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Zahlenvorlage 16.02.2023 17:51:00

Nestlé-Aktie leichter: Nestlé machte 2022 weniger Gewinn - Dennoch Dividendenerhöhung angekündigt

Nestlé-Aktie leichter: Nestlé machte 2022 weniger Gewinn - Dennoch Dividendenerhöhung angekündigt

Der Nahrungsmittel- und Getränkeriese Nestle hat im vergangenen Jahr trotz Preis- und Umsatzsteigerungen weniger verdient.

Die Nestlé SA wies einen Nettogewinn von 9,3 Milliarden Franken aus nach 16,9 Milliarden im Jahr 2021. Damals hatte der Schweizer Konzern vom Verkauf von L'Oréal-Anteilen profitiert. Die Erlöse legten 2022 auf 94,42 von 87,09 Milliarden Franken zu. Organisch wuchs der Umsatz um 8,3 Prozent.

Im laufenden Jahr peilt Nestlé ein organisches Wachstum von 6 bis 8 Prozent und einen Anstieg des bereinigten Gewinns je Aktie zwischen 6 und 10 Prozent zu konstanten Wechselkursen an.

"Wir erwarten ein weiteres Jahr mit robustem organischen Wachstum, wobei wir uns auf die Wiederherstellung unserer Bruttomarge, verstärkte Marketinginvestitionen und die Steigerung des freien Cashflows konzentrieren werden", sagte Konzernchef Executive Mark Schneider.

Für das Jahr 2022 sollen die Aktionäre auf der Hauptversammlung am 20. April eine Erhöhung der Dividende auf 2,95 von 2,80 Schweizer Franken beschliessen.

Zwei Neubesetzungen im Nestlé-Verwaltungsrat

Im Verwaltungsrat des Nahrungsmittelriesen Nestlé kommt es zu zwei Neubesetzungen. Vorgeschlagen zur Wahl als unabhängige Mitglieder werden an der kommenden Generalversammlung vom 20. April die ehemalige Seco-Chefin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, sowie Rainer Blair, Präsident und CEO der Danaher Corporation.

Neben den zwei Neuzugängen gibt es einen Abgang im Gremium. Nach zehn Jahren im Verwaltungsrat habe sich Eva Cheng aus persönlichen Gründen entschlossen, nicht zur Wiederwahl anzutreten, teilte Nestlé am Donnerstag zusammen mit den Geschäftszahlen für das vergangene Jahr mit. Alle anderen derzeitigen Mitglieder des Verwaltungsrats sowie der Präsident würden derweil zur Wiederwahl vorgeschlagen.

Mit den vorgeschlagenen Kandidaten wird der Verwaltungsrat von Nestlé aus 15 Mitgliedern bestehen, davon 13 unabhängige Mitglieder. Nestlé sei bestrebt, den Verwaltungsrat kontinuierlich mit unterschiedlichen Erfahrungen und Kompetenzen zu ergänzen, unter anderem in den Bereichen Nahrungssysteme, Lebensmittel und Getränke, Digitalisierung, Marketing und Nachhaltigkeit, heisst es.

Die neu vorgeschlagene Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch habe unter anderem weitreichende Erfahrungen in den Bereichen globale Handelspolitik und internationale Organisationen, schreibt der Konzern. So war sie von 2011 bis 2022 als Staatssekretärin und Direktorin des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco tätig. Von 2007 bis 2011 war sie Schweizer Botschafterin und Delegierte für Handelsabkommen sowie Chefunterhändlerin der Schweiz bei der Welthandelsorganisation (WTO).

Rainer Blair seinerseits ist den Angaben zufolge ein in Deutschland geborener amerikanischer Staatsbürger. Als global ausgerichtete Führungspersönlichkeit habe er in mehreren Unternehmen in verschiedenen Regionen Leitungsfunktionen innegehabt, heisst es dazu. Er kam 2010 zur Danaher Corporation, einem Wachstumsunternehmen mit 30 Milliarden US-Dollar Umsatz.

So reagiert die Nestlé-Aktie

Die Nestlé-Aktien zeigen sich am Donnerstag nach der Zahlenvorlage für das Gesamtjahr volatil. Der Konzern kann zwar eine robuste EBIT-Marge vorweisen und blickt zuversichtlich auf das laufende Jahr. Doch mit der Umsatzentwicklung hat Nestlé besonders im Schlussquartal enttäuscht.

Die Nestlé-Aktien verloren an der SIX letztlich 2,53 Prozent auf 107,90 Franken.

Das Zahlenset für 2022 wird am Markt denn auch gemischt aufgenommen: Mit dem Umsatz hat der Nahrungsmittelriese die Erwartungen verfehlt. Besonders im Schlussquartal verlangsamte sich das organische Wachstum stärker als erwartet: Es lag bei 7,5 Prozent, während Analysten im Schnitt mit 8,9 Prozent gerechnet hatten. Die verkauften Mengen (RIG) gingen dabei um 2,6 Prozent zurück.

Analysten sind sich uneinig, wie stark diese Bremsspuren die Folge der Preiserhöhungen sind und welchen Einfluss Kapazitätsengpässe vor allem bei den Wasserprodukten, von Nestlé angekündigte Portfolio-Bereinigungen sowie hohe Vergleichszahlen hatten. Angesichts solcher Faktoren sei der Rückgang kein Grund zur Sorge, kommentiert etwa Vontobel. Dennoch wird das Management an der Investorenkonferenz am Nachmittag dazu Rede und Antwort stehen müssen. So fragen sich Analysten etwa, wie lange die negative RIG-Entwicklung noch anhalten könnte.

Beim Betriebsgewinn hingegen konnte Nestlé mit einer etwas höher als erwartet ausgefallenen Marge punkten. Normalerweise sei es derzeit eher umgekehrt im Nahrungsmittelsektor, die Umsätze seien stärker, die Gewinne niedriger als prognostiziert, heisst es bei RBC. Allerdings verweisen die Analysten auf deutlich tiefere Marketing-Ausgaben - was selten ein gutes Zeichen sei.

Gut aufgenommen wird der Ausblick für das laufende Jahr. So stellt Nestlé eine EBIT-Marge zwischen 17,0 und 17,5 Prozent in Aussicht, was am Markt als Zeichen der Zuversicht aufgenommen wird. Dies insbesondere im aktuellen Konsum-Umfeld mit tiefer Visibilität, hält Baader Helvea fest. Die Wachstumsziele liegen mit 6 bis 8 Prozent zudem deutlich über den Erwartungen - worin Marktbeobachter allerdings auch ein Zeichen für eine anhaltend starke Preisinflation sehen.

Von Giulia Petroni

FRANKFURT (Dow Jones) /

Vevey (awp)

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Bildquelle: 360b / Shutterstock.com,Ken Wolter / Shutterstock.com

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