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Milliardenerbe von Mt. Gox 18.03.2018 23:52:00

Ist dieser Bitcoin-Wal schuld am jüngsten Crash?

Ist dieser Bitcoin-Wal schuld am jüngsten Crash?

Nobuaki Kobayashi ist der sogenannte "Bitcoin-Wal von Tokio". Seine Verkaufsorders versetzen Krypto-Anleger in Angst und Schrecken. Laut Insidern ist er einer der Gründe für den Bitcoin-Crash im Januar.

Die Big Player am Bitcoin-Markt werden innerhalb der Krypto-Szene auch als sogenannte Bitcoin-Wale bezeichnet. Diese Wale sind im Besitz von größeren Mengen an Bitcoin oder anderen Kryptowährungen wie Ripple, Ethereum und Co.. Investoren, die vor einigen Jahren größere Geldbeträge in Digitalwährungen investierten, erhielten dafür eben auch noch eine erhebliche Anzahl an Coins. Vom aktuellen Gegenwert eines Bitcoins konnten man im Frühjahr 2014 noch an die 100 Coins erwerben. Des Weiteren profitierten die heutigen Bitcoin-Wale von den Hard-Fork-Verfahren. Die Abspaltungen, welche den Bitcoin Cash und Bitcoin Gold hervorbrachten, war für die frühen Bitcoin-Besitzer schließlich komplett kostenlos.

Bitcoin-Wale teilen sich den Markt

So sollen allein zwei große Investoren Ende 2017 zwischen 100.000 bis zu einer Million Bitcoins gehalten haben. Auf weitere 110 Nutzer sollen 10.000 bis zu 100.000 Coins entfallen sein. Laut "Bloomberg" halten gegenwärtig rund 1.000 Nutzer ungefähr 40 Prozent der verfügbaren Bitcoins. Solche Bitcoin-Wale können die Preise an den Kryptobörsen nach Belieben bewegen. Da der Markt für Digitalwährungen im Vergleich zum Devisen-, Anleihen- und Aktienmarkt noch relativ klein ist, besitzen die Big Player eine enorme Handlungsmacht. Veräußert ein Bitcoin-Wal eine größere Position aus seinem Wallet, kann er den Markt in die Knie zwingen. Um auch noch von den sinkenden Preisen an den Digitalwährungsbörsen zu profitieren, kann sich der Bitcoin-Wal vor seinem Verkauf mit Bitcoin-Future-Kontrakten absichern und doppelt abkassieren.

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Kobayashi setzte den Abverkauf in Gang

Größere Kursrücksetzer an den internationalen Kryptobörsen sind somit häufig auf wenige Big Player zurückzuführen. So auch im Fall des Bitcoin-Wal aus Tokio. Nobuaki Kobayashi soll laut Informationen von "Bloomberg" seit September 2017 Bitcoins und Bitcoin Cash im Wert von rund 400 Millionen US-Dollar veräußert haben. Seine größte Verkaufsorder dürfte dabei zum finalen Crash Anfang dieses Jahres beigetragen haben. Allerdings ist der Japaner kein klassischer Bitcoin-Wal, sondern zusätzlich der Insolvenzverwalter der bis 2014 bestehenden Digitalwährungsbörse Mt. Gox.

Mt. Gox - From Hero to Zero

Lange Zeit galt die japanische Handelsplattform als eine der wichtigsten Bitcoin-Börsen der Welt. Noch im Jahr 2013 liefen rund 60 Prozent der weltweiten Handelsvolumen an Bitcoins über diese Plattform. Jedoch musste die Börse im Jahr 2014 ihre Insolvenz verkünden. Grund für die Pleite war der bis dato wahrscheinlich spektakulärste Raub der Digitalwährungsgeschichte: Hacker entwendeten der Plattform insgesamt rund 850.000 Bitcoins und verursachten somit einen Schaden von rund 500 Millionen US-Dollar.

Das Milliardenerbe von Mt. Gox

Nobuaki Kobayashis Aufgabe ist es nun, die Konkursmasse der ehemaligen Handelsplattform zu verwalten und die restlichen Coins zu veräußern, um die Begehren der geschädigten Anleger und Gläubiger zu bedienen. Wie Kobayashi dabei den perfekten Verkaufszeitpunkt ermittelt ist jedoch unbekannt. Jedoch versucht er zur Dienlichkeit der geschädigten Investoren den höchstmöglichen Preis für die verbleibenden Coins zu erzielen.

Insidern zufolge gelang es Kobayashi die bisher verkauften Bitcoins zu einem Durchschnittspreis von rund 10.500 US-Dollar zu liquidieren. Trotz der Vielzahl an veräußerten Coins sitzt der Konkursverwalter gegenwärtig immer noch auf einem Bitcoinvermögen von umgerechnet rund 1,9 Milliarden US-Dollar. Weitere Verkaufsorders des Japaners hätten somit natürlich erhebliche Auswirkungen auf den Preis der Digitalwährung. Sollte sich der Preis vom Bitcoin in den kommenden Wochen und Monaten wieder erholen, könnte sich Kobayashi in der Pflicht sehen erneut größere Bitcoin-Positionen zu veräußern. Unter diesen Umständen müssen Investoren jeder Zeit auf größere Kursrücksetzer gefasst sein.

Pierre Bonnet / finanzen.ch

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