15.06.2017 18:35:45
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MÄRKTE EUROPA/Notenbanken machen die Musik
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen standen am Donnerstag ganz unter dem Einfluss der Zentralbanken. Eine falkenhafte US-Notenbank sorgte für einen negativen Grundton. Die Fed erhöhte den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte und hielt sich trotz des zuletzt nachlassenden Inflationsdrucks zusätzliche Zinsschritte offen. Weiterhin wurden noch ein Zinsschritt im laufenden Jahr und drei weitere für 2018 angedeutet. Zugleich nannte die Fed Details zur geplanten Bilanzkürzung, die möglicherweise noch in diesem Jahr beginnt. Der Dax verlor 0,9 Prozent auf 12.692 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,6 Prozent auf 3.525 Punkte nach unten.
Dann erwischte die Bank of England (BoE) die Anleger auf dem falschen Fuß. Zwar wurde der Leitzins wie erwartet bei 0,25 Prozent bestätigt. Allerdings fiel die Zustimmung zu der Entscheidung mit 5 zu 3 Stimmen sehr knapp aus. Bei der vorherigen Entscheidung gab es nur eine Abweichlerin. Das Pfund reagierte mit Aufschlägen auf die Zinsentscheidung, während britische Aktien verstärkt unter Druck gerieten, auch bedingt durch schwache Konjunkturdaten.
Der FTSE-100 gab um 0,7 Prozent nach, der breitere FTSE-250 verlor sogar 2,1 Prozent. Hier belastete nicht nur die Entscheidung der BoE, sondern auch die schwachen Umsätze im britischen Einzelhandel. Diese sind im Mai um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat eingebrochen. Die Prognose lag lediglich bei einem Minus von 1 Prozent. Die britischen Konsumenten leiden unter einem steigenden Inflationsdruck bei gleichzeitig nur geringem Lohnwachstum. Tesco verloren 3,2 Prozent, Marks & Spencer 4,7 Prozent, Next 6,1 Prozent oder Sainsbury 1,9 Prozent.
Bank of England befindet sich in einer Zwickmühle Das Pfund wertete nach der BoE-Zinsentscheidung auf im Tageshoch knapp 1,2780 Dollar auf nach Ständen von rund 1,2700 Dollar. Zu Börsenschluss stand es bei 1,2766. Die hohe Zahl an Abweichlern deutet auf eine sehr intensive Debatte innerhalb der BoE über die zukünftige Geldpolitik hin. Die BoE befindet sich in einer Zwickmühle. Einerseits zieht die Inflation an, andererseits neigt die britische Wirtschaft zur Schwäche und die Brexit-Risiken sind groß.
Weiter unter Druck standen die Technologiewerte. Der TecDax büßte 1,4 Prozent ein, europaweit verlor der Sektor 1,1 Prozent. Die Unsicherheit unter den Anlegern ist weiter sehr groß. Die Branche gilt als überbewertet. In einer jüngsten Umfrage von Bank of America-Merrill Lynch haben einige Fondsmanager sogar vor einer Blase in Internet-Aktien gewarnt. Zuvor hatte Goldman Sachs eine kritische Studie veröffentlicht.
Auf Unternehmensseite war es an Fronleichnam wie erwartet ruhig. Im DAX gaben Deutsche Telekom nachrichtenlos um 2,4 Prozent nach. Zeitlich fiel der Rückgang mit dem Ende der Roaming-Gebühren in der EU zusammen. "Der Termin war allerdings längst bekannt, so dass das keine Rolle spielt", sagte ein Händler. Bei der Lufthansa dürften Gewinnmitnahmen belastet haben; für die Aktie ging es um 1,5 Prozent nach unten. In Stockholm verloren H&M nach schwachen Umsatzzahlen 5,5 Prozent.
