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Kaufkraftverlust |
31.03.2024 21:47:00
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Inflationsschutz im Depot: Wie geeignet ist Gold dafür wirklich?
Gold gilt seit jeher als sicherer Hafen für Anleger, ein Investment in das Edelmetall gehört damit zu den beliebtesten Geldanlagen. Doch der Inflationsschutz, den sich viele Marktteilnehmer von Gold für ihr Depot erhoffen, kann mit anderen Anlageklassen möglicherweise ähnlich gut oder sogar erfolgreicher erzielt werden.
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Jetzt informieren• Sachwerte dienen ebenfalls dem Inflationsschutz
• Mit Rohstoffen gegen den Kaufkraftverlust
Die Angst vor einer Geldentwertung treibt insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten viele Anleger in Gold - denn das Edelmetall kann nicht - wie Fiatwährungen - durch geldpolitische Maßnahmen entwertet werden: Ein kompletter Wertverlust bei Gold ist nahezu ausgeschlossen. Die Tatsache, dass das Edelmetall als natürlicher Rohstoff in seiner Menge begrenzt ist, unterstützt die Gold zugeschriebenen Eigenschaften Werterhalt und Inflationsschutz, auch als Instrument zur Absicherung bei Währungskrisen spielt das Edelmetall bei vielen Marktteilnehmern eine führende Rolle.
Doch obwohl die verhältnismäßig konstante Kaufkraft, die Gold aufweist, viele Anleger dazu veranlasst, ihr Depot mit Gold zu diversifizieren, gibt es auch andere Möglichkeiten, das Inflationsrisiko zu minimieren.
Mit Aktien gegen die Inflation
Aktienanlagen sind für viele Anleger beim Thema Inflationsabsicherung das Mittel der Wahl. Werterhalt zu erreichen, setzt eine Rendite von rund zwei Prozent im Jahr voraus. Anleger am Aktienmarkt müssen allerdings Schwankungen einkalkulieren: In schwachen Börsenjahren kann der Werterhalt mit reinen Aktienportfolios durchaus problematisch werden.
Voraussetzung für eine positive Rendite am Aktienmarkt ist die richtige Aktienauswahl. Können Unternehmen, deren Aktien sich im eigenen Depot befinden, einen inflationsbedingten Kostenanstieg weitergeben, sind Anteilseigner sogar Nutznießer von Inflation. Neben der gezielten Auswahl von Aktienwerten und der entsprechenden Diversifikation im eigenen Depot ist es insbesondere der Zeithorizont, der Aktienanlegern bei der Inflationsabsicherung in die Hände spielen kann: Je länger man Aktien hält, desto wahrscheinlicher ist, dass zwischenzeitliche Schwankungen ausgeglichen und schlussendlich eine positive Rendite erzielt wird. Diverse Studien zeigen, dass Aktien langfristig eine der rentabelsten Geldanlagen sind.
Um eine breite Streuung des Depots und damit einen besseren Inflationsschutz zu erreichen, sind auch ETFs einen Blick wert. Index-ETFs erfreuen sich in den vergangenen Jahren großer Beliebtheit, gelten sie doch als kostengünstige Variante, am breiten Markt zu profitieren.
Wer Aktien als Inflationsschutz einsetzt sollte jedoch auch die Risiken kennen: Denn steigt die Inflation nicht nur moderat sondern mit einer hohen Rate, können Aktieninvestments auf breiter Front darunter leiden, unabhängig davon, wie gut das Depot diversifiziert ist. Eine sehr starke Inflationsrate kann auf die komplette Volkswirtschaft und damit auch auf Aktien als Anlageklasse im Allgemeinen durchschlagen. Auch hier lohnt sich allerdings, langfristig zu denken: Je länger der Investitionsansatz, umso größer die Chance, die Verluste auszugleichen und eine positive Rendite zu erzielen.
Dividendenaktien
Wer sich vorrangig mit Aktien gegen das Inflationsrisiko absichern will, für den empfiehlt sich ein genauer Blick auf etablierte Dividendenzahler, denn auch in schwachen Börsenzeiten haben sich so genannte Dividendenaristokraten in der Vergangenheit gut geschlagen. Selbst die Corona-Pandemie, während der viele Unternehmen ihre Ausschüttungen an Anteilseigner kürzen mussten, konnte der Elite unter den Dividendenaktien wenig anhaben.
Wer also gezielt auf zuverlässige Dividendenzahler setzt und recherchiert, welche Unternehmen auch in Krisenzeiten ihre Ausschüttungen an Aktionäre zumindest stabil halten konnten, kann unabhängig von der Entwicklung am Aktienmarkt einen Inflationsschutz durch ein Aktienportfolio erzielen. Einige Unternehmen zahlen bereits seit mehr als 100 Jahren verlässliche Dividenden, andere überzeugen durch eine kontinuierliche Anhebung ihrer Ausschüttung.
Inflationsschutz durch Immobilien?
Sachwerte wie Immobilien werden von Experten immer wieder als Option genannt, das eigene Vermögen gegen einen Wertverfall abzusichern. Denn Immobilien steigen üblicherweise im Preis, wenn es zu einer Geldabwertung kommt. Besonders deutlich wird dies mit Blick auf finanzierte Objekte: Steigt die Inflation, bleibt die Höhe der Schulden zwar gleich, allerdings sind diese durch die Geldentwertung weniger wert - steigt zeitgleich der Wert der finanzierten Immobilie, profitieren Immobilienbesitzer im Falle eines Inflationsanstieges gleich doppelt.
