08.05.2017 18:33:47
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MÄRKTE EUROPA/Nach der Wahl in Frankreich ist die Luft raus
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Kursgewinne mitnehmen, lautete nach der Wahl Emmanuel Macrons zum neuen französischen Präsidenten das Motto gleich an mehreren Märkten. So gaben die zuletzt auf neue Rekordmarken gestiegenen Aktienindizes in der Mehrzahl leicht nach. Der Euro, der im asiatischen Handel zum Dollar noch auf ein Sechsmonatshoch gestiegen war, wurde anschließend wieder verkauft. Die jüngst unter Druck geratenen Rentenmärkte stabilisierten sich dagegen etwas.
Der Dax stieg zur Eröffnung auf ein neues Rekordhoch von 12.762 Punkten, anschließend bröckelten die Kurse jedoch wieder ab. Am Ende stand für den DAX ein Minus von 0,2 Prozent auf 12.695 Punkte zu Buche. Auch der MDAX und der SDAX der deutschen Nebenwerte stiegen zum Handelsbeginn auf neue Rekordkurse, gaben die Gewinne aber wieder ab. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,5 Prozent auf 3.642 Zähler. Bis auf Zürich und Amsterdam meldeten alle größeren Börsenplätze leichte Kursverluste.
Auch an der Pariser Börse wurden Kursgewinne mitgenommen. Der CAC-40-Index schloss 0,9 Prozent schwächer, nachdem er in den vergangenen drei Wochen um 9 Prozent gestiegen war. "Was wir heute beobachten, ist geradezu klassisch: Man kaufte die Erwartung, in diesem Fall den Wahlausgang, und verkauft anschließend eben dieses Faktum", sagte Craig Erlam vom Londoner Broker Oanda. Der "Macron-Trade" habe sich erschöpft.
Ironie der Geschichte im Devisenhandel: Der Euro stieg in Asien nach der Wahl Macrons zu Frankreichs Präsidenten zum Dollar auf 1,1015 und damit auf den höchsten Stand seit dem 9. November, dem Tag nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten. Anschließend handelten die Anleger jedoch auch hier nach dem Motto "Sell on good News". Die Gemeinschaftswährung, die in den vergangenen vier Wochen zum Dollar um 4 US-Cent aufgewertet hat, fiel auf 1,0925 Dollar zurück. Auch zum Yen gab der Euro nach. Zuvor hatte der Euro zu Japans Währung stark aufgewertet auf den höchsten Kurs seit einem Jahr.
"Den Märkten wird klar, dass Macron jetzt vor gewaltigen Herausforderungen steht und Jahre der Arbeitslosigkeit und des schwachen Wachstums beenden muss", sagte Paresh Davdra vom Devisen-Broker RationalFX. Die Investoren dürften nun genau darauf schauen, wie sich die Präsidentschaft des Pro-Euro-Politikers entwickelt und ob sie der Gemeinschaftswährung neue Stärke verleihen kann.
Bankaktien werden nach Macron-Rally verkauft Europäische Bankaktien sind in den vergangenen drei Wochen in der Erwartung eines Wahlsiegs des Pro-Europäers Emmanuel Macron stark gestiegen. Der Euro-Stoxx-Bankensektor legte in dieser Zeit um 18 Prozent zu, deutlich stärker als der Gesamtmarkt. Daher machten Anleger hier jetzt "Kasse", der Sektor verlor 0,9 Prozent. Die Papiere der französischen Banken BNP Paribas und Societe Generale verloren 1,5 bzw. 2 Prozent.
An den Rohstoffbörsen setzten sich die Preisverluste bei Eisenerz und den Industriemetallen Kupfer und Aluminium fort. Das belastete erneut auch den Sektor der Rohstoffproduzenten, der um 1,3 Prozent nachgab. thyssenkrupp verloren 1,5 Prozent, Salzgitter 0,8 Prozent und der Kurs des Kupferverarbeiters Aurubis 2 Prozent.
Kursbewegende Nachrichten zu Unternehmen beschränkten sich auf die zweite und dritte Reihe. So stiegen Hamburger Hafen um 5,6 Prozent, nachdem sich der Logistikdienstleister optimistischer als bisher zum Container-Umschlag geäußert hatte. Der Cloud- und Telekomanbieter QSC hat die Gewinnmarge im ersten Quartal kräftig gesteigert. Der Kurs sprang um fast 10 Prozent nach oben.
Für Borussia Dortmund sind die Chancen auf eine direkte Qualifikation für die Champions League mit dem 2:1 Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim am Wochenende stark gestiegen. Das ließ die BVB-Aktie um 2,7 Prozent und somit erstmals seit 15 Jahren wieder über die Marke von 6 Euro steigen.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.642,11 -16,68 -0,5% +10,7% Stoxx-50 3.243,74 -0,90 -0,0% +7,8% Stoxx-600 394,04 -0,50 -0,1% +9,0% XETRA-DAX 12.694,55 -22,34 -0,2% +10,6% FTSE-100 London 7.291,17 -6,26 -0,1% +2,2% CAC-40 Paris 5.382,95 -49,45 -0,9% +10,7% AEX Amsterdam 534,31 +1,05 +0,2% +10,6% ATHEX-20 Athen 2.038,30 +21,06 +1,0% +17,1% BEL-20 Bruessel 4.037,23 -0,71 -0,0% +12,0% BUX Budapest 32.844,67 -19,37 -0,1% +2,6% OMXH-25 Helsinki 3.973,11 -35,87 -0,9% +8,0% ISE NAT. 30 Istanbul 115.325,47 -176,10 -0,2% +20,8% OMXC-20 Kopenhagen 987,21 -3,71 -0,4% +11,7% PSI 20 Lissabon 5.254,81 -22,31 -0,4% +11,8% IBEX-35 Madrid 11.096,30 -39,10 -0,4% +18,7% FTSE-MIB Mailand 21.428,10 -55,76 -0,3% +11,4% RTS Moskau 0,00 0,00 0,0% -5,8% OBX Oslo 639,75 +3,01 +0,5% +3,6% PX-GLOB Prag 0,00 0,00 0,0% +10,3% OMXS-30 Stockholm 1.632,77 -9,27 -0,6% +7,6% WIG-20 Warschau 2.374,23 -7,94 -0,3% +21,9% ATX Wien 3.066,64 -1,64 -0,1% +17,1% SMI Zuerich 9.039,61 +22,95 +0,3% +10,0%DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:25 Fr, 17.16 Uhr % YTD EUR/USD 1,0928 -0,51% 1,0985 1,0984 +3,9% EUR/JPY 123,31 -0,43% 123,84 123,77 +0,3% EUR/CHF 1,0906 +0,40% 1,0863 1,0856 +1,8% EUR/GBP 0,8445 -0,33% 0,8473 1,1795 -0,9% USD/JPY 112,84 +0,08% 112,75 112,66 -3,5% GBP/USD 1,2940 -0,19% 1,2965 1,2958 +4,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,34 46,6 -0,6% -0,26 -18,4% Brent/ICE 48,69 49,1 -0,8% -0,41 -16,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.227,78 1.228,22 -0,0% -0,44 +6,6% Silber (Spot) 16,26 16,34 -0,5% -0,08 +2,1% Platin (Spot) 919,20 913,60 +0,6% +5,60 +1,7% Kupfer-Future 2,48 2,52 -1,7% -0,04 -1,5% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
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May 08, 2017 12:03 ET (16:03 GMT)
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