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Angst vor Regulierung 21.07.2017 16:20:00

Der Mitgründer von Ethereum hält den Kryptowährungsmarkt für eine Zeitbombe

Der Mitgründer von Ethereum hält den Kryptowährungsmarkt für eine Zeitbombe

Einer der Mitgründer des Bitcoin-Konkurrenten Ethereum zeichnet ein düsteres Bild für die Zukunft des Marktes für digitale Währungen.

Charles Hoskinson kennt sich mit dem Kryptowährungsmarkt aus. Der Mathematiker hat mit Invictus Innovations und Ethereum zwei Startups an den Start gebracht, die Kryptowährungen hervorbrachten - Ethereum wird sogar als größter Bitcoin-Konkurrent gehandelt. Hoskinson kann also durchaus als Experte für den Digitalwährungsmarkt bezeichnet werden. In einem Interview warnte der Co-Gründer von Ethereum jetzt aber vor zu viel Optimismus.

Zeit für eine Abkühlung

Gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg sprach Hoskinson eine deutliche Warnung aus: Angesichts der Tatsache, dass so genannte Initial Public Offerings (ICOs), Crowdfunding-Kampagnen für Blockchain-Technoloigieunternehmen also, derzeit so viel Aufmerksamkeit erfahren, sei es Zeit, dass sich die Dinge ein wenig abkühlen.

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"Die Leute sagen immer, ICOs seien großartig für Ethereum - schaut euch doch nur den Preis an -, aber das ist eine tickende Zeitbombe", so der Experte im Interview. Die Leute seien von der Option, schnell und einfach Geld zu verdienen, geblendet, so Hoskinson weiter.

Ether-Preis hat sich vervielfacht

Tatsächlich hat die starke Nachfrage nach Digitalwährungen und auch der Bedarf nach möglichen Beteiligungsoptionen an Unternehmen mit Blockchain-basiertem Geschäftsmodell gerade 2017 enorm Fahrt aufgenommen. Kryptowährungen wie Bitcoin haben nach einer Rally Rekordhöchststände erreicht, bevor die Kurse wieder massiv einbrachen. Auch Ether, die Digitalwährung, wie mit der Blockchain-Technologie Ethereum in Zusammenhang steht, hat in kurzer Zeit von 8 auf über 400 Dollar zugelegt - ist seitdem allerdings wieder massiv eingebrochen. Dennoch ist die Kryptowährung weiter deutlich teurer als zu ihrer Einführung - viele sehen langfristig durchaus noch deutlich Luft nach oben.

ICO-Hack zeigt Gefahren

Doch der Kryptowährungsmarkt ist alles andere als risikoarm. Viele Experten warnen vor einer Blase und glauben, dass diese über kurz oder lang platzen muss. Wie nervös die Märkte sind, zeigen aktuelle Ereignisse: Nach (falschen) Gerüchten um den Tod des Ethereum-Gründers Vitalik Buterin geriet der digitale Token massiv unter Druck.

Zum Wochenstart geriet dann das ICO von Coindash zum Desaster: Das Unternehmen hatte im Rahmen einer Crowdfunding-Kamapagne Geld für das weitere Wachstum einsammeln wollen - stattdessen hatten Hacker aber die virtuelle Geldadresse, an die Investoren ihre Ether schicken konnten, manipuliert - in nur 3 Minuten wurden Ether im Wert von sieben Millionen Dollar gestohlen.

Drohende Regulierung als Problem für den Kryptowährungsmarkt

Das alleine ist es aber nicht, was Ethereum-Co-Gründer Charles Hoskinson dazu veranlasst hat, eine düstere Prognose für den Kryptowährungsmarkt abzugeben. Die größte Bedrohung für digitale Tokens sieht der Experte in der drohenden Regulierung des Marktes. Er hält es für sehr wahrscheinlich, dass die unabhängige US-Regulierungsbehörde SEC, die sich das Krytowährungsspektakel derzeit noch von der Außenlinie anschaut, über kurz oder lang Digitalwährungen zu Wertpapieren erklären wird - die wiederum Regulierungspflichten unterliegen.

Startups, die Geld durch ICOs einnehmen, bieten häufig keine Schutzmaßnahmen, wie sie bei traditionellen Wertpapierverkäufen gefordert sind, so Hoskinson weiter. So prüften diese Unternehmen weder die Geldquellen noch die Anleger. In Zukunft könne dies zu einer Reihe von Klagen führen, nämlich dann, wenn die Käufer digitaler Münzen behaupten, über die Risiken ihres Investments nicht aufgeklärt gewesen zu sein. Die SEC würde dies verhindern wollen und den Markt entsprechend regulieren.

Damit würden zwei der entscheidendsten Merkmale im Kryptowährungshandel wegfallen: Anonymität und ein unregulierter Handel. Auf die Kurse dürfte sich dies negativ auswirken. Wenn Regulierungsbehörden tatsächlich aktiv werden, werden wohl zahlreiche Investoren den Markt verlassen.

Redaktion finanzen.ch

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