platin (Spot) 998,60 998,00 +0,1% +0,60 +10,5% Kupfer-Future 2,68 2,71 -1,3% -0,03 +6,9% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com
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February 02, 2017 12:22 ET (17:22 GMT)
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