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Börsenrückkehr 11.04.2024 13:44:00

Für Anleger und Börsenplatz: Diese Auswirkungen könnte die Rückkehr der TUI-Aktie nach Frankfurt haben

Für Anleger und Börsenplatz: Diese Auswirkungen könnte die Rückkehr der TUI-Aktie nach Frankfurt haben

Der Reisekonzern TUI ist aufs deutsche Börsenparkett zurückgekehrt. Für Anleger hat das Folgen, für den Börsenstandort Deutschland möglicherweise ebenfalls.

SAP
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• TUI beendet Intermezzo an Börse in London
• Deutsche Aktionäre können sich auf liquideren Handel freuen
• Mögliche Signalwirkung

Das Gastspiel an der Londoner Börse ist beendet: Der Reisekonzern TUI ist am Montag auf deutsches Börsenparkett zurückgekehrt. "Frankfurt ist ab heute wieder unser Börsenplatz", sagte Konzernchef Sebastian Ebel. Nach einem Erstkurs von 7,73 Euro ging es am ersten Handelstag direkt um 3,69 Prozent auf 7,87 Euro nach oben, zeitweise nahm die Aktie sogar Kurs auf die Marke von 8 Euro, bleibt am Donnerstag mit einem Minus von 3,54 Prozent auf 7,63 Euro aber darunter.

Handel dürfte liquider werden

Dass Anleger die Rückkehr der TUI-Aktie an den deutschen Aktienmarkt positiv bewerten, war im Vorfeld erwartet worden. Schließlich ist ein Listing am deutschen Börsenparkett mehrheitlich mit Vorteilen für TUI-Aktionäre verbunden.

Zum einen dürfte das Listing in Frankfurt der TUI-Aktie zu mehr Liquidität verhelfen, insbesondere dann, wenn der Handel in London im Juni eingestellt wird. Denn ein Großteil der TUI-Aktien sei ohnehin in deutschem Besitz, so Finanzvorstand Kiep Ende 2023. Konzentriert sich der Aktienhandel auf einen regulierten Markt, sind auch die Kursunterschiede nicht mehr so eklatant. Das sorge für bessere, "ehrlichere" Kurse, zitiert die Wirtschaftswoche Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

Die Papiere werden also in Deutschland eher nachgefragt als von internationalen Investoren. Dabei war das Börsenlisting in London im Zuge der Fusion zwischen TUI und dem britischen Unternehmen TUI Travel eigentlich vorgenommen worden, um den britischen Anteilseignern entgegen zu kommen. Gebracht hat es schlussendlich aber wenig, die Aktie befindet sich dem TUI-Finanzvorstand zufolge zu drei Vierteln in der Hand deutscher Anleger.

Aufstieg in den MDAX möglich

Mit dem Primärlisting in Frankfurt hat TUI zudem den Grundstein für einen möglichen Aufstieg in den Börsenindex MDAX gelegt. Das wiederum könnte dem Anteilsschein tatsächlich einen Schub verpassen, denn häufig geht ein Indexaufstieg mit Kursgewinnen einher, wenn etwa Indexfonds gezwungen sind, die Aktie ins Depot aufzunehmen.

Signalwirkung für andere Gesellschaften?

Größer als die positiven Effekte für die TUI-Anleger könnte aber möglicherweise ein anderer Punkt wiegen: Von der TUI-Börsenrückkehr könnte nach den Entwicklungen der vergangenen Jahre eine Signalwirkung ausgehen.

Die Entscheidung des Börsenschwergewichts und ehemaligen DAX-Mitglieds Linde, den deutschen Aktienmarkt hinter sich zu lassen und stattdessen als einzige Börsennotierung jene in New York beizubehalten, hatte die deutsche Börsenlandschaft schwer getroffen. Zu diesem Zeitpunkt brachte Linde es auf eine Marktkapitalisierung von 148 Milliarden Euro und lag damit deutlich vor der heutigen Nummer eins SAP.

Zuvor hatte bereits der Biotechriese BioNTech das New Yorker Börsenparkett dem Handel in Frankfurt vorgezogen.

Auch dass sich ausgerechnet ein deutscher Traditionskonzern wie Birkenstock 2023 dazu entschied, seine Aktien ausschließlich an der US-Börse NYSE zu notieren, hat dem Ruf des deutschen Aktienmarktes eher geschadet. Allerdings verlief der Birkenstock-Start an der NYSE mehr als holprig und der Anteilsschein wird auch aktuell weiter unterhalb seines Ausgabekurses gehandelt.

Ob die positive Entwicklung der TUI-Aktie die Führungsebene von Linde, BioNTech und Birkenstock umdenken lässt, bleibt aber anzuzweifeln. Ohnehin ist erst in geraumer Zeit abzusehen, ob die Kursentwicklung bei TUI nachhaltig sein wird. Hinzu kommt, dass insbesondere bei Linde und BioNTech die Aktionärsstruktur eine grundsätzlich andere sein dürfte als bei TUI. Am US-Börsenparkett ist das Kapital und damit auch die mögliche Bewertung der Unternehmen außerdem deutlich höher. Darauf hatte auch Birkenstock bei seiner Entscheidung für die NYSE gesetzt.

Wahrscheinlicher dürfte daher wohl eine positive Signalwirkung für potenzielle Börsenneulinge sein. Insbesondere nach der IPO-Flaute 2023 hoffen Experten auf ein deutlich besseres Jahr 2024, was Börsengänge in Deutschland angeht. Der Schritt von TUI könnte den Markt hierzulande zumindest etwas attraktiver gemacht haben.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: TUI,Dafinchi / Shutterstock.com

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