Doch Immobilienbesitzer schlagen der Inflation nicht in allen Fällen ein Schnippchen: Wer etwa als Vermieter auftritt, muss bei einem Anstieg der Inflation auch steigende Kosten verkraften, etwa wenn Reparaturen, Renovierungen oder Sanierungen fällig werden. Auf der anderen Seiten sind die Mieteinnahmen aber weniger wert als zuvor. In diesen Fällen ist der Inflationsschutz für Immobilienbesitzer trotz eines möglichen steigenden Immobilienwertes nur dann noch gegeben, wenn die Mehrkosten - etwa in Form von Mieterhöhungen - auf die Mieter umgelegt werden können.
REITs
Dennoch gibt es einen Weg, das eigene Geld durch Immobilien vor Inflation zu schützen: Durch eine Investition in einen Real Estate Investment Trust (REIT). Wer in einen REIT investiert, investiert in Immobilien und profitiert von regelmäßigen Mieteinnahmen, ohne aber allein für die mit der Immobilie anfallenden Kosten verantwortlich zu sein. Je nach Geschäftsmodell des REIT können dies Wohn- aber auch Gewerbeimmobilien sein, die unter Umständen langfristig für Wertstabilität sorgen können.
Darüber hinaus liefern REITs noch einen weiteren Vorteil für Investoren: Sie schütten regelmäßig Dividenden aus, womit Anleger ebenfalls einen Inflationsausgleich erzielen können.
Studien zufolge schneiden REITs in inflationären Niedrigzinsmärkten gut ab und liefern stabile Renditen, sind daher als Inflationsschutz für das eigene Depot durchaus einen Blick wert. Anleger sollten aber genau auf das jeweilige Geschäftsmodell schauen, denn insbesondere das Immobilienportfolio sollte genau unter die Lupe genommen werden. Während Wohnimmobilien und Lagerflächen wohl mittel- bis langfristig weiter stark nachgefragt werden, gibt es beim Thema Büroimmobilien und dem zunehmenden Trend zum mobilen Arbeiten und Homeoffice derzeit einen Nachfragerückgang.
Rohstoffe als Inflationsschutz
Auch Rohstoffinvestments werden von Experten immer wieder ins Gespräch gebracht, wenn es darum geht, Anlegervermögen vor Inflation zu schützen.
Mit der Erholung der Weltwirtschaft nach dem scharfen Einbruch infolge der Corona-Pandemie wird die Industrieproduktion wieder anziehen und damit wird auch die Rohstoffnachfrage voraussichtlich steigen. Besonders der Energiesektor - und hier speziell der Markt für Erneuerbare Energien - könnte für Anleger in diesem Zusammenhang interessant sein.
Das starke Nachfrage nach Industrie- oder Energierohstoffen wird für steigende Rohstoffpreise sorgen - in der Vergangenheit hat dies inflationäre Tendenzen ausgelöst. Höhere Rohstoffpreise haben die Teuerung angetrieben und für einen Inflationsschub gesorgt. Entsprechend dieser Tendenz machen Rohstoffe zur Depotabsicherung gegen Inflation also Sinn, insbesondere dann, wenn es sich um stark nachgefragte und dringend benötigte Rohstoffe handelt.
Beachten müssen Anleger in diesem Zusammenhang aber, dass Rohstoffpreise schwankungsanfällig sind. Insbesondere bei den Energiepreisen kann es volatile Entwicklungen geben.
Kryptowährungen - Mehr Risiko als Nutzen?
Auch Kryptowährungen haben in den vergangenen Jahren einen Ruf als mögliches Absicherungsinstrument gegen Kaufkraftverlust erlangt. Denn anders als Fiatwährungen sind Cyberdevisen wie Bitcoin und Ethereum inflationssicher, sind sie doch unabhängig von Zentralbanken und geldpolitischen Eingriffen. Zeitgleich wirkt etwa bei der weltgrößten Kryptowährung Bitcoin - ähnlich wie bei Gold - die Mengenbegrenzung als Inflationsschutz, anders als Fiat-Währungen kann Kryptogeld nicht unbegrenzt neu erschaffen werden.
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Doch die enorme Volatilität am Kryptomarkt macht die digitalen Devisen zeitgleich auch zum Depotrisiko. Zwar steigen die Zuflüsse in Bitcoin & Co. seit geraumer Zeit an, Experten mahnen aber vor dem Verlustrisiko, das mit Kryptoinvestments einher geht. Der Markt ist unreguliert, Instrumente zur Gewährung der Preisstabilität nicht vorhanden.
Diversifikation in allen Bereichen
Unabhängig davon, mit welchen Assets Anleger ihr Depot inflationssicher machen: Eine breite Aufstellung ist in jedem Bereich wichtig. Eine Diversifikation der Vermögensanlagen in verschiedene Anlageklassen wird von vielen Experten angeraten.
Wer sich auf eine bestimmte Anlageklasse festlegt, sollte auch hier seine Investments breit streuen und etwa bei Dividendentiteln auf verschiedene Branchen oder Länder setzen, bei Immobilien nicht ausschließlich auf das selbst vermietete Eigenheim hoffen und auch bei Rohstoffinvestments einen Fokus auf einen bestimmten Rohstoff vermeiden.
Wer sich breit aufstellt, kann sich vor inflationären Tendenzen vielleicht nicht gänzlich abkoppeln, die Folgen aber abmildern und zur Kaufkraftsicherung beitragen.
Redaktion finanzen.ch
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