Verlängerte Wachstumsziele stützen Deutsche Börse Deutsche Börse gewannen gegen den Trend 0,8 Prozent auf 94,80 Euro. Die Aktie dürfte weiter von der Verlängerung der Wachstumsziele bis 2019 profitiert haben, die der Börsenbetreiber auf dem Investorentag in London am Vortag bekannt gegeben hatte. Die Börse strebt ein jährliches Wachstum der Erlöse von jährlich 5 bis 10 Prozent an. Mit dem Gewinn soll es um 10 bis 15 Prozent pro Jahr nach oben gehen. Bislang galten diese Ziele nur bis 2018. Die Analysten von RBC sollen zudem das Kursziel für die Aktie auf 105 Euro angehoben haben.
Unter den Nebenwerten profitierten SHW von einem Übernahmeangebot. Der Chef des österreichischen Motorradherstellers KTM Industries, Stefan Pierer, hat ein Übernahmeangebot für den Autozulieferer vorgelegt. Pierer bietet über seine Pierer Industrie AG 35 Euro je SHW-Aktie. Das ist ein Aufschlag von rund 7 Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch. "Das erscheint wenig", sagte ein Marktteilnehmer. Der Kurs stieg um 10,1 Prozent auf 36,05 Euro.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.525,46 -21,69 -0,6% +7,1% Stoxx-50 3.174,67 +2,00 +0,1% +5,5% Stoxx-600 386,05 -1,53 -0,4% +6,8% XETRA-DAX 12.691,81 -114,14 -0,9% +10,6% FTSE-100 London 7.419,36 -55,04 -0,7% +3,9% CAC-40 Paris 5.216,88 -26,41 -0,5% +7,3% AEX Amsterdam 518,75 -2,95 -0,6% +7,4% ATHEX-20 Athen 2.121,99 -6,03 -0,3% +21,9% BEL-20 Bruessel 3.888,87 -13,61 -0,3% +7,8% BUX Budapest 35.534,50 -451,32 -1,3% +11,0% OMXH-25 Helsinki 4.034,70 -33,91 -0,8% +9,6% ISE NAT. 30 Istanbul 121.184,93 -1125,52 -0,9% +26,9% OMXC-20 Kopenhagen 1.000,59 -14,55 -1,4% +13,2% PSI 20 Lissabon 5.315,85 -53,83 -1,0% +12,5% IBEX-35 Madrid 10.699,60 -76,20 -0,7% +14,4% FTSE-MIB Mailand 20.847,51 -113,04 -0,5% +8,4% RTS Moskau 993,29 -20,49 -2,0% -13,8% OBX Oslo 624,55 -11,15 -1,8% +1,1% PX-GLOB Prag 1.308,57 -5,10 -0,4% +9,2% OMXS-30 Stockholm 1.624,97 -14,62 -0,9% +7,1% ATX Wien FEIERTAG SMI Zuerich 8.853,01 +3,61 +0,0% +7,7%DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.10 Uhr Mi, 17.16 Uhr % YTD EUR/USD 1,1155 -0,57% 1,1219 1,1281 +6,1% EUR/JPY 123,43 +0,38% 122,96 123,01 +0,4% EUR/CHF 1,0871 -0,20% 1,0893 1,0893 +1,5% EUR/GBP 0,8738 -0,78% 0,8807 1,1335 +2,5% USD/JPY 110,66 +0,96% 109,61 109,05 -5,3% GBP/USD 1,2766 +0,20% 1,2740 1,2786 +3,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,54 44,73 -0,4% -0,19 -21,5% Brent/ICE 46,95 47 -0,1% -0,05 -20,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.254,06 1.261,10 -0,6% -7,04 +8,9% Silber (Spot) 16,76 16,91 -0,9% -0,15 +5,2% Platin (Spot) 921,75 939,50 -1,9% -17,75 +2,0% Kupfer-Future 2,56 2,57 -0,5% -0,01 +1,7% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
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June 15, 2017 12:05 ET (16:05 GMT)
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Im ersten Teil des grossen Jahresinterviews wirft David Kunz, COO der BX Swiss, wir mit Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG einen Rückblick auf das Jahr 2024.
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