Experten-Kolumne |
21.12.2017 10:41:12
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Emerging Markets bleiben attraktiv
Kolumne

Aus unserer Sicht bieten die Schwellenländer auch nach der guten Performance von 2017 noch interessante Möglichkeiten. Die Bewertungen von Aktien und Anleihen sind vielleicht nicht mehr so verlockend wie vor einem Jahr. Langfristig gesehen und auch verglichen mit den meisten Industrieländern sind sie aber nach wie vor attraktiv.
Die grössten Risiken drohen Schwellenländern von aussen
Anders als früher, als meist interne politische oder wirtschaftliche Probleme die Auslöser waren, die in den Emerging Markets die Kurse ins Rutschen brachten, sind die Hauptrisiken für diese Länder heute überwiegend externer Natur. Eine unerwartet drastische Straffung der Geldpolitik in den Industriestaaten würde wahrscheinlich zu einiger Volatilität führen. Unseres Erachtens haben die Schwellenländer jedoch recht gute Voraussetzungen - hauptsächlich in Form solider Leistungsbilanzen und geordneter Staatsfinanzen -, um in einem Umfeld schrittweise steigender Zinsen ihre Stabilität zu behaupten. Zudem sind die inflationsbereinigten Zinsen in einigen dieser Staaten immer noch hoch, sodass die Notenbanken Spielräume haben, um die Zinsen nötigenfalls zu senken.
Ein erneuter Einbruch der Rohstoffpreise könnte einen gewissen Verkaufsdruck erzeugen, wobei innerhalb der Gruppe der Schwellenländer heute ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Rohstoffimporteuren und -exporteuren besteht als in der Vergangenheit. Die Ängste vor einem scharfen Abschwung in China haben sich gelegt. Wir beobachten den Umbau der chinesischen Wirtschaft zu einem auf den Inlandskonsum gestützten Modell dennoch sehr genau - unser besonderes Augenmerk gilt dabei der Verfassung des Finanzsystems.
Rigorose Fundamentalanalyse
Nach unserer Einschätzung werden sich die Aktienmärkte der Schwellenländer künftig weniger homogen entwickeln als in einer Phase, in der die Rohstoffpreise stiegen, die weltweiten Handelsströme anschwollen und Chinas Wirtschaft Jahr für Jahr Wachstumsraten von über 10% verzeichnete. Daraus folgt, dass die gründliche Analyse der Fundamentaldaten von Unternehmen 2018 bedeutsamer sein wird als je zuvor. Wir würden eine Korrektur bei Schwellenländeranleihen auf Grund externer Ereignisse - wie einer weiteren Eskalation der Spannungen mit Nordkorea, politischer Instabilität in den Industrieländern oder einer protektionistischen Handelspolitik der USA - als mögliche Gelegenheit nutzen, um unsere bevorzugten Positionen auszubauen. Favorisiert werden von uns (Stand Ende 2017) Lokalwährungsanleihen aus Schwellenländern gegenüber in US-Dollar denominierten Anleihen, da einige wichtige Schwellenländer-Währungen offenbar im Begriff sind, gegenüber dem Dollar aufzuwerten.
Chancen in «Frontier Markets»
Interessante Gelegenheiten sehen wir auch bei Anleihen aus so genannten "Frontier Markets". An diesen Märkten haben länderspezifische Faktoren oft mehr Gewicht als in etablierteren Schwellenländern. So bieten etwa Lokalwährungsanleihen aus Sri Lanka gegenwärtig inflationsbereinigte Renditen, die zu den höchsten der Welt zählen. Dies und die verbesserte haushaltspolitische Lage in dem Land sowie eine Finanzierungsvereinbarung mit dem Internationalen Währungsfonds machen die Papiere für uns interessant.
Argentinien erscheint uns weiterhin attraktiv, und wir haben die Übergewichtung argentinischer Aktien und Anleihen verstärkt, nachdem die Reformagenda von Präsident Macri bei den jüngsten Zwischenwahlen solide Unterstützung erhalten hat. Die Möglichkeit, in Ländern wie den "Frontier Markets" zu investieren, die in den Standardindizes für Schwellenländer nicht enthalten sind, ist aus unserer Sicht ein wichtiger Vorteil des aktiven Portfoliomanagements. Daneben erlaubt ein aktives Management von Schwellenländeranleihen auch die Übergewichtung von Ländern wie Brasilien, die ihre Geldpolitik lockern, und den Aufbau von Allokationen auf der Basis fundamentaler Gegeben-heiten statt der Höhe der ausstehenden Schulden eines Emittenten. Bei Aktien setzen wir gezielt auf gut geführte Unternehmen, die das Potenzial haben, Chancen zu nutzen, um passive Benchmarks zu übertreffen.
Gonzalo Pángaro , Portfolio Manager, T. Rowe Price